Darum gehts
- Ditaji Kambundji nimmt am Grand Slam Track in Philadelphia teil
- Sie startet über 100 m Hürden und 100 m flach
- Die Bernerin ist die erste Schweizer Vertreterin in der neuen Leichtathletik-Serie
Ditaji Kambundji (23) beschreitet im Wortsinn einen neuen Weg – und zwar einen ohne Hürden. Die Bernerin nimmt am Wochenende in Philadelphia (USA) beim neu ins Leben gerufenen Grand Slam Track teil. Und weil in dessen Format jeweils Rennkombinationen gelaufen werden, startet Kambundji nicht nur in ihrer Paradedisziplin über 100 m Hürden, sondern auch über 100 m flach.
Ungewohnt, aber spannend, wie die jüngere Schwester von Mujinga Kambundji (32) meint: «Es ist mal was anderes. Mal aus der Komfortzone herauszugehen und mit anderen Hürdensprinterinnen zusammen Sprint zu machen, wird sicher cool.»
Ditaji Kambundji ist die erste Schweizerin, die bei der neuen Leichtathletik-Serie, die wie im Tennis vier Grand-Slam-Stationen im Jahr vorsieht, teilnimmt. Möglich machte es ihr Management, das dasselbe wie jenes von Dominic Lobalu (26) ist. Der Langstreckenläufer hätte eigentlich im April beim Auftakt in Jamaika an den Start gehen sollen, ehe er wegen einer Zerrung passen musste. Jetzt kommt Kambundji bei Station Nummer drei in Philadelphia zum Handkuss, weil ihr Management sie für eine Einladung ins Spiel bringen konnte.
«Hilft für die Hürden»
Allein zum Spass ist sie aber nicht dabei. Der flache Sprint ist auch eine willkommene Standortbestimmung für die Frau, die im Frühjahr an der Hallen-EM in Apeldoorn über 60 m Hürden Gold holte und im Vorjahr an der EM in Rom über 100 m Hürden auf Platz zwei lief. Sie sagt: «Wir sind überzeugt, dass mir das flache Sprinten für die Hürden hilft.» Teil des Trainings sei es ohnehin bereits.
Ihre letzten Resultate in dieser Disziplin gehen ins Jahr 2023 zurück, als sie in Langenthal, Zofingen und Bellinzona teilnahm. Schöner Nebeneffekt beim Grand Slam Track nun in Philadelphia: Sie dürfte so schnell laufen wie noch nie. «Ich bin gespannt. Eine neue persönliche Bestzeit wird es schon geben», meint Kambundji, die ebenfalls davon ausgeht, dass sie ihre 100-Meter-Bestmarke von 11,47 Sekunden aus dem Jahr 2022 (ebenfalls in Langenthal) unterbieten wird.
Als zweites Zückerli wird sie die Gelegenheit bekommen, gegen US-Superstar Sydney McLaughlin-Levrone (25), die normalerweise über 400 m Hürden zu Hause ist, antreten zu können: «Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals die Chance erhalten würde, gegen sie zu laufen. Freundlicherweise kommt sie jetzt zu mir herunter. Es wird sicher beeindruckend sein, sie auf der Bahn zu erleben.»