Gedenkstätte für Gino Mäder (†26) eingeweiht
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HIrschi «emotional»:Gedenkstätte für Gino Mäder (†26) eingeweiht

Gedenkstätte für Rad-Ass
Papa Mäder übernachtet an Ginos (†26) Unfallstelle

Gino Mäder (†26) geht nicht vergessen. Im Gegenteil. Die Tour de Suisse ehrt ihn und die Fahrer gedenken ihm. Blick traf unter anderem seinen Vater Andreas einen Tag vor der Einweihung der Gino-Mäder-Gedenktstätte.
Publiziert: 19.06.2025 um 00:13 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2025 um 15:05 Uhr
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Andreas Mäder enthüllt die Skulptur zu Ehren seinen Sohnes Gino. Rechts daneben ist Bildhauer Gügi Eugster – er hat das Kunstwerk erstellt.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Gedenkstätte für Gino Mäder wird eingeweiht, Familie erinnert sich
  • Skulptur «Verbunden sein» von Ginos Onkel an Unfallstelle errichtet
  • 733 Tage seit Unfall, 1,6 Meter hoher Erdwall zur Unfallprävention gebaut
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Es ist genau 733 her. 733 Tage, seit Gino Mäder (†26) bei der Abfahrt vom Albulapass verunfallte. «Ich bin jetzt das fünfte Mal hier. Und ganz ehrlich: Die schönen Gefühle überwiegen mittlerweile. Und ich freue mich, am Donnerstagmorgen die Rennfahrer zu sehen. In der ganzen Verarbeitung von Ginos Tod ist das für mich ein wichtiger Schritt.»

Als Andreas Mäder dies sagt, ist es Mittwochabend. Er steht er vor der Skulptur, die seit kurzem an der Unfallstelle steht. Sie heisst «Verbunden sein» und wurde von Ginos Onkel Gügi Eugster, einem bekannten Bildhauer, erstellt. «Ich habe sie aus Kunstsandstein gemacht und sie steht auf einem Sockel aus Andeer-Granit», erzählt er. Die Skulptur soll aufzeigen, dass trotz Leben und Tod alles auf unterschiedliche Arten miteinander verbunden ist.

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Am Donnerstag um 10 Uhr wird genau hier, wo Gino Mäder verunfallte, seine Gedenkstätte eingeweiht. Die Rad-Profis werden vor der Etappe, die in La Punt GR startet und in Santa Maria di Calanca TI endet, ihrem Ex-Kollegen die Ehre erwiesen. Jedes Team wird dabei einen Stein auf dem Sockel platzieren. Ein Symbol dafür, dass Gino nicht vergessen geht – auch nicht im Peloton.«Diese Gedenkstätte ist für die Fahrer. Und natürlich für alle, die sich Gino verbunden fühlen», sagt Andreas Mäder.

Einige Meter daneben, auf einem kleinen Parkplatz, steht sein Wohnmobil. Die Nacht vor der Einweihung verbringt er hier, auf über 2000 Metern. Auch seine Partnerin Miry und Tochter Jana übernachten im Camper. Tante Charlotte und viele andere Familienmitglieder, darunter Mutter Sandra, werden am Donnerstag hochkommen.

«Dieser Moment geht mir nicht aus dem Kopf»

Im Vergleich zu jenem dunklen Tag vor zwei Jahren, als Gino verunfallte, sieht die Linkskurve, wo es passierte, anders aus. Auffallen ist vor allem der einige Dutzend Meter lange und 1,6 Meter hohe Erdwall, der im Kurvenverlauf erstellt wurde. Er soll die Aufmerksamkeit auf die Strasse lenken und so weitere, mögliche Unfälle, verhindern. «Vielleicht brauchte es Ginos Unfall, damit man diesen Erddamm baute. Aber letztlich war es sein Fehler.»

Es würde ihn trösten, dass niemand ausser seinem Sohn schuld gewesen sei, so Andreas Mäder. Nur etwas würde ihn nicht loslassen – vielleicht auch in Zukunft nie. «Ich überlege mir, was Gino in den zwei Sekunden, als er hier hinuntergestürzt ist, durch den Kopf gegangen ist. Der Gedanke, bevor du stirbst... Dieser Schreck, wenn du merkst, dass es wohl nicht gut kommt... Das alles geht mir nicht aus dem Kopf.»

Gino geht nicht vergessen

Auf dem Sockel des Kunstwerks für Gino ist nicht nur eine Widmung, sondern auch ein QR-Code zu sehen. Damit gelangt man auf die Homepage «rideforGino» – der Verein wird mit der Einweihung lanciert. Mit ihm wollen Andreas Mäder und seine Familie Ginos Engagement für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz weiterführen.

Interessierte können für Projekte, die sich mit Ginos Werten und Überzeugungen decken, spenden. «Wir fangen etwas Neues an. Künftig kann zudem jeder, der möchte, seine Gedanken oder Fotos in einem Gästebuch platzieren.»

Man spürt es in jedem auch noch so kurzen Augenblick: Im Herz der Familie Mäder lebt Gino weiter. Und wohl auch durch die Gedanken vieler anderer Menschen.

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