«Ich wollte keinen Eiertanz mehr machen», sagt Ex-Velo-Profi David Kopp (34) vor dem Suttgarter Landesgericht und packt über die «fahrende Apotheke» bei seinem Ex-Team Gerolsteiner aus.
Ein Doping-Geständnis, das es in sich hat. Sein damaliger Teamkollege Markus Fothen (31) soll sogar das Potenzmittel Viagra eingeworfen haben, um seine Standfestigkeit am Berg zu verbessern.
Auf der Dopingliste steht die blaue Lustpille zwar nicht. Sie führt aber zu einer Weitung der Bronchien und verbessert die Sauerstoffaufnahme. Durchatmen kann David Kopp, der Ex-Fahrer im Team des Mineralwasser-Herstellers Gerolsteiner.
Er, der selber als Kokser überführt und wegen der Einnahme weiterer unerlaubter Substanzen in seiner Aktivzeit für zwei Jahre gesperrt wurde, hat sein Velo bereits 2011 für immer in den Ständer gestellt.
Dem Radsport droht ein weiteres Doping-Erdbeben. Die Anti-Doping-Kommission des französischen Senats will am Mittwoch einen Untersuchungsbericht vorlegen. 57 Fahrer sollen während der Tour de France 1998 gedopt gewesen sein.
Die Proben wurden 2004 mit einem neuen Testverfahren überprüft. Unter den prominenten Verdächtigen sollen Laurent Jalabert, Bobby Julich oder Jens Voigt sein. Urspünglich hätte der Bericht am 18. Juli veröffentlicht werden sollen.
Aus Rücksicht auf die am gleichen Tag stattfindende Königsetappe bei der 100. Tour de France mit dem grossen Finale auf der Alpe d'Huez baten die Fahrer um eine Verschiebung des Termins um einige Tage. (sh)