Steffi Buchli über die Rolle ihres Mannes beim TV-Wechsel
«Ich brauche keinen Türöffner!»

Der Transfer von Steffi Buchli vom SRF zum UPC-Spartensender MySports sorgt für ein grosses Echo.
Publiziert: 05.04.2017 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:05 Uhr
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Foto: Oscar Alessio
Stephan Roth

Gestern moderierte Buchli einen Tag nach der Bekanntgabe ihres Wechsels zu MySports bereits wieder die Sendung «Sport aktuell» auf SRF 2. Ihr Transfer zum Sender, der ab nächster Saison die Eishockey-Meisterschaft live übertragen wird, hatte doch für einigen Wirbel gesorgt. «Das hat alles übertroffen», sagt die 38-Jährige. Nach 14 Jahren beim sicheren Staatsfern­sehen wagt Buchli den Sprung zu einem Projekt mit Start-up-Charakter. «Bei mir war die Lust auf etwas Neues gross.»

Ins Detail, was sie bei My-Sports, wo sie als Programmleiterin die redaktionelle Verantwortung tragen wird, geplant hat, könne sie noch nicht gehen. Zuerst will sie sich mit Stephan Liniger und Reto Müller (beide ex Teleclub), die bereits für den Sender arbeiten, zusammensetzen. Doch sie sagt: «Man hat schon verloren, wenn man versucht, das SRF zu kopieren. Wir haben die Chance, einen ganz neuen Spartensender aufzubauen. Da ist die Tonalität eine andere.» Und wie soll die sein? «Frisch, frech, mutig.» Man könnte auch sagen: Wie Buchli mit ihren rot gefärbten Haaren.

«Ich freue mich darauf, jetzt meine Kreativität ausleben zu können.» Der Zürcherin ist aufgefallen, dass im Ausland am TV intensiver, fast stammtischmässig, über Sportthemen diskutiert wird. «Ich könnte mir vorstellen, dass wir wichtige Themen auch einmal zu Boden diskutieren.»

Verärgert hat sie, dass die Frage auftauchte, welche Rolle ihr Mann Florian Kohler bei ihrem Wechsel gespielt habe. Dieser ist CEO beim Eishockey-Verband, der die TV-Rechte für 177 Millionen Franken an die UPC vergab.

Nicht für Quoten-Regel

Während sich Kohler nicht dazu äussern möchte, sagt Buchli: «Wir haben das immer klar geregelt, schon damals, als wir zusammen beim SRF arbeiteten: Wir sprechen nicht über inhaltliche Themen. Die Trennung zwischen Beruflichem und Privaten ist wichtig. Sonst hätten wir unsere Karrieren in den letzten acht Jahren kaputt gemacht.»

Bei ihrem Wechsel habe sie ­ihren Mann «relativ spät involviert». Und wichtig ist Buchli: «Ich brauche keinen Türöffner oder Steigbügelhalter. Ich wechsle nicht wegen meinem Mann.» Wer glaube, sie benötige Hilfe, um mit UPC-Boss Eric Tveter zu sprechen, unterschätze sie.

Mit Buchli verliert das SRF die prominenteste Sport-Frau. Eine Nachfolgerin ist nicht in Sicht. «Ich bin keine Verfechterin der Quoten-Regeln», sagt die Mutter von Töchterchen Karlie (1). «Aber vielleicht könnte man etwas aktiver suchen.» Die Moderatorin sagt aber auch: «Wenn ich in meinem Umfeld schaue, gibt es ­relativ wenige Frauen, die sich für Sport interessieren. Und viele haben auch Hemmungen, sich zu exponieren. Das ist wie bei Technik-Fragen.»

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