An Unsportlichkeit kaum zu überbieten
Schäm dich, Serena!

Serena Williams zieht im Halbfinal gegen Timea Bacsinszky eine masslos übertriebene Show ab. Ein Kommentar von BLICK-Tennis-Experte Simon Häring.
Publiziert: 04.06.2015 um 23:43 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:32 Uhr
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Show: Serena Williams zeigt sich im Paris-Halbfinal nicht von ihrer fairen Seite.
Foto: Reuters
Von Simon Häring aus Paris

Nach fast zwei Stunden gewinnt Serena Williams den French-Open-Halbfinal gegen Timea Bacsinszky. Als Siegerin sollte sich die Amerikanerin aber trotzdem nicht fühlen. Denn was Serena gestern auf dem Center Court abzog, ist an Unsportlichkeit kaum zu überbieten.

Schäm dich, Serena!

Träge schleppt sie sich über den Platz. Aufreizend langsam wechselt sie die Seiten. Bei den Spielpausen spielt sie den sterbenden Schwan, torkelt, hängt wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen. Kühlt sich mit Wasserflaschen den Nacken.

«Ich weiss nicht, wo ich die Energie noch hergeholt habe», haucht sie im Platzinterview nach dem Sieg auf Französisch ins Mikrofon. Die Zuschauer reagieren mit verhaltenem Applaus.

Timea Bacsinszky hingegen, die Siegerin der Herzen, verabschieden sie mit einer Standing Ovation. Völlig verdient.

Der Auftritt von Williams ist die reinste Schmierenkomödie. Der Gipfel der Unsportlichkeit: der Hustenanfall und das unter Scheintränen abgebrochene Interview auf dem Platz.

«Sie ist für viele Menschen eine Inspiration», schwärmte Bacsinszky vor dem Halbfinal über Serena. Deren Auftritt von gestern sollte sich aber niemand zum Vorbild nehmen.

Liebe Serena, so etwas hast Du doch überhaupt nicht nötig!

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