Hier läuft Kambundji sensationell zu WM-Gold
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Mit erst 23 Jahren:Hier läuft Kambundji sensationell zu WM-Gold

Schwestern-Call um 2 Uhr nachts
So schaut Ditaji Kambundji auf ihren Gold-Coup zurück

12,24 Sekunden für die Ewigkeit: Mit ihrem Goldlauf Ditaji Kambundji Schweizer Sportgeschichte geschrieben. Am Tag danach blickt sie auf den historischen Erfolg zurück.
Publiziert: 16.09.2025 um 14:42 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2025 um 15:10 Uhr
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Ditaji Kambundji strahlt mit Gold um den Hals in die Kamera.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Ditaji Kambundji erhält WM-Goldmedaille über 100 m Hürden
  • Kambundji träumte schon als Kind von einer grossen Leichtathletik-Karriere
  • Mit 12,24 Sekunden stellte sie die siebstschnellste je gelaufene Zeit auf
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Was für schöne Bilder: Einen Tag nach ihrem gloriosen Spurt zu WM-Gold über 100 m Hürden erhält Ditaji Kambundji ihre Medaille.

«Es war emotionaler als ich gedacht habe», erklärt sie danach im Interview mit SRF. Die Emotionen des Vortags seien schon nochmals hochgekommen, im Gegensatz zum Montag bleiben die Tränen am Dienstag aber aus. «Ich bin manchmal schon etwas nah am Wasser gebaut, aber die ganze Zeit losheulen, kann ich ja auch nicht, deshalb habe ich mich schon etwas zusammengerissen», erklärt die frisch gebackene Weltmeisterin mit einem Lächeln im Gesicht.

So richtig realisieren könne sie ihren Gold-Coup aber immer noch nicht. «Es ist immer noch recht frisch, ich habe die Medaille vor fünf Minuten erhalten.» Dennoch habe der Titel bereits eine gewisse Gelassenheit ausgelöst. «Ich wusste, ich kann es, wusste aber nicht, wann. Jetzt konnte ich es mit 23 Jahren umsetzen.»

Grosse Ziele schon in jungen Jahren

Von der grossen Karriere träumte Ditaji Kambundji schon als Kind. «Dank der Leichtathletik reisen und coole Sachen machen», sagte eine ganz junge Ditaji. «Ich bin mit der Leichtathletik aufgewachsen, sie war immer ein Teil unserer Familie. Ich hatte immer eine grosse Liebe zu diesem Sport.» Aus diesem Traum resultierte nun der Weltmeistertitel.

An diesen geglaubt hatte sie immer. «Ich hatte sehr positive, sehr motivierende Gedanken», blickt sie auf die Momente vor dem Start zurück. Während ihre Konkurrentinnen standen, sass Ditaji Kambundji relativ entspannt wirkend vor ihrem Startblock. «Ich habe wirklich versucht, mich nur auf mich selbst zu konzentrieren.» Sich zu sagen, dass sie sowieso nur ihr eigenes Rennen beeinflussen könne, nahm ihr auch eine gewisse Nervosität.

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Siebtschnellste je gelaufene Zeit

Kurz darauf packte sie auf Bahn 3 einen nahezu perfekten Start aus und spurtet zu Gold. Zwar findet Kambundji, dass man keine Lieblingsbahn haben sollte – sie fühle sich auf den Aussenbahnen aber «schon wohl». Besonders, wenn es darum geht, sein eigenes Ding durchzuziehen, kommt diese entgegen. Und Kambundji nutzt dies, um eine Zeit aufzustellen, die für sie nach eigener Aussage vor ein paar Jahren noch «unvorstellbar» gewesen sei.

Nicht, weil sie es für unmöglich gehalten hätte, sondern weil sie einfach von Meeting zu Meeting dachte und von einer solchen Zeit noch weit entfernt war. «Mein Niveau wurde diese Saison immer besser. Das hat mir gezeigt, dass einer 30er- oder 20er-Zeit möglich ist.» Mit ihren 12,24 hat Kambundji übrigens die siebstschnellste je gelaufene Zeit bei den Frauen aufgestellt – und liegt nur noch zwölf Hundertstel hinter dem 2022 von der diesjährigen Silbergewinnerin Tobi Amusan aufgestellten Weltrekord von 12,12 Sekunden.

Schwestern-Call um 2 Uhr nachts

Dass die kleine Schweiz plötzlich eine Sprint-Weltmeisterin stellt, sorgte dann auch international für Aufmerksamkeit. Der Interview-Marathon habe mehrere Stunden gedauert, erklärt Kambundji. Erst rund 2,5 Stunden nach dem Rennen, Ortszeit war da bereits nach Mitternacht, hätte sie ihre Eltern ausserhalb des Stadions wieder getroffen und den Moment auskosten können.

Später telefonierte sie dann auch noch mit den Schwestern. «Da ist die Zeitverschiebung von Vorteil», witzelt Ditaji, die nach ihrem Sieg voller Adrenalin ohnehin nicht hätte schlafen können. «Um 2 Uhr nachts war ich zu viert am Telefon mit den Schwestern. Ich lag im Bett, genoss die Zeit, es war gemütlich.»

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