Es ist eine blutige Tradition auf den Färöer-Inseln. Das «Grindadráp», das massenhafte Zusammentreiben und Schlachten von Grindwalen. Früher war die Jagd auf die Meerestiere für die Bewohner der kargen Inseln elementar. Heute ist es eher ein Folklore-Event, die Wale werden mit Motorbooten an einen Strand getrieben und dort im blutgetränkten Meer getötet.
Die Umweltschützer von «Sea Shepherd» deckten zuletzt auf, dass beim letzten «Grindadráp» zwei Nati-Spieler der Färöer beim Wal-Schlachten dabei waren. Stürmer Pall Klettskard (26) und Verteidiger Sörmundur Kalsö (24), beides Spieler von Vize-Meister Klaksvik.
Bewilligte Demo in Luzern
Vor dem Länderspiel in Luzern werden deshalb Tierschützer eine bewilligte Demo abhalten. Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutzforum (WDSF), sagt: «Wir sind mehr als verwundert, dass die Uefa Nationalspieler nicht sperrt, die sich aktiv an der Tötung von Meeressäugern beteiligten.»
Die beiden Wal-Schlächter kommen aber ohnehin nicht in die Schweiz. Kalsö erhielt seit den Nachwuchs-Auswahlen kein Aufgebot mehr. Klettskard hingegen war bisher in der laufenden WM-Quali immer im Kader. Diesmal verzichtet Nati-Trainer Lars Olsen auf ihn.