Dass Roger Federer (33) auf dem Tennis-Platz einmal die Contenance verliert, geschieht nur ganz selten. Beim Tiebreak-Krimi gegen den Australier Nick Kyrgios (20, ATP 35) sind es die Linienrichter, die den Baselbieter mit schwachen Entscheidungen aus der Fassung bringen.
«Wir brauchen einen Clown für diesen Zirkus», kommentiert er während eines Seitenwechsels das Geschehen. Was war da los, Roger? «Da waren viele schlechte Entscheidungen. Das einzige, was noch fehlte, war ein Clown. Es war so ein Schlamassel da draussen.»
Als Entschuldigung oder Ausrede für die Niederlage will Federer das allerdings nicht gelten lassen. «Dafür, dass ich keine optimale Vorebreitung hatte, habe ich erstaunlich gut gespielt. Von der Grundlinie war ich sogar besser», sagt der 85-fache Turniersieger.
Das Problem ortet er vielmehr beim Return. «Das war eine schreckliche Vorstellung von mir. So kam ich nie in eine gute Position und hatte nie einen Rhythmus. Das hat mich um den Sieg gebracht.» Natürlich habe Kyrgios gut serviert, «trotzdem bin ich sehr enttäuscht», so Federer.
Er sieht aber auch Positives an der Niederlage. «Es war ein schlechter Tag, das ist alles. Ich bin glücklich, kann ich jetzt zu meiner Frau und meinen vier Kindern. Im letzten Jahr war Mirka um diese Zeit im Spital.» Und brachte die Zwillings-Buben Leo und Lenny zur Welt.
Ob er in der kommenden Woche in Rom antreten wird, konnte und wollte Federer kurz nach dem Aus in Madrid noch nicht sagen. «Keine Ahnung. Wir werden sehen.» Neben Monte Carlo ist es das einzige Masters-1000-Turnier, das Federer noch nie hat gewinnen können.