Es hat auch mit seinen Eltern zu tun
Sensationssieger Buemi erklärt seine Monaco-Tränen

Von Sébastien Buemi hat man in der Formel E jahrelang nicht mehr viel gehört. Dann schlägt er sensationell in Monaco zu und holt den ersten E-Prix-Sieg seit sechs Jahren. Der Coup löst beim Waadtländer grosse Emotionen aus.
Publiziert: 07.05.2025 um 16:20 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2025 um 16:42 Uhr
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Bei Sébastien Buemis Sieg in Monaco blieb kein Auge trocken: Der Schweizer gewinnt in der Formel E erstmals seit sechs Jahren.
Foto: LAT Images

Darum gehts

  • Sébastien Buemi gewinnt überraschend wieder ein Formel-E-Rennen
  • Emotionaler Sieg vor seinen Eltern, die nur einmal jährlich ein Rennen besuchen
  • Mit 14 Siegen und über 1000 WM-Punkten schreibt Buemi Elektro-Geschichte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Sogar Sébastien Buemi (36) selber ist überrascht, wie emotional er nach diesem ganz besonderen Sieg reagiert. «Bereits die letzten fünf, sechs Runden waren emotional heftig», sagt er zu Blick. Ausserhalb seines Helmes hörbar wird das, als Buemi in seinem Formel-E-Boliden in Monaco über die Ziellinie surrt. Ihm bricht am Boxenfunk die Stimme.

Und auch im ersten Siegerinterview stammelt der sonst abgekochte Rennprofi mit Tränen in den Augen: «Ich dachte, ich gewinne nie mehr ein Rennen. Natürlich ist man ehrgeizig und versucht es immer wieder. Doch irgendwann zweifelst du an dir selber.»

Der Lenkrad-Routinier hat als vierfacher Le-Mans-Sieger, vierfacher Langstrecken-Weltmeister, Formel-E-Champion und als Ex-Formel-1-Fahrer und auch als dreifacher Familienpapa schon fast alles erlebt. Doch nun in Monaco brechen bei Buemi die Dämme, als ob er noch nie was gewonnen hätte.

Die Eltern erleben die Sensation vor Ort mit

Doch es bedeutet dem Mann aus Aigle VD viel, dass er in der Formel E erstmals nach sechs Jahren wieder einen E-Prix gewinnt. «Dass ich ausgerechnet in Monaco gewinnen konnte, spielte auch eine Rolle. Das ist einfach ein besonderer Ort im Rennsport», sagt er. Und das auch noch vor seinen Eltern, die jeweils nur einmal im Jahr ein Rennen vor Ort besuchen.

Buemi fährt seit der ersten Stunde der Elektro-Meisterschaft ab 2014 mit, war in den ersten Jahren Dauer-Sieger und Weltmeister 2016. Doch seit seinem Sieg in New York 2019? Da ging nicht mehr viel. Aus Batterie-Held Buemi wurde ein Hinterherfahrer.

Jetzt hat er es nochmals allen gezeigt. Buemi gesteht: «Ich bin sehr stolz, dass ich es geschafft habe und ich habe mich auch extrem für das Team gefreut.» Der erfolgreichste Schweizer Rennfahrer der jüngeren Vergangenheit unterstreicht mit dem Sensationssieg, dass er eben doch einer der Grössten in der Formel E ist. Mit seinem 14. Rennsieg ist er neu alleiniger Rekordhalter. Und als erst dritter Pilot hat er über 1000 WM-Punkte geholt. «Ich dachte eigentlich, dass mir solche Zahlen nicht viel bedeuten. Aber offenbar tun sie das doch», sagt Buemi. Mit seinem schon dritten Sieg im Fürstentum ist er auch Monaco-Rekordsieger.

Dabei ist es ja nicht so, dass Buemi in dieser langen Wartezeit keinen Champagner hätte herumspritzen können. Während der langen Formel-E-Durststrecke gabs für den Waadtländer mit den drei Jobs (Formel E, Langstrecken-WM, Red-Bull-F1-Simulatorfahrer) im Langstrecken-Toyota regelmässig Siege. Den nächsten womöglich schon an diesem Samstag bei den 6 Stunden von Spa.

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