Sie gehören zum Motorsport wie der laute Motorensound und der Benzingeruch: die leicht bekleideten Frauen in der Startaufstellung, kurz Grid Girls genannt. Doch nun schafft die erste Rennserie diese ab. In der Langstrecken-WM (WEC), die am nächsten Wochenende in Silverstone beginnt, wird es ab dieser Saison keine sexy Frauen mehr geben.
«Für mich sind Grid Girls nicht mehr zeitgemäss. Die Rolle der Frauen ist eine andere geworden», erklärt WEC-Direktor Gérard Neveu der «Welt».
Anthony Davidson, 2014 mit dem Westschweizer Teamkollegen Sébastien Buemi Weltmeister, geht gar noch einen Schritt weiter: «Es war sexistisch. Daher ist es gut, dieses Element abzuschaffen.»
Der Schwyzer Marcel Fässler (38), dreifacher Sieger der 24 Stunden von Le Mans (zählt zur WEC), zu SonntagsBlick: «Ich finde das schon ein bisschen schade. Hübsche Frauen, die vor schnellen Autos posieren, haben doch Tradition.»
Für den vierfachen Familienvater Fässler selbst sei das Verschwinden der Grid Girls aber kein Problem. «Ich hatte eh nie Zeit, den Frauen nachzuschauen, denn als Fahrer konzentriert man sich schon vor dem Start nur aufs Rennen.»