Welcher ist Ihr Lieblingsbuchstabe? Bei Anuk Brändli (22) und Faye Buff (21) ist es derzeit das B. Nicht nur ihre Nachnamen beginnen mit diesem Buchstaben – sie gehören zudem beide zum B-Kader von Swiss-Ski, trainiert von Fabio Becchimanzi. «Das B passt wirklich zu uns», sagt Brändli. Noch lieber ist den beiden Slalom-Hoffnungen ihr Vorname. «Anuk ist selten. Meine Mutter meinte, er komme aus Grönland und bedeute ‹Bär›. Ich finde ihn sehr schön», sagt Brändli. 2024 erhielten in der Schweiz nur acht Neugeborene diesen Namen.
Zum Vergleich: Der Name Emma wurde 377-mal gewählt, Faye 9-mal. «Mein Vater liess sich wohl von der bekannten Schauspielerin Faye Dunaway inspirieren. Der Name gefällt mir extrem gut, weil er so speziell ist», sagt Buff. Nur ein Nachteil: Sie muss immer wieder erklären, wie man ihn ausspricht – «Fei».
Blick trifft die beiden Bündnerinnen dort, wo sie seit eineinhalb Jahren wohnen: in einer hellen Neubauwohnung in Rapperswil SG. Brändli und Buff bilden die wohl schnellste und fröhlichste Ski-WG der Schweiz. «Wir lachen viel, reden über alles. Darum hatten wir noch nie Streit. Jede wünscht sich eine Freundin wie Anuk», sagt Buff.
Einen Putz- oder Kochplan haben sie nicht – sie verstehen sich blind. Wenn etwas gemacht werden muss, wird es einfach gemacht. «Faye hat ein grosses Herz, ist offen, lieb, freundlich – und sehr hübsch», sagt Brändli lachend.
Der Traum? – Beide auf dem Podest
Buff stammt aus St. Moritz, Brändli aus Arosa. Warum sind sie nach Rapperswil gezogen? «Hier sind wir nahe bei den Skigebieten, dem Flughafen und unserem Kondi-Zentrum in Einsiedeln», so Brändli. Die beiden Freundinnen machen praktisch alles zusammen. «Auch Ferien. Im Frühling waren wir auf Bali und machten auf Lombok einen Surfkurs. Es war genial», sagt Brändli.
Der Fokus liegt seit Monaten aber wieder auf der Skikarriere. Brändli hat fünf Weltcuprennen bestritten, noch ohne Punkte. Buff steht ebenfalls kurz vor dem Sprung nach oben. «Es wäre ein Traum, einmal gemeinsam auf dem Podest zu stehen», sagt Brändli. Ihre erlittene Gehirnerschütterung ist überwunden, Buff hat ihre mentale Blockade besiegt.
«Durch dick und dünn gegangen»
Ob auf den Walliser Gletschern, in der Hamburger Skihalle oder auf der Diavolezza – die Vorbereitung der beiden Atomic-Pilotinnen war perfekt. «Ich bin mit Faye durch dick und dünn gegangen. Jetzt freuen wir uns auf alles, was kommt!», sagt Brändli.
Bleibt die Frage: Wie lange wollen sie noch zusammenwohnen? «Lange», kommt von beiden wie aus der Pistole geschossen.