Obwohl Andy Murray (29) fünf Titel in Folge gewinnt, in Wimbledon seinen dritten Grand-Slam-Sieg feiert, als erster Tennis-Spieler zum zweiten mal Olympia-Gold im Einzel gewinnt und das Jahr als Nummer 1 der Weltrangliste beendet, lästert Toni Nadal (55), Trainer und Onkel von Rafael Nadal (30), über den Schotten. Der sei gar nicht der Beste.
«Es freut mich, dass er es so weit geschafft hat. Aber ich denke, Djokovic ist etwas besser», sagt er im mallorquinischen Fernsehen. Dass Murray den Serben überholt hat, habe mehr mit dessen Nachlassen zu tun. «Nach den Erfolgen brauchte Djokovics Kopf Erholung. Ich bin sicher, dass er im nächsten Jahr wieder der Stärkste ist», sagt Nadal.
Eine schlechte Prognose stellt Nadal auch Roger Federer. «Ich denke, er wird sich erholen, aber für ihn wird es schwierig, noch einmal ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, weil dort über fünf Sätze gespielt wird. Allerdings war Federer im letzten Jahr in Wimbledon nahe dran.» Den letzten seiner 17 Major-Titel feierte Federer 2012 in Wimbledon.
Höhere Erwartungen hat Toni Nadal zwangsläufig bei Neffe Rafael. «Wir werden den besten Rafa sehen im nächsten Jahr. Es wird grossartig.»
Ziel sei es, dass der neunfache French-Open-Sieger in der Sandsaison seine Bestform erreicht. «Ich bin zuversichtlich, dass es mit dem zehnten Paris-Titel klappen kann.» Letztmals siegte er 2014 in Roland Garros.
Wegen einer Verletzung am Handgelenk beendete Nadal seine Saison vor den Swiss Indoors Basel und fällt in der Weltrangliste auf Rang 9 zurück. Derzeit trainiert der 14-fache Grand-Slam-Sieger eine Stunde täglich.