Hier legt Stucki seinen Namensvetter auf den Rücken
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König im weissen Turner-Tenü:Hier legt Stucki seinen Namensvetter auf den Rücken

Comeback bei Gnägis Abschied
Stucki landet im 5. Gang auf dem Rücken – Ramseier siegt

Überraschung am Kemmeriboden-Schwinget: Schwingerkönig Christian Stucki kehrt zwei Jahre nach seinem Rücktritt nochmals ins Sägemehl zurück und würdigt damit seinen Freund Florian Gnägi, der sein letztes Schwingfest bestreitet.
Publiziert: 07.09.2025 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2025 um 20:27 Uhr
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Fritz Ramseier gewinnt das Kemmeriboden-Schwinget und wird gebührend verabschiedet.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

  • Überraschung am Kemmeriboden-Schwinget: Christian Stucki kehrt für Florian Gnägis letztes Fest zurück
  • Stucki tritt im weissen Turner-Tenü an, um seinen Freund Gnägi zu ehren
  • Auch Fritz Ramseier bestreitet sein letztes Fest
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Benjamin GwerderRedaktor Sport

Zwei grosse Rücktritte und noch ein grösseres Comeback am Kemmeriboden-Schwinget! Als der zweifache Eidgenosse Florian Gnägi in sein letztes Schwingfest startet, betritt plötzlich König Christian Stucki das Sägemehl. Das hätte wohl keiner der rund 3100 Zuschauer erwartet! Statt im altbekannten roten Edelweisshemd greift er im weissen Turner-Tenue mit dem Eidgenossen Christian Gerber zusammen.

So kam es zum Stucki-Comeback

Für den König von 2019 ist es eine Ehrensache, dass er an diesem Tag nochmals antritt. «Ich wollte Flöru an seinem letzten Fest damit überraschen», sagt Stucki. «Wenn Flöru bei meinem letzten Auftritt am Seeländischen 2023 nicht verletzt gewesen wäre, wäre er für mich ganz sicher auch im roten Hemd angetreten.»

Stuckis Überraschung hat perfekt geklappt. Der 36-jährige Gnägi ahnte tatsächlich nichts: «Als ich Chrigel heute Morgen sah, wie er seine Schwingerschuhe anzog, habe ich zu ihm gesagt, er sei doch ein ‹Spinncheib›.»

Bei Gnägi, der seine Karriere jahrelang an der Seite von Stucki verbracht hat, ist die Freude riesig, dass sein Verbandskollege für ihn ein kurzfristiges Comeback gegeben hat. «Für mich ist es eine unglaublich grosse Ehre», sagte der Berner zu Blick.

Ebenfalls für Gnägi zurück im Sägemehl war der technische Leiter des Seeländischen Schwingerverbands Christian Lanz. Auch er wollte seinem guten Freund nochmals ein unvergessliches letztes Fest bescheren.

An seinem Plan für sein letztes Fest änderte sich bei Florian Gnägi dennoch nichts: «Am Abend verletzungsfrei zusammen anstossen ist das oberste Ziel.»

Auch ESAF-Überraschungsmann bestreitet letztes Fest

Am Kemmeriboden-Schwinget bestritt gleich noch ein weiterer Berner sein letztes Schwingfest. Fritz Ramseier vom einheimischen Schwingklub Siehen hängt die Zwilchhosen nach diesem Sonntag an den Nagel. Eine Woche zuvor am ESAF in Mollis hatte er am ersten Tag überraschenderweise alle vier Gänge gewinnen können. Dank seinem 7. Schlussrang nahm er letztlich einen eidgenössischen Kranz mit nach Hause.

Der Neueidgenosse gab vergangene Woche bekannt, dass er nach seinem Karrierehöhepunkt am ESAF einen Schlussstrich unter seine Karriere zieht.

Gnägi schrammt am Festsieg vorbei

Florian Gnägis letzter Gegner der Karriere hiess Sandro Galli. Beide fanden den Weg in den Schlussgang mit vier gewonnenen Gängen und einem gestellten Gang (Gnägi gegen Fabian Aebersold) beziehungsweise einem verlorenen Gang (Galli gegen Aeschbacher).

Im Schlussgang konnte der abtretende Gnägi seinen 13 Jahre jüngeren Gegner jedoch nicht bezwingen. So kann der Aarberger sein letztes Schwingfest nicht wie sein Freund Christian Stucki mit einem Sieg beenden.

Stattdessen geht der einheimische Fritz Ramseier mit dem Tagessieg nach Hause. Entsprechend würdig wurde der 31-Jährige geehrt. Er verabschiedet sich bei seinen Fans mit den Worten: «Wo ein Wille ist, ist auch ein Ziel.»

Die Paarung Gnägi gegen Stucki blieb somit aus. Der Schwingerkönig musste sich im 5. Gang bezwingen lassen und fiel damit endgültig aus der Entscheidung um den Festsieg.

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