Alan Roura ist der jüngste Teilnehmer am verrücktesten Segel-Abenteuer. Allein mit dem ältesten Boot und dem kleinsten Budget (400'000 Franken) um die Welt. Seit ein paar Tagen weiss Roura auch, weshalb sein Schiff «La Fabrique» heisst, denn Alan musste härter arbeiten als seine Gegner.
Grund: Auf «La Fabrique» ist wegen einer defekten Antenne das gesamte elektronische Kommunikations-System abgestürzt. Roura musste die gesamte Software neu laden – aber wie, wenn er von der Welt abgeschnitten ist? «Ich bin blind gesegelt, ohne Angabe des genauen Standorts, ohne Navigationshilfen», sagt er im Nachhinein.
Sein Glück war das Handy. Doch mitten auf hoher See war vorerst auch sein Mobil-Telefon ohne Verbindung zu einem Netz. Roura muss also ganz dicht an die brasilianische Küste segeln, viel näher als all seine Gegner. Erst dort findet er endlich Handy-Signale für sein 3G-Netz und kann die abhanden gekommene Software wieder auf seinen Bord-Computer laden.
Der Umweg kostet zwar Zeit, dennoch hat er sich am Mittwoch unter den noch 27 im Rennen verbliebenen Seglern um einen Platz, auf Rang 23 verbessert. Der Rückstand ist aber gigantisch: über 2700 Seemeilen – oder mehr als 5000 Kilometer.
Während Roura von der brasilianischen Ostküste wieder wegsegelt, befindet sich Leader Alex Thomson bereits kurz vor dem Kap der guten Hoffnung, der südlichen Spitze Südafrikas. Aber auch er hat noch 35'000 abenteuerliche Kilometer vor sich.