Duplantis bricht magische Marke
Stabhochspringer Armand Duplantis gewinnt in Tokio WM-Gold mit der Weltrekordhöhe von 6,30 m. Der 25-jährige Schwede verbessert die eigene Bestmarke um einen Zentimeter.
Vor vier Jahren wurde Duplantis an gleicher Stätte zum ersten Mal Olympiasieger. Da damals wegen der Corona-Pandemie keine Zuschauer zugelassen waren, wollte er nicht nur WM-Gold holen, sondern die Fans auch mit einem Weltrekord beschenken. Gesagt, getan. Duplantis überquerte im dritten Versuch 6,30 m. Zuvor war er makellos geblieben.
Silber gewann mit 6,00 m der Grieche Emmanouil Karalis. Bronze ging an den Australier Kurtis Marschall (5,95).
Ehammer zittert sich in Final
Simon Ehammer benötigt im Weitsprung Geduld, bis die Final-Qualifikation feststeht. Der 25-jährige Appenzeller, vor einem Jahr ebenfalls Olympia-Vierter, zeigt zwar mit 7,98, 7,99 und 7,95 m konstante Leistungen, jedoch sind 8,15 m gefordert, um sicher im Final zu stehen. Deshalb muss er bis am Schluss zittern, letztendlich schaute der 11. Rang heraus – zwölf kommen weiter. Es ist also am Mittwoch eine massive Steigerung erforderlich, will sich Ehammer zum zweiten Mal nach Bronze 2022 im Weitsprung eine WM-Medaille umhängen lassen.
Kambundji im Final über 100 m Hürden
Im ersten von drei Halbfinal-Läufen sprintet Ditaji Kambundji mit einer Zeit von 12,44 auf Platz 2 und damit direkt in den Final über 100 m Hürden. In ihrem Run ist nur Grace Stark mit einer Zeit von 12,37 schneller. Mit ihrer Zeit bleibt die 23-jährige Bernerin nur um vier Hundertstel über dem eigenen Schweizer Rekord. Im Final kann im Hürdensprint alles passieren, da die Topläuferinnen sehr eng beieinanderliegen. Der Start ist um 15.20 Uhr, Schweizer Zeit.
Joseph in seinem Vorlauf souverän
Jason Joseph gewann über 110 m Hürden seinen Vorlauf in 13,27 Sekunden. Der 26-jährige Basler zeigte einen sehr kontrollierten Lauf, auf dem er aufbauen kann. Die ersten vier, welche direkt den Einzug in die Halbfinals schafften, waren innerhalb von sechs Hundertstel klassiert. Dahinter klaffte eine Lücke. Die Halbfinals und der Final finden am Dienstag statt.
Moser kämpft im Stabhochsprung um die Medaillen
Angelica Moser (27) übersteht die Stabhochsprung-Quali an der WM in Tokio ohne grössere Probleme. Die Schweizerin überspringt die Höhen 4,45 m und 4,60 m jeweils im ersten Versuch und schafft den Sprung in den Final am Mittwochnachmittag problemlos. Ihre Teamkolleginnen Lea Bachmann (29) und Pascale Stöcklin (28) bleiben in der Quali hängen.
Fotofinish im Marathon
Alphonce Simbu aus Tansania gewinnt den Marathon der Männer im Fotofinish gegen den Deutschen Amanal Petros, der 2012 als 17-Jähriger aus Afrika geflüchtet ist. Simbu holt in 2:09:48 Stunden das erste WM-Gold überhaupt für Tansania, dank des Vorsprungs von drei Hundertstel.
Auch der zweitklassierte Petros freute sich: «Für mich ist es eine riesengrosse Geschichte, das zu erreichen – besonders für meine Familie, für meine Mama, die schon ewig in einem Kriegsgebiet lebt. Ich habe sie seit acht, neun Jahren nicht gesehen», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Tara Davis-Woodhall holt Gold
Paris-Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall (USA) ist auch Weltmeisterin im Weitsprung. Sie springt auf 7,13 Meter und setzt sich vor Malaika Mihambo (De, 6,99 m) durch. Bronze holt Natalia Linares (Kol, 6,92).
Seville entthront Lyles
Die US-Vorherrschaft ist beendet: Der Jamaikaner Oblique Seville ist in einem spektakulären Finale zu WM-Gold über 100 m gestürmt. Der 24-Jährige sprintete am Sonntag in Tokio in einer persönlichen Bestzeit von 9,77 Sekunden vor seinem Landsmann Kishane Thompson (9,82) und Titelverteidiger Noah Lyles (9,89) ins Ziel und beendete vor den Augen von Weltrekordler Usain Bolt eine Durststrecke für sein Heimatland.
Seville ist der erste Sprinter aus Jamaika, der seit Bolts letztem WM-Coup vor zehn Jahren den prestigeträchtigen Titel über die 100 m auf die Karibikinsel holt. Zuletzt war WM-Gold viermal in Serie an die USA gegangen.
Jefferson-Wooden siegt mit Mega-Zeit
Melissa Jefferson-Wooden (USA) ist die Königin der Sprinterinnen. Die Topfavoritin aus den USA holte sich bei der Leichtathletik-WM in Tokio in neuer Meisterschaftsrekordzeit von 10,61 Sekunden souverän die Goldmedaille vor der Jamaikanerin Jessica Clayton (10,76) und Olympiasiegerin Julien Alfred (Saint Lucia/10,84). Bei ihrem Fabellauf blieb Jefferson-Wooden nur zwölf Hundertstel über dem Weltrekord von Florence Griffith-Joyner (USA) aus dem Jahr 1988.
Titelverteidigerin Sha'Carri Richardson (USA) wurde Fünfte (10,94), die zweimalige 100-m-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) erreichte bei ihrem letzten WM-Auftritt den sechsten Rang in 11,03 Sekunden.
Lobalu ohne Chance über 10'000 Meter
Dominic Lobalu ist an der WM in Tokio über 10'000 m wie erwartet chancenlos. Den Titel sichert sich überraschend der Franzose Jimmy Gressier.
Eigentlich wäre es ein perfektes Rennen für Lobalu gewesen, da das Tempo lange Zeit sehr tief war. Doch war zu sehen, dass der im heutigen Südsudan geborene 27-Jährige nach einer Mitte August erlittenen Zerrung im hinteren Oberschenkel weit von seiner Bestform entfernt war. Lobalu musste in der zweitletzten Runde abreissen lassen, als vorne die Post abging. Letztendlich schaute in 29:11,65 Minuten der 14. Platz heraus.
Gold sicherte sich in 28:55,77 Minuten der 28-jährige Gressier, für den es der ersten Podestplatz an internationalen Meisterschaften auf der Bahn in der Elite-Kategorie war. Der Franzose fing auf den letzten Metern den Äthiopier Yomif Kejelcha noch ab. Bronze ging mit dem Schweden Andreas Almgren an einen weiteren Europäer.