Der Romand mag es einfach kompliziert. Nach einem Freilos in der ersten Runde wird schon sein erstes Spiel in Toronto zum Kampf. Dabei ist das ATP-1000-Turnier die letzte Chance vor Olympia, um sich Selbstvertrauen zu holen.
Doch man hätte es erwarten können, denn der Russe (ATP 61) liegt Stan irgendwie nicht. Vor dem Spiel hatte Juschni mit 3:2 im Direktduell geführt. Und auch jetzt macht er es Wawrinka wieder ganz schwierig.
Nur mit Ach und Krach und über zwei Tie-Breaks gewinnt Wawrinka mit 7:6 und 7:6.
Im ersten Satz sind die beiden Kontrahenten bei eigenem Aufschlag noch souverän, doch dann schwächelt Wawrinka plötzlich, kassiert das Break und muss sich in altbekannter Manier zurückkämpfen. Als Juschni zum Satzgewinn aufschlägt nimmt er ihm den Aufschlag ab, behält im Tie-Break die Oberhand und holt sich den ersten Satz.
Kampf in zwei Sätzen
Der Kampf – er geht im zweiten Satz weiter. Juschni bleibt bei seiner Taktik «abwarten und auf Fehler hoffen» und hat damit Erfolg. Wawrinka fehlt die Geduld, er macht Fehler. Gerät gleich mit 0:3 in Rückstand und kämpft sich auch jetzt in Stan-Manier zurück auf 3:3, macht herrliche Punkte, die selbst Juschni applaudieren lassen.
Und trotzdem verliert Stan den Faden wieder, der Russe hat plötzlich sogar Satzball. Vergibt den knapp und muss wieder übers Tie-Break. Wo sich beide nichts schenken.
Wawrinka erspielt sich den ersten Matchball. Juschni wehrt ab. Juschni hat nach einem Schnitzer von Stan Satzball. Wawrinka wehrt ab. Juschni verbockts. Wieder Matchball Stan – und Wawrinka macht den Deckel wieder nicht drauf.
Noch ein Anlauf: Mit einem Wahnsinns-Passierball holt sich Stan ein Mini-Break und den dritten Matchball. Alle guten Dinge sind drei: Punkt zum 10:8 im Tie-Break und Sieg.
Gegner in den Achtelfinals am Donnerstag ist der Sieger der Partie Young – Sock. (sin)