Hier ist er das kleine Monster. Klein, weil er kürzer ist als die Abfahrt. Monster, weil er im Schlussteil viel schwieriger ist als die Abfahrt selbst.
In der Abfahrt wissen die Fahrer, dass sie nach der Hausbergkante die Richtung annehmen, die Traverse möglichst hoch anpeilen müssen und dann laufen lassen können. Immer mit der Hoffnung, dass es zum Schluss aufgeht.
Ganz anders im Super-G.
Da stören diese obligaten Richtungsänderungen immer wieder den natürlichen Fluss, mit dem man die horrend schnelle Schlusstraverse hinter sich bringen möchte.
Die vielen Wellen, die extreme Schräglage des Geländes und die Eisblatern machen es noch heikler. Kaum greift der Ski nach einem weiten Sprung auf die perfekte Linie, rutscht er plötzlich vorne, hinten oder seitlich weg, und der Fahrer verdreht sich in der Luft wie ein Schraubenzieher – ist froh, wenn er die Bretter mehr oder weniger wieder unter Kontrolle bringt. Und hofft, dass sich beim nächsten Schlag die Bindung nicht öffnet.
Und schon schiesst das nächste Tor auf ihn zu. Es gibt keinen schwierigeren Super-G als diesen hier auf
der Streif. Dabei denke ich nicht einmal ans Gewinnen, sondern vielmehr ans runterkommen.