Dieser Blick verrät alles! Ganz verliebt schaut Tina Weirather (24) in die Augen eines grossen, langhaarigen Sonnyboys. Mit ihm teilt sie einen der schönsten Momente ihrer Karriere: den Sieg im Super-G von St. Moritz.
Dort, wo ihre Mutter Hanni Wenzel im zarten Alter von 17 Jahren Slalom-Weltmeisterin wurde. Es ist der perfekte Tag für Tina. Ihre Familie ist da – und ihr neuer Freund.
Doch wer ist der dunkelblonde Mann in der Team-Jacke der Kanadier? Es ist Stefan Guay, 27-jähriger Bruder von Ex-Abfahrts-Weltmeister Erik (32). Er ist als Coach bei den Kanadiern angestellt.
Doch vor anderthalb Wochen weilte er bei den Frauen in St. Moritz. «Ich war auch überrascht, ihn zu sehen», sagt Hugues Ansermoz, Schweizer Chefcoach der Kanadierinnen. Als er ihn mit Tina sah, war alles klar.
Diese will nichts sagen zu ihrem neuen Liebesglück. Trotzdem ist unübersehbar, dass sie auf Wolke 7 schwebt. Nach etwas mehr als einem Drittel der Rennen führt Tina im Gesamtweltcup mit 595 Punkten vor Lara Gut (568 Punkte).
Noch viel eindrücklicher sind ihre Rangierungen: Wenn sie ins Ziel kam, klassierte sie sich immer unter den Top fünf. Nach Jahren des Leidens mit schweren Knieverletzungen ist das Talent zum Star gereift.
Als grosses Talent wurde einst auch Stefan Guay gehandelt. Für seinen Bruder Erik war immer klar, dass Stefan talentierter ist als er.
Im März 2006, kurz vor seinem 20. Geburtstag, wurde Stefan in Mont Sainte-Anne Junioren-Weltmeister im Riesenslalom. Carlo Janka musste sich damals mit Platz 3 begnügen.
Im folgenden Winter hätte Stefan im Weltcup Fuss fassen sollen. Doch nach bescheidenen Resultaten in Lake Louise kommt es in Val Gardena zum grossen Karriereknick. Die Kamelbuckel zerstören seinen Traum vom Skifahren. Stefan fliegt zu weit, das Knie ist zerstört.
Insgesamt muss er sieben Mal unters Messer. Im Dezember 2010 sagt er zu einer kanadischen Zeitung: «Ich fühle mich, als hätte ich das Knie eines 95-Jährigen. Am Morgen schmerzt es, dass ich nicht mal mehr die Treppe steigen kann.»
Seit vergangenem Winter ist er als kanadischer Männer-Coach unterwegs. Auch mit Erik. Soeben hat sein älterer Bruder die Abfahrt auf der Saslong gewonnen.
In Val Gardena, wo für Stefan das Übel seinen Anfang nahm, sagt Erik zu BLICK: «Ich fände es eine gute Idee, bei den Weirathers Weihnachten zu feiern.» Was für eine schöne Liebesgeschichte!