Roger Federer verpasst seinen achten Wimbledon-Titel. Jener, der ihm mehr bedeuten würde als jeder andere. Doch im Spätherbst seiner Karriere ist es nicht das einzige Ziel, das er verfolgt. «Wenn es so wäre, müsste ich mich bis im nächsten Sommer einfrieren lassen», sagt er mit einem Lächeln im Gesicht.
Bitte nicht! Auch wenn Federer seinem Palmarès vielleicht keinen 18. Grand-Slam-Titel hinzufügen kann, bleiben seine Spiele ein Erlebnis und ein Genuss.
Seine Halbfinal-Qualifikation in Wimbledon ist eine erstaunliche Willensleistung, die nach einem verhexten Halbjahr niemand hat erwarten können. Wie Federer mit den Rückschlägen umgegangen ist, verdient höchsten Respekt. Nie hat er sich beschwert, nie hat er sich seinem Schicksal ergeben. Immer blieb er positiv.
Als Teil des Willis-Märchens und mit dem Comeback-Sieg gegen Cilic hat er zwei der inspirierendsten und bleibendsten Kapitel dieses Turniers geschrieben.
Federer beschert dem Tennis noch immer Momente, die unter die Haut gehen. Auch wenn die Krönung ausbleibt, ist und bleibt er der König von Wimbledon.