Liebevoll wird Tour-de-France-Dominator Vincenzo Nibali am Sonntag auf den Champs-Elysées in Paris von seiner Frau Rachele und Töchterchen Emma (kam im Februar 2014 zur Welt) für den grossen Sieg beglückwünscht. Deutlich weniger herzlich sind die Worte seines Vaters Salvatore. Vincenzo tut gut daran, dass er nie in einen Doping-Skandal verwickelt wird. Denn dann müsste er, der «Hai von Messina», um sein Leben fürchten.
«Ich würde ihn mit meinen eigenen Händen töten», droht Salvatore bei einem positiven Befund seines Sohnes. «Zuvor würde ich ihm die Augen ausreissen.» Diese verstörenden Aussagen tätigt er im Interview mit der französischen Zeitung «Journal du Dimanche». Salvatore: «Vincenzo hat mir gesagt, dass er noch nie so viele Dopingkontrollen hatte wie dieses Jahr. Aber ganz egal: Wenn wir erfahren würden, dass da irgendwas Schmutziges läuft, könnte er nie wieder einen Fuss nach Messina setzen.»
Vincenzo Nibali, der an der Grande Boucle vier Etappen für sich entschied und die 3663,5 Kilometer über siebeneinhalb Minuten schneller bewältigte als die Konkurrenz, äusserte sich am zweitletzten Tag der Tour zum Thema Doping. «Ich war immer ein Verfechter des Anti-Doping-Kampfs» wird der 29-Jährige von der «SonntagsZeitung» zitiert. «Die Entwicklung meiner Leistungen erfolgte Schritt für Schritt.» (yap)