Darum gehts
Von unbarmherzigen Konkurrenten zu liebenswerten Arbeitsgspänli: Die beiden Bösen Nöldi Forrer (46) und Kilian Wenger (34) sind in diesem Sommer beim Privatsender Swiss 1 als Schwing-Experten im Einsatz. Forrer kennt die Rolle bereits aus den Vorjahren. «Ich bin nicht der, der sich wahnsinnig vorbereitet. Das kommt bei mir aus dem Bauch», meint der 1,94 Meter grosse Käser aus der Ostschweiz. Bei Wenger ist noch etwas mehr Anspannung vor seiner Premiere im Mai am Baselstädtischen Schwingertag zu spüren. «Aber ich profitiere sicher davon, dass ich mit den meisten Teilnehmern noch geschwungen habe.»
GlücksPost: Die kommende Saison hat es in sich: Es findet ein Eidgenössisches Schwingfest statt. Reizt es Sie nicht, nochmals ins Sägemehl zu steigen?
Nöldi Forrer: Nicht einmal vielleicht!
Kilian Wenger: Nein, irgendwann ist gut.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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Ziemlich deutliche Worte.
Wenger: Ich freue mich darauf, erstmals mit den alten Kameraden an einem Eidgenössischen nur als Zuschauer auf der Tribüne sitzen zu können. Das erste Mal am ESAF als Teilnehmer war ich 2007.
Forrer: Die wunderbare Atmosphäre, wie die Leute mitfiebern, erlebt man als Besucher nochmals ganz anders. Das nimmt man als Aktiver gar nicht richtig wahr.
Das macht ihm so schnell keiner nach: Insgesamt 151 Kränze und einen Sieg beim ESAF holte sich Arnold «Nöldi» Forrer in seiner aktiven Karriere als Schwinger. 2022 hängte der Vater einer Tochter seine Zwilchhose an den Nagel. Seither fokussiert sich der Ostschweizer auf seinen Lehrberuf und betreibt gemeinsam mit einem Geschäftspartner drei Käsereien.
Das macht ihm so schnell keiner nach: Insgesamt 151 Kränze und einen Sieg beim ESAF holte sich Arnold «Nöldi» Forrer in seiner aktiven Karriere als Schwinger. 2022 hängte der Vater einer Tochter seine Zwilchhose an den Nagel. Seither fokussiert sich der Ostschweizer auf seinen Lehrberuf und betreibt gemeinsam mit einem Geschäftspartner drei Käsereien.
Gab es Momente, in denen Sie den Rücktritt bereut haben?
Wenger: Bisher nicht. Manchmal ist der Reiz da, aber dann kann ich auch am Donnerstagabend in einem Clubtraining schwingen. Wenn mir dann freitags aber alles wehtut, merke ich, dass ich mit dem Rücktritt die richtige Entscheidung getroffen habe. Ein Schwingfest mit der ganzen mentalen Belastung, die damit verbunden ist, brauche ich nicht mehr.
Sie schwingen also weiterhin als Hobby?
Wenger: Ja, es ist schön, nicht mehr auf Biegen und Brechen gewinnen zu müssen. Aber ich schwinge gerne mal mit den vielen Jungen bei uns im Club und gebe meine Erfahrung weiter.
2010 schaffte er das beinahe Unmögliche: Beim ESAF in Frauenfeld TG gelang Kilian Wenger der perfekte Wettkampf mit acht Siegen in acht Gängen. Im vergangenen Jahr beendete der gelernte Metzger und Zimmermann nach anhaltenden Rückenschmerzen seine Karriere. Der verheiratete Zweifach-Papi ist heute Präsident vom Schwingklub Niedersimmental.
2010 schaffte er das beinahe Unmögliche: Beim ESAF in Frauenfeld TG gelang Kilian Wenger der perfekte Wettkampf mit acht Siegen in acht Gängen. Im vergangenen Jahr beendete der gelernte Metzger und Zimmermann nach anhaltenden Rückenschmerzen seine Karriere. Der verheiratete Zweifach-Papi ist heute Präsident vom Schwingklub Niedersimmental.
Wie sieht das bei Ihnen aus, Nöldi Forrer?
Forrer: An einem grossen Schwingfest denke ich mir schon, dass es cool wäre, nochmals da vorne zu stehen. Doch dann kommen mir wieder die grossen Anstrengungen in den Sinn, die damit verbunden sind. Es ist ja viel mehr als nur das Körperliche, auch die mentale Anstrengung. Nur schon wenn ich daran denke, zieht es mir den Magen zusammen. Der Druck war immer eine riesige Belastung. Auch Trainings reizen mich nicht mehr – ich habe genug lang geschwungen. Ich könnte auch nicht mehr nur leicht trainieren.
Warum nicht?
Forrer: Ich würde mir einen zu grossen Druck machen. Hinzu kommt: Ich hätte wohl zu sehr Angst, mich zu verletzen. Mir geht es aktuell gut. Mir tut nichts weh, und ich bin gesund. Das ist mir das Wichtigste.
Wie sind Sie damit umgegangen, als der Druck nach Ihrem Rücktritt plötzlich weg war?
Wenger: Für mich war es sehr erleichternd. Ich habe mir immer gesagt: Ich mache das so lange, wie ich einigermassen auf dem Niveau der Jungen mitschwingen kann. Deshalb konnte ich mich schon ein halbes Jahr vor dem Rücktritt 2024 damit beschäftigen, dass es meine letzten Feste sind. Es war wirklich schön, dass der Rücktritt meine Entscheidung war – und meine Karriere nicht durch einen Kreuzbandriss oder so beendet wurde. Dafür bin ich dankbar.
Hatten Sie keine Angst, in ein Loch zu fallen?
Forrer: Das passiert Sportlern immer wieder. Ich habe wenige Monate später mit einem Geschäftspartner zwei weitere Käsereien übernommen. Ich war so zugedeckt mit Arbeit, dass ich gar nicht dazu gekommen bin, ans Schwingen zu denken.
Schwinger arbeiten oft noch neben dem Sport. Bleibt dabei nicht das Privatleben auf der Strecke?
Wenger: Die besten zehn Schwinger können mittlerweile gut davon leben. Sie studieren oder arbeiten aber nebenbei. Das war schon zu meiner Zeit so. Grad in dieser Saison weiss ich nicht, ob die besten sechs, die auf den Königstitel hoffen, noch einer geregelten Arbeit nachgehen.
Forrer: Ob das schlauer ist, sei dahingestellt. Eine gewisse Struktur und Ablenkung war bei mir immer gut. Für mich war die Arbeit am Morgen nach einem strengen Training eine aktive Erholung. Klar war es hart, um halb fünf aufzustehen, und man spürte den Körper, aber durch die feuchte Wärme in der Käserei, war mir mittags bereits wieder vögeliwohl.
Wofür haben Sie nun mehr Zeit?
Wenger: Ich würde nicht sagen, dass bei mir etwas zu kurz kam – auch nicht die Familie. Ich konnte alles nebeneinander planen. Das lag auch daran, dass ich nicht Vollzeit gearbeitet habe. Aber klar, ich kann jetzt Dinge machen, die ich damals hinten angestellt habe.
Was musste warten?
Wenger: Sommerferien sind ein gutes Beispiel. Die letzten 15 Jahre konnte ich nie zehn Tage am Stück ans Meer.
Forrer: Ich geniesse es sehr, mal ein Wochenende ganz ohne Termine zu haben. Ich hatte vorher eigentlich immer ein Schwingfest oder einen Anlass.
Nöldi Forrer, Ihre Tochter Maila wurde während Ihrer aktiven Karriere gross. Sorgte das auch für Probleme?
Forrer: Nein, ich hatte dafür mal unter der Woche Zeit für sie. Mir war es immer wichtig, für sie da sein zu können. Deshalb habe ich mein Pensum bei ihrer Geburt auch bewusst reduziert. Gerade in den ersten Jahren war das mega wertvoll.
Kilian Wenger, bei Ihnen ist das gerade anders. Ihre Kinder sind noch klein.
Wenger: Ich hab nach wie vor meinen Papi-Tag am Dienstag. Das schätze ich sehr. Meine Ältere ist dann im Kindergarten, mein Kleiner noch daheim. Aber klar, es ist schon schön, auch am Wochenende mehr mit ihnen machen zu können, weil ich nicht mehr so eingespannt bin.
Sie hatten als aktive Sportler immer wieder auch mit der Gesundheit zu kämpfen. Wie geht es Ihnen heute?
Wenger: Mir geht es relativ gut. Ich habe eine starke Abnutzung im Rücken, die über die Jahre gekommen ist. Ich muss damit leben, aber ich kann sportlich alles machen. Ich muss einfach immer etwas machen und dranbleiben, damit es mich irgendwann nicht zu sehr einschränkt.
Forrer: Ich habe das Glück, dass ich gesund aufhören konnte. Ja, meine Hüfte ist künstlich, aber mir geht es gut. Ich kann auch mal drei, vier Tage Skifahren gehen, und mir geht es danach gut. Dafür bin ich extrem dankbar.
Sie beide verbindet: Sie wurden jung Schwingerkönig.
Forrer: Bei den Schwingfesten merkte ich, dass viele nicht mehr «mit mir» geschwungen haben, sondern einfach «stellen» wollten. Bei solchen Kämpfen musst du einfach mehr Dampf geben. Mehr genervt hat mich, dass ich einige Male hörte, dass mich andere als «arroganten Typen» abstempelten, weil ich angeblich Leute ignoriert hätte. Dabei ist bekannt: Ich schnorre mit jedem.
Wenger: Anfang 20 unter so starker Beobachtung zu sein, war schon nicht ohne. In dem Alter hast du halt auch noch anderes im Kopf. Heute sage ich: Beim Königstitel wäre ich gerne fünf Jahre älter gewesen. Ich war zwischendurch auch mal überfordert, weil die Situation noch neu war. Lange war Jörg Abderhalden der dominierende Name. Dass dann plötzlich ein Junger gewann, war speziell – und das plötzliche Interesse riesig.
Wovon träumen Sie?
Forrer: Irgendwann einen Gang zurückschalten zu können, um mehr Zeit für mich und meine Liebsten zu haben. Und dann will ich einfach gesund und glücklich alt werden.
Sie machten im letzten Jahr Ihre neue Liebe öffentlich. Gehört in Ihre Zukunftsplanung auch eine Hochzeit?
Forrer: Wenn das so weit ist, wird man das bestimmt irgendwo lesen. Ich bin momentan jedenfalls sehr glücklich. Mehr muss ich dazu nicht sagen.
Kilian Wenger, wie sehen Ihre Träume aus?
Wenger: Die Hochzeit habe ich hinter mir (lacht). Ich geniesse den Moment mit der Familie gerade sehr und schaue, was das Leben für mich noch parat hat.
Lassen Sie uns noch über das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest vom kommenden August sprechen. Wer wird dort das Rennen machen?
Wenger: Das Rennen ist ziemlich offen. Ich hoffe natürlich auf einen Berner.
Forrer: Es kommt jetzt stark darauf an, ob noch jemand durch eine Verletzung ausgebremst wird. Ich habe das Gefühl, ein Ostschweizer oder ein Berner wird das Rennen machen. Der Weg wird kaum an Fabian Staudenmann vorbeiführen. Aber ein Werner Schlegel, Curdin Orlik, Samuel Giger, Damian Ott können ihm sicher gefährlich werden.
Wenger: Staudenmann und Giger sind sicher die grossen Favoriten. Adrian Walther, Werner Schlegel und Joel Wicki sind in Lauerstellung. Es braucht nur einen faulen Gang bei den beiden, und schon sieht alles anders aus.
Schauen Sie rein!
4. Mai: Zuger kt. Schwingfest (Tele 1)
4. Mai: Solothurner kt. Schwingfest (Tele M1)
4. Mai: Thurgauer kt. Schwingfest (Swiss 1)
11. Mai: Schwyzer kt. Schwingfest (Tele 1)
17. Mai: Zürcher kt. Schwingfest (Swiss 1)
25. Mai: Seeländisches Schwingfest (TeleBärn)
25. Mai: Luzerner kt. Schwingfest (Tele 1)
25. Mai: St. Galler kt. Schwingfest (TVO)
29. Mai: Baselstädtischer Schwingertag (Swiss 1)
31. Mai: Mittelländisches Schwingfest (TeleBärn)
1. Juni: Ob- und Nidwaldner kt. Schwingfest (Tele 1)
7. Juni: Oberaargauisches Schwingfest (TeleBärn)
9. Juni: Stoos Schwinget (SRF 1)
9. Juni: Glarner-Bündner kt. Schwingfest (Swiss 1)
15. Juni: Bern-Jurassisches Schwingfest (TeleBärn)
15. Juni: Urner kt. Schwingfest (Tele 1)
15. Juni: Bündner-Glarner kt. Schwingfest (Swiss 1)
22. Juni: Bergschwinget Schwarzsee (TeleBärn/SRF 1 und 2)
22. Juni: Aargauer kt. Schwingfest (Tele M 1)
29. Juni: Berner Oberländisches Schwingfest (TeleBärn)
29. Juni: Nordostschweizer Schwingfest (SRF 1)
6. Juli: Innerschweizer Schwingfest (Tele 1 und SRF 1)
6. Juli: Emmentalisches Schwingfest (TeleBärn)
13. Juli: Bernisch kt. Schwingfest (TeleBärn und SRF 1)
13. Juli: Rigi Schwinget (Tele 1) 13. Juli: Südwestschweizer Teilverbandsfest (Swiss 1)
13. Juli: Appenzeller kt. Schwingfest (TVO)
19. Juli: Weissenstein Schwinget (SRF 1)
27. Juli: Brünig Schwinget (SRF 1)
3. August: Freiburger kt. Schwingfest (Swiss 1)
10. August: Nordwestschweizer Schwingfest (SRF 1)
17. August: Schwägalp-Schwinget (SRF 1)
30. und 31. August: Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (SRF 1) Schwingen im TV
Schauen Sie rein!
4. Mai: Zuger kt. Schwingfest (Tele 1)
4. Mai: Solothurner kt. Schwingfest (Tele M1)
4. Mai: Thurgauer kt. Schwingfest (Swiss 1)
11. Mai: Schwyzer kt. Schwingfest (Tele 1)
17. Mai: Zürcher kt. Schwingfest (Swiss 1)
25. Mai: Seeländisches Schwingfest (TeleBärn)
25. Mai: Luzerner kt. Schwingfest (Tele 1)
25. Mai: St. Galler kt. Schwingfest (TVO)
29. Mai: Baselstädtischer Schwingertag (Swiss 1)
31. Mai: Mittelländisches Schwingfest (TeleBärn)
1. Juni: Ob- und Nidwaldner kt. Schwingfest (Tele 1)
7. Juni: Oberaargauisches Schwingfest (TeleBärn)
9. Juni: Stoos Schwinget (SRF 1)
9. Juni: Glarner-Bündner kt. Schwingfest (Swiss 1)
15. Juni: Bern-Jurassisches Schwingfest (TeleBärn)
15. Juni: Urner kt. Schwingfest (Tele 1)
15. Juni: Bündner-Glarner kt. Schwingfest (Swiss 1)
22. Juni: Bergschwinget Schwarzsee (TeleBärn/SRF 1 und 2)
22. Juni: Aargauer kt. Schwingfest (Tele M 1)
29. Juni: Berner Oberländisches Schwingfest (TeleBärn)
29. Juni: Nordostschweizer Schwingfest (SRF 1)
6. Juli: Innerschweizer Schwingfest (Tele 1 und SRF 1)
6. Juli: Emmentalisches Schwingfest (TeleBärn)
13. Juli: Bernisch kt. Schwingfest (TeleBärn und SRF 1)
13. Juli: Rigi Schwinget (Tele 1) 13. Juli: Südwestschweizer Teilverbandsfest (Swiss 1)
13. Juli: Appenzeller kt. Schwingfest (TVO)
19. Juli: Weissenstein Schwinget (SRF 1)
27. Juli: Brünig Schwinget (SRF 1)
3. August: Freiburger kt. Schwingfest (Swiss 1)
10. August: Nordwestschweizer Schwingfest (SRF 1)
17. August: Schwägalp-Schwinget (SRF 1)
30. und 31. August: Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (SRF 1) Schwingen im TV