Darum gehts
- Thomas Burkhalter kämpft um ersten Kranzgewinn und wehrt sich gegen Dopingvorwürfe
- Die Gerüchte kamen auf, weil sich der Schwinger stark verändert hat
- Vor wenigen Wochen wurde er getestet – nun ist das Resultat da
Thomas Burkhalter (22) steht seit seinen Anfängen im Schwingsport unter besonderer Beobachtung. Als Sohn des zweifachen Schwägalp-Siegers Stefan Burkhalter sind die Erwartungen an ihn riesig. Im letzten Jahr glänzte der Thurgauer mit dem Kranzgewinn am Nordostschweizer Teilverbandsfest. Von einem ähnlichen Erfolg ist er aktuell weit entfernt.
Noch immer wartet Burkhalter in dieser Saison auf seinen ersten Kranz. Ändert sich das nicht bald, droht er das Eidgenössische Schwingfest zu verpassen. «Ich bin in den Kämpfen teilweise wie blockiert. Gewinne ich nicht sofort, beginne ich zu hadern», erklärt er. Neben der sportlichen Misere sieht sich Burkhalter seit einigen Wochen auch noch mit bösen Vorwürfen konfrontiert.
Plötzlich ein Pflegefall
In Schwingerkreisen geistert das Gerücht herum, Burkhalter spritze sich mit illegalen Substanzen voll. Nur so erklären sich einige seine krasse Verwandlung im letzten Jahr. Während er im Sommer noch 104 Kilo wog, sind es mittlerweile gut 130. Ein Grossteil davon ist Muskelmasse.
Auf die Dopingvorwürfe angesprochen, schüttelt Burkhalter nur den Kopf. «Das ist Blödsinn! Die haben alle keine Ahnung. Dass ich derart zugenommen habe, ist auf andere Dinge zurückzuführen.» Da wäre zum einen die Rückenoperation im letzten Herbst. Der gelernte Landwirt war zum Nichtstun verdammt. «Ich fühle mich teilweise wie ein Pflegefall. Meine Freundin muss mir die Socken und Schuhe anziehen.»
Dopingkontrolle vor wenigen Wochen
Zu allem Übel zog er sich Anfang Januar auch noch einen Riss zweier Aussenbänder zu. Die fehlende Bewegung machte sich auf der Waage bemerkbar. Wieder gesund stemmte er im Fitnessstudio mehrmals wöchentlich Gewichte.
Und das unter der Leitung von Schwing-Legende Enrico Matossi. «Durch die vielen Trainings wurden meine Muskeln immer grösser. Dahinter steckt harte Arbeit und keine illegalen Substanzen. Wer so etwas behauptet, ist doch nur neidisch.» Mittlerweile kann Burkhalter beweisen, dass die Vorwürfe haltlos sind.
Nach dem Thurgauer Kantonalen musste er zur Dopingkontrolle. Nun hat der Schwinger das Ergebnis erhalten. Der Test war negativ. In seinem Urin konnten die Dopingbekämpfer keine verbotenen Substanzen nachweisen. Nachdem dieses Thema vom Tisch ist, strebt er nun den ersten Kranzgewinn an. Die nächste Chance dazu bietet sich am Pfingstmontag beim Glarner-Bündner Kantonalschwingfest.