Darum gehts
- FIS verbietet Karbonschoner, Odermatt kritisiert die neue Regel
- Ausnahmebewilligungen aus medizinischen Gründen sind möglich, aber eingeschränkt
- Studie der Universität Innsbruck (Ö) zeigt erhöhtes Verletzungsrisiko durch Karbonschoner
«Es ist ein Riesenseich», sagte Ski-Star Marco Odermatt (27) gegenüber Blick zum neuen Schienbeinschoner-Verbot. Denn: Er hat körperliche Probleme mit seinen Schienbeinen. Lange machte ihm eine Entzündung zu schaffen, ehe ein orthopädischer Schoner half, die Beschwerden zu lindern.
Diese Karbonschoner darf Odermatt nun nicht mehr tragen. Zwar werden beim Verbot Ausnahmebewilligungen aus medizinischen Gründen möglich sein, allerdings ist auch dann nur weiches Material wie Gel oder Schaumstoff erlaubt.
«Schützen der Gesundheit hat oberste Priorität»
Der Grund: Nach einer Studie der Universität Innsbruck (Ö) kam der Ski-Weltverband FIS zusammen mit der eigenen Gesundheitsabteilung zum Schluss, dass Karbonschoner für eine direktere Renn-Linie und damit ein höheres Verletzungsrisiko sorgen.
FIS-Generalsekretär Michel Vion (65) verteidigt das Schienbeinschoner-Verbot nach der Kritik von Odermatt deshalb. «Natürlich verstehen wir die Athleten, die so schnell wie möglich sein wollen und dieses Ziel über alles andere stellen. Und in manchen Fällen können diese Schoner auch einen positiven Effekt bei gesundheitlichen Problemen haben», so der Franzose gegenüber der «Kronen Zeitung».
Als Weltverband müssten sie jedoch «an das grosse Ganze» denken. Die Gesundheit der Athleten zu schützen und ein faires, ausgeglichenes Spielfeld für alle Athleten habe oberste Priorität. «Wir haben wissenschaftliche Daten, die das erhöhte Verletzungsrisiko bestätigen, also ist es unsere Pflicht, dass wir eingreifen.»