Darum gehts
- Marco Schwarz kehrt nach schwieriger Zeit aufs Weltcup-Podest zurück
- Emotionales Interview nach zweitem Platz im Riesenslalom in Sölden
- Odermatt lobt Schwarz und hofft auf spannende Duelle
«Kann man sagen: Blacky is back?», wird Marco Schwarz von ORF-Reporter Rainer Pariasek (61) gefragt. Und der Österreicher antwortet: «Ja, schon.» Dann muss der Ski-Star innehalten. Die Augen werden wässrig, die Stimme zittert leicht.
Es sind viele Emotionen, die beim 30-Jährigen nach seinem zweiten Platz beim Riesenslalom in Sölden hochkommen. «Es war zäh, letztes Jahr. Es war eine irrsinnig harte Zeit, eine irrsinnig schmerzhafte Zeit.»
Der Kombi-Weltmeister von 2021 riss sich Ende Dezember 2023 bei der Abfahrt in Bormio das Kreuzband und den Meniskus im rechten Knie und trug einen Knorpelschaden davon. Fast ein Jahr musste er pausieren, ehe er am 15. Dezember 2024 sein Comeback gab. In den 15 Weltcup-Rennen, die er seither bestritten hat, fuhr er fünfmal in die Top Ten, aber nie aufs Podest.
«Habe viel mit mir gehadert»
Bis am Sonntag. Es ist der erste Top-drei-Platz seit seinem Sieg im Slalom von Madonna di Campiglio 2023 – fünf Tage vor dem verheerenden Unfall. «Es war mental schwierig. Ich habe viel mit mir gehadert und mir selbst am meisten Druck auferlegt, weil ich wieder zurückkommen wollte», sagt der sechsfache Weltcupsieger im Interview, mit den Tränen kämpfend. «Ich danke allen, die mir da durchgeholfen haben.»
Er sei einfach nur glücklich – und ein wenig überrascht: «Ja, die Vorbereitung war gut, aber ich war nie bei den Schnellsten.» Die Rennsituation gebe ihm allerdings immer einen zusätzlichen Push.
Odermatt mit Sonderlob an Namensvetter Schwarz
Und vielleicht auch die Wiedergeburt des Duells mit Marco Odermatt (28)? Darauf angesprochen, meint Schwarz: «Das wünscht sich jeder, auch ich wünsche mir das.» Allerdings müsse er zunächst abwarten, wie er sich im Slalom präsentiere, denn «man muss in drei Disziplinen liefern».
Apropos Odermatt: Auch der Nidwaldner steht am Sonntag vor das ORF-Mikrofon und wird darauf angesprochen, dass er mit seinem Sieg die Heim-Party der Österreicher gecrasht habe. Schnell schwenkt er den Fokus auf seinen Namensvetter Schwarz: «Marco ist definitiv zurück, ich gönne es ihm. Er ist ein so guter Skifahrer und ein so guter Typ.» Und er ist sich sicher: «Nach diesen zwei schwierigen Jahren gibt es bestimmt wieder spannende Duelle.»