«Als wäre ein Autopilot in meinem Körper»
Zeckenbiss-Drama um Schweizer Olympia-Golferin!

Golferin Fabienne In-Albon (30) muss ihre Saison auf der European Ladies Tour frühzeitig abbrechen. Ein Zeckenbiss im Frühling mit einer anschliessenden Borreliose-Erkrankung haben ihren Körper zu stark geschwächt.
Publiziert: 16.09.2016 um 06:54 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:31 Uhr
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Golferin Fabienne In-Albon muss ihre Saison abbrechen.
Foto: AP
Marc Ribolla

«Es ist die härteste Entscheidung meiner Karriere, aber im Hinblick auf die Fortsetzung der einzige Weg», erklärt Golferin Fabienne In-Albon. Die 30-jährige Zugerin, die in Rio den Olympia-Wettkampf auf Platz 57 beendete, bricht ihre Saison auf der European Ladies Tour vorzeitig ab.

Schuld daran ist eine Lyme-Borreliose-Erkrankung, die sich In-Albon durch einen Zeckenbiss im Frühling in Australien eingefangen hat. Im Laufe des Jahres kämpfte sie deshalb immer wieder mit gesundheitlichen Problemen.

«Trotz der schwierigen Situation habe ich es mit viel Willen dennoch geschafft, mich für die Olympischen Spiele in Rio zu qualifizieren. Doch nach diesem schwierigen Jahr und dem anstrengenden Kampf gegen die Borreliose musste ich nun feststellen, dass mein Körper mehr Zeit braucht, um sich vollständig zu erholen und wieder auf die richtige Spur zu kommen», begründet In-Albon ihren Schritt.

Die Krankheit äussert sich bei ihr in verschiedenen Stadien. Zu BLICK sagt sie: «Ich habe aus dem Nichts immer sehr starke Gelenkschmerzen, die von Gelenk zu Gelenk wandern. Zudem kämpfe ich oft mit Müdigkeit, starken Kopfschmerzen und habe deshalb auch Schwierigkeiten, mich über längere Zeit zu konzentrieren. Das ist natürlich im Golf ein grosses Problem.»

Sehr speziell ist der Umgang mit der Borreliose auch in einem weiteren Merkmal. «Es ist, als wäre da ein Autopilot, der meinen Körper kontrolliert und steuert. Man verliert das Vertrauen in den eigenen Körper wegen der immer plötzlich auftretenden Schmerzen und man kann nichts dagegen tun. Damit umzugehen ist für einen Sportler sehr schwierig, denn wir kennen unsere Körper so gut, haben aber plötzlich die Kontrolle nicht mehr», sagt In-Albon.

Viel gegen die Krankheit ausrichten kann man als Betroffene nicht. Die Golferin sagt dazu: «Ich habe schon eine Antibiotika-Therapie gemacht. Nun heisst es einfach dem Körper die Zeit zu geben, um diese Infektion aus dem System zu bringen.» Sie will im kommenden Jahr auf der European Ladies Tour neu angreifen.

«Ich bin sehr positiv, dass ich Anfang Jahr 2017 mein Comeback geben kann und ich wieder voll leistungsfähig sein werde», sagt In-Albon.

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