Noch hat Fabian Cancellara (31) ein paar Tage Ferien. Er hat auf die WM in Valkenburg (Ho) verzichtet. «Das war nicht in unserem Sinn», klagt Thomas Peter (32), Technischer Direktor von Swiss Cycling. Der Verband wollte sein Aushängeschild zum Start zwingen, blitzte aber ab.
Nach dem Schlüsselbeinbruch am 1. April (Flandern-Rundfahrt), dem blöden Sturz beim olympischen Strassenrennen (28. Juli) und dem Taucher (7. Rang) beim Zeitfahren vom 1. August in London flog Cancellara auch die Moral davon. «Im Oktober beginne ich die Saison 2013», sagt er. Und er wird wieder die Farben des US-Teams RadioShack tragen.
Nach dem Dopingfall von Fränk Schleck (Lux) an der Tour de France, den Vorwürfen (Doping für Lance Armstrong organisiert) an Teamchef Johan Bruyneel (Be) wollte Fabian Cancellara weg. Juristen suchten nach Schlupflöchern im laufenden Vertrag (bis Dezember 2013). Sie fanden nichts.
Und sich wie im Radsport üblich mit einem Jahressalär freizukaufen, war Cancellara doch zu teuer: Er hätte mindestens 2 Millionen Franken hinblättern müssen.
Rast bleibt Edelhelfer
Teamchef Johan Bruyneel gibt sich zufrieden: «Fabian erfüllt den Vertrag, und wir werden ihm entgegenkommen.» Will heissen, er wird vermehrt mit dem Sportlichen Leiter Luca Guercilena (It) zusammenarbeiten. Edelhelfer Gregory Rast bleibt ebenfalls im Team. Der Zürcher Oberländer Oliver Zaugg, der letztjährige Lombardei-Sieger, aber wechselt ins Saxobank-Team von Vuelta-Sieger Alberto Contador.