Eine happige Forderung steht ins Haus Becker: 196'769.60 Franken plus Zinsen schuldet «Bobele» seit dem 1. Januar 2010 der Ausgleichskasse Zug. Das sind die Beiträge für AHV, IV und Erwerbsersatzordnung, die jeder in der Schweiz zahlen muss. Becker hat die für 2008 an seinem damaligen Wohnsitz in Zug nicht bezahlt.
Dem ehemaligen Tennis-Gott sind solche Beiträge wohl zu menschlich: Obwohl er genügend Zeit hatte, zahlte er nicht. Deshalb hat das Betreibungsamt Küsnacht, wie heute bekannt wurde, bereits am 13. Januar Beckers Stammanteile an der Boris Becker GmbH im Gesamtwert von 90'000 Franken blockiert. «Wir haben da jetzt den Finger drauf», sagte Gemeindeammann-Stellvertreter Marco Keyerleber zu Blick.ch.
Zur Geld-Blockade kommt es, weil Becker keinen festen Wohnsitz in der Schweiz mehr hat. «Unbekannter Wohnsitz und Aufenthalt», steht im Arrestbefehl, der im Amtsblatt des Kanton Zürich publiziert wurde. Unbekannt? Naja. In der Nacht auf Montag (Schweizer Zeit) beginnen in Melbourne die Australian Open. Becker trainiert bekanntlich Novak Djokovic (27). Schwer zu finden dürfte er demnach nicht sein.
Der Zahlungsbefehl, der in den nächsten Tagen rausgehen wird, wird aber vermutlich nicht in Australien landen. Becker weiss, wie diese Briefe aussehen: 2010 gab es mehrere Zahlungsbefehle gegen die Boris Becker GmbH, die Forderungen von der Ausgleichskasse Zug enthielten.
Die jetzigen Schulden datieren bis in jenes Jahr zurück. «Im Jahr 2010 lag der Beitragssatz für Selbstständigerwerbende bei 9.5 Prozent bei einem jährlichen Erwerbseinkommen von mindestens 54‘800 Franken. Das wird bei Herrn Becker mit aller Wahrscheinlichkeit zutreffen», erklärt der Zuger Kassen-Direktor Rolf Lindenmann.
Setzt man diesen Satz auf die ausstehenden Schulden an, kommt man auf einen Jahresverdienst von etwa 2'071'259 Franken.