Der letzte Kummerbube
Zurbriggen stürzt immer tiefer ab - klappts in Gröden?

Während die letztjährigen Kummerbuben Janka, Défago und Küng die Kurve gekratzt haben, stürzt Silvan Zurbriggen immer tiefer ab. Packt er es in Gröden? Im ersten Training läuft es optimal.
Publiziert: 18.12.2013 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:30 Uhr
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Findet Silvan Zurbriggen aus dem Tief heraus?
Foto: Sven Thomann
Von Marcel W. Perren aus Gröden

Im vergangenen Mai strahlte Silvan Zurbriggen trotz eines miserablen letzten Winters viel Optimismus aus. Hauptgrund: Der 32-jährige Oberwalliser wurde nach sechs Jahren bei Rossignol ins Team des derzeit erfolgreichsten Ski-Herstellers Head aufgenommen.

«Dieser Transfer ist für mich zwar mit erheblichen finanziellen Einbussen verknüpft, dafür gewinne ich mit diesem Wechsel Motivation und Vertrauen zurück.»

Kritik vom Swiss-Ski-Boss

Doch nach den ersten drei Rennen im Olympia-Winter macht der Kombi-Bronze-Gewinner der Olympischen Spiele von Vancouver einen komplett verunsicherten, niedergeschlagenen Eindruck.

Eine Interview-Anfrage von BLICK lehnt er mit den Worten ab: «Ich möchte über meine jetzige Situation keine Auskunft geben.» Die Ränge 42 (Super-G) und 50 (Abfahrt) in Lake Louise und der 51. Platz bei der Abfahrt in Beaver Creek haben «Zurli» die Sprache verschlagen.

Weshalb bloss kommt der Slalom-Vize-Weltmeister von 2003 seit Jahren nicht mehr richtig in Schwung?

Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann kritisierte Zurbriggen bereits im letzten Winter öffentlich, weil sich dieser 2011 entschied, den Trainings-Fokus nicht mehr auf den Slalom, sondern auf die Speed-Disziplinen zu legen.

«Seit Silvan den Schwerpunkt auf die schnellen Disziplinen legt, sind seine Resultate in der Abfahrt und im Super-G schlechter als in seinen Zeiten als Slalom-Spezialist. Gleichzeitig fährt er jetzt so schlecht Slalom, dass er im Gegensatz zu früher auch in den Kombinationen nicht mehr zur Spitze gehört», sagt Lehmann.

Sein Head-Chef hofft

Head-Rennchef Rainer Salzgeber hat die Hoffnung auf Zurbriggens Auferstehung trotzdem nicht aufgegeben: «Bei den Rennen in Nordamerika hatte Silvan mit seinen Startnummern zwischen 45 und 48 ein gravierendes Handicap. Das wird er in Gröden nicht haben. Die Saslong ist auch in diesem Jahr so gut präpariert, dass auch mit einer hohen Startnummer die Chance auf eine Top-Platzierung durchaus da ist.»

Vielleicht machen Silvan die Erinnerungen an den 18. Dezember 2010 schnell, als er auf der Saslong mit Startnummer 23 in sensationeller Manier bei der Abfahrt triumphierte.

Im ersten Training zeigt der Walliser nämlich, was er in Gröden drauf hat und lässt auf einen Hoffnungsschimmer schliessen. Mit Startnummer 47 rast Zurbriggen auf Platz drei - 0,77 Sekunden hinter Svindal!

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