Es ist das erste Mal, dass der Kosovo mit eigenen Athleten bei Olympischen Spielen dabei ist. Und die Medaillen-Hoffnungen liegen voll auf Judo-Favoritin Majlinda Kelmendi.
Kelmendi, die in der bis 52kg-Klasse antritt, liefert: Sie holt die allererste Medaille für den Kosovo – und die ist golden!
«Majlinda ist golden, Kosovo ist golden! Lasst uns diesen Meilenstein zusammen feiern», rief ein euphorisierter Premierminister Isa Mustafa seine Landsleute in der Hauptstadt Pristina auf: «Was manche Länder nicht in Jahrzehnten zustande gebracht haben, hat unser geliebter Kosovo durch unsere glorreiche Heldin bereits bei seinen ersten Spielen geschafft.»
«Werde immer das gleiche Mädchen aus Peja bleiben»
Doch Kelmendis Coup kam keineswegs überraschend. Bereits 2013 war die Kämpferin aus dem Städtchen Peja ebenfalls in Rio Weltmeisterin für ihr frisch in den Weltverband aufgenommenes Land geworden, hatte damit Kosovos erstes WM-Gold überhaupt gewonnen. 2014 wiederholte Kelmendi in Tscheljabinsk ihren WM-Erfolg - spätestens seitdem ist sie die populärste Kosovarin überhaupt.
Eine Rolle, die Kelmendi ungern spielt. «Es ist egal, ob ich Weltmeisterin bin, ob ich Olympiasiegerin bin. Ich werde immer das gleiche Mädchen aus Peja bleiben», sagte sie: «Ich habe einfach hart gearbeitet, um meine Träume wahr werden zu lassen - aber das kann jeder. An mir ist nichts Besonderes.» In Rio sah dies ganz anderes aus.
Kelmendi, die als Welt- und Europameisterin am Start ist, gewinnt im Final in Rio gegen die Italienerin Odette Giuffrida. Dritte werden die Japanerin Misato Nakamura und die Russin Natalja Kustjutina. (wst/sid)