Fehler zur falschen Zeit
Final-Enttäuschung für Schweizer Reit-Trio

Steve Guerdat, Nadja Peter Steiner und Janika Sprunger verpassen trotz vielversprechender Ausgangslage eine EM-Medaille. Nach drei makellosen Tagen fallen die Stangen ausgerechnet im Einzel-Final.
Publiziert: 20.07.2025 um 17:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2025 um 17:31 Uhr
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An drei EM-Tagen und in drei Runden fehlerfrei auf ihrer Stute Orelie, fällt Janika Sprunger vom 9. auf den 25. Schlussrang zurück. Ausgerechnet im ersten Final-Umgang kassiert sie einen Abwurf.
Foto: imago/Bildbyran

Darum gehts

  • Schweizer Reiter patzen im EM-Einzel-Final nach guter Vorleistungen
  • Steve Guerdat einziger Schweizer in Top 12, verliert Titelverteidigung
  • Nadja Peter Steiner wird 15., Janika Sprunger 25. im Endklassement
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Nach dem verpassten Team-Podest an der EM im spanischen La Coruna ist die Schweizer Hoffnung gross gewesen im Einzel-Final. Keiner aus dem Trio Steve Guerdat (43), Nadja Peter Steiner (40) und Janika Sprunger (38) hat an den ersten drei EM-Tagen einen Fehler kassiert, alle drei reihen sie auf dem Weg in den Einzel-Final auf ihren talentierten Pferden drei souveräne Blanko-Runden aneinander.

Doch der Medaillentraum platzt – weil ausgerechnet jetzt die Stangen fallen. Guerdat ist der einzige Schweizer, der es gerade noch so unter die Top12 und somit in den zweiten Umgang schafft.

Der Titelverteidiger geht als zwischenzeitlich Dritter ins Medaillen-Rennen, ist im Sattel von Iashin Sitte gut unterwegs. Bis zum letzten Sprung, über den er seinen Wallach noch etwas antreibt. Da fällt die Planke. Zwischen dem 1. und 7. Rang liegt zwar nur ein Abwurf (4 Fehlerpunkte). Zwischen dem Zwölften Guerdat (5,19) und dem führenden Deutschen Richard Vogel (0,01) sind es gar nur ein Abwurf und zwei Sekunden Zeitüberschreitung.

Eine zu grosse Hypothek für den zweiten Umgang, zumal sogleich beim ersten Sprung die Stange fällt und ein zweiter Fehler hinzukommt. «Nach diesem Rückschlag fehlte uns beiden vielleicht etwas die Motivation», so Guerdat ehrlich. Er bleibt auf Rang 12. Ein enttäuschendes Ergebnis zwar, dennoch sei er zufrieden, wie sich Iashin über die Tage gezeigt habe und er geritten sei. Den Titel nimmt ihm Vogel ab.

Enttäuschung – aber auch eine Zukunftshoffnung

Und die beiden Amazonen? Sprunger (9.) ist gut unterwegs auf Orelie, bis nach dem Wassergraben die Distanz nicht optimal ist und die Stute den Einsprung in die Dreifache nicht nimmt. Zu diesen vier Fehlerpunkten kommt ein weiterer Abwurf sowie Zeitfehler dazu. Das wirft sie nach so tollen Auftritten auf den 25. Platz zurück. «Ich spürte, dass Orelie körperlich an ihre Grenzen gekommen ist», sagt Sprunger, «an drei Tagen ist sie über sich hinausgewachsen, jetzt reichte die Substanz nicht mehr. Das tut mir leid für sie, ich hätte sie gerne mehr unterstützt.»

Ebenfalls zufrieden mit der Gesamtleistung übers ganze Championat hinweg ist Nadja Peter Steiner, die nach dem 6. Zwischenrang 15. wird. Bei ihr fällt eine Stange, die Mila nur leicht touchiert. «Das war etwas Pech, ansonsten sprang Mila fantastisch.» Bemerkenswert: Die Schimmelstute ist erst seit einem halben Jahr in ihrem Besitz – und eine Zukunftshoffnung.

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