Andy Schleck (28) fährt die Tour de France. Sein Bruder Fränk (33) ist bis zum 14. Juli wegen Dopings gesperrt. Seit drei Jahren sind die Luxemburger Brüder Teamkollegen von Fabian Cancellara. Ob sie es auch 2014 noch sind? Es ist fraglich, ob sie bereit sind, dreimal weniger (rund 500 000 Euro pro Jahr) zu verdienen!
Der US-Velohersteller Trek hat Leopard-Besitzer Flavio Becca (Lux) die WorldTour-Rechte abgekauft. Das bisherige Team RadioShack Leopard Trek heisst ab 1. Januar 2014 nur noch Trek. «Fabian Cancellara ist das Herz dieses Teams», sagt General-Manager Luca Guercilena (It). Der 32-jährige Berner hat im neuen Team einen Dreijahresvertrag bis Ende 2016 unterschrieben.
Die Amerikaner wollen Cancellara als neues Aushängeschild vermarkten. Er soll nach dem Dauer-Doper Lance Armstrong – ihm wurden alle sieben TdF-Siege aberkannt – der Firma ein neues und besseres Image geben. Neben dem Dreijahresvertrag – man spricht von gegen vier Millionen Franken jährlich – hat Cancellara auch ein Nachkarriere-Engagement, das von Trek in einem separaten Papier festgehalten ist.
Noch aber pedalt Fabian Cancellara. Wie am Sonntag auf der Startetappe der Österreich-Rundfahrt, die in Kühtai (auf 2020 Meter über Meer) endete.
«Dieses Rennen ist für mich sehr wichtig», sagt Cancellara. «Ich brauche Rennen, um in Form zu kommen.» Zusammen mit Classique-Jäger Tom Boonen (Be) und dem zweifachen Giro-Sieger Ivan Basso (It) ist er das Aushängeschild der 65. Österreich-Rundfahrt.
Grosse Namen am kleinen Rennen
«Auch kleinere Rundfahrten verdienen grosse Namen am Start», erklärt Cancellara in die Mikrofone vor dem Start in Innsbruck.
Auch im Feld fährt Mathias Frank (26), der Gesamtfünfte der Tour de Suisse. «Ich weiss nicht, wo ich stehe. Seit den Meisterschaften habe ich nicht mehr viel trainiert.» Vor einer Woche wurden ihm nach einem Sturz der linke Handrücken und Unterarm mit ein paar Stichen genäht.
Die erste Etappe der Österreich-Rundfahrt gewinnt Kevin Seeldraeyers (Be). Zweiter wird Riccardo Zoidl, der um acht Sekunden als erster Österreicher seit Haselbacher (2008) einen Etappensieg an der hemischen Rundfahrt verpasst.
Mathias Frank (12.) verliert 61 Sekunden. Fabian Cancellara (121.) fährt im Gruppetto mit 19 Minuten Rückstand ins Ziel. Heute steht den Fahrern die Ankunft auf dem gefürchteten Kitzbüheler Horn (1996 Meter ü. M.) bevor.