Ausgerechnet dort, wo Beat Feuz im letzten Oktober wegen eines Infekts im Kniegelenk notfallmässig ins Spital eingeliefert wurde, gibt er jetzt sein Comeback zwischen den blauen und roten Toren: auf dem Söldener Rettenbachgletscher.
Das Fazit nach den ersten drei «Stangen-Tagen»: «In den Riesenslalom-Toren tue ich mich noch ziemlich schwer, aber die Läufe in den weiter gesteckten Super-G-Kurven verlaufen zufriedenstellend.»
Deshalb denkt der Lauberhornsieger von 2011 über einen Start beim Weltcup-Speed-Auftakt in Lake Louise am 30. November nach. «Im Moment bin ich im Fahrplan, aber ich muss nach wie vor sehr vorsichtig mit meinem Knie umgehen. Das Wichtigste ist, dass das Knie zwischen den Einheiten sehr viel Erholungszeit bekommt.»
Schnee-Töff als Schlepplift
Genau aus diesem Grund trainiert der Kugelblitz momentan nicht in Zermatt oder Saas-Fee, sondern in Sölden. «Im Wallis brauche ich über eine Stunde, bis ich vom Hotel auf dem Gletscher oben bin. Weil das in Sölden viel schneller geht, kann ich hier in viel kürzeren Intervallen trainieren.»
Weil Ausrüster Head Beat einen Schnee-Töff als Schlepplift zur Verfügung stellt, fallen die Trainings besonders kurz aus. In der Praxis sieht das so aus: Nach einem Lauf von rund 40 Sekunden wird Feuz von seinem Servicemann Sepp Kuppelwieser zurück zum Start gezogen.
Beats Coach Sepp Brunner ist begeistert: «Am Sonntag fingen wir um 07.30 Uhr mit dem Training an, und um 08.30 Uhr konnten wir schon wieder Feierabend machen, weil Beat in dieser kurzen Zeit bei perfekten Bedingungen acht Läufe absolvieren konnte. So bleibt wirklich genügend Zeit für die Regeneration.»
Für die Behandlung des linken Problemknies ist auch Beats Freundin Katrin Triendl zuständig, die sich zur Physiotherapeutin ausbilden lässt. Weil das fesche Tiroler «Madl» zurzeit Ferien hat, betreut Katrin ihren Schweizer Herzbuben in Sölden als Pistenrutscherin, Masseurin und Physiotherapeutin.
Doch da Katrin ab nächster Woche wieder mit ihrer Ausbildung beschäftigt ist, wird Beat den nächsten wichtigen Schritt ohne seinen Goldschatz bewältigen müssen.
«Anfang Oktober werde ich in Zermatt den ersten Trainingskurs mit der Abfahrtsgruppe von Swiss Ski bestreiten. Auf den längeren Pisten im Wallis werde ich dann erstmals wieder einen Trainingslauf absolvieren, der länger als eine Minute dauert. Das wird der bislang härteste Belastungstest für mein Knie.»