Der bestverdienende Schweizer Fussballer kickt nicht in den heimischen Gefilden, sondern im Mutterland des Fussballs. Philipp Degen hat nach seiner Verletzungsmisere gerade sein Comeback in der Reservemannschaft des FC Liverpool gegeben. Von seinem Jahressalär (rund 4 Mio. Franken) können die Kollegen in der Super League nur träumen. Aber was verdienen Almen Abdi, Seydou Doumbia oder Marco Streller wirklich?
SonntagsBlick hat recherchiert. Sprach mit vielen Insidern, Beratern, Managern, Spielern. Und hat aufgrund dieser Gespräche und Informationen die Gehaltslisten der drei Top-Klubs Basel, Zürich und YB erstellt – alle Summen sind geschätzt. Miteingerechnet sind das Brutto-Grundgehalt und die individuellen Prämien für fiktive 70 Punkte. Entstanden ist der grosse Vergleich der möglichen Champions.
In der Meisterschaft liegt derzeit der FCZ vorn – bei den Gehältern ist es eindeutig der Double-Sieger aus Basel. Alleine die Dienste von Franco Costanzo, Marco Streller, Ivan Ergic und Beni Huggel lässt sich der FCB zusammen rund fünf Millionen Franken kosten.
Top-Verdiener und Captain Costanzo kommt nach SonntagsBlick-Informationen inklusive Punkteprämien auf 1,3 Millionen Franken. Viele Spieler haben neben ihren Fix-Löhnen und Prämien auch Sonder-Vereinbarungen in ihren Verträgen. So werden häufig Autos, Wohnungen, Handykosten oder andere Dienstleistungen vom Klub übernommen.
So behauptet YB-General Stefan Niedermaier: «Bei uns hat keiner einen höheren Grundlohn als 300000 Franken.» Damit lügt er nicht. Im Fussball – auch bei YB – ist es aber normal, versteckte, nicht leistungsabhängige Prämien wie Handgeld zu bezahlen. Oder hätte ein Top-Mann wie Marco Wölfli seinen auslaufenden Vertrag sonst bis 2012 verlängert? 300000 Fr. Grundgehalt hätte er in der 2. Bundesliga verdient – bei einem Schwanzklub.
Bei YB gibt es rund 18000 Franken Spesen pro Jahr. YB zahlt seinen Profis eine feste Punkteprämie – abhängig vom Tabellenplatz: Auf Rang 1 kassieren Yapi & Co. 4500 Franken für einen Sieg, auf Platz 2 gibt es noch 4000 – und als Dritter werden immerhin noch 3500 ausgezahlt. Bei Basel gibt es 3000 Franken für einen Dreier. Für ein Unentschieden gibt es 1000 Franken.
Die vier bestbezahlten Kicker der Super League kicken übrigens allesamt am Rheinknie beim FCB. Und auch auf der Trainerbank sitzt der Top-Verdiener beim Double-Sieger der letzten Saison. Dabei hat auch Christian Gross klein angefangen.
Als «Chrigel» 1993 vom NLB-Klub FC Wil zum Liga-Primus Grasshoppers wechselte, gab es einen grossen Aufschrei unter den Kollegen. Der damalige Lausanne-Trainer Umberto Barberis polterte: «Gross macht den Markt kaputt. Wer sich zu billig verkauft, schadet unserem Beruf!» Hintergrund: Gross hatte den Vertrag bei GC für gerade mal 200000 Franken Jahressalär unterzeichnet.
Heute, gut 15 Jahre später, ist aus «Chrigel» der bestbezahlte Mann im Schweizer Fussball geworden. Schon damals hatte Gross die Barberis-Attacke souverän gekontert: «Wenn ich Erfolg habe, werde ich auch teurer.» Und genau so kam es: Alleine mit dem FC Basel hat Gross mittlerweile acht Titel geholt. Zuletzt wurde sein Vertrag im vergangenen Dezember bis 2011 verlängert. Mit einem geschätzten Jahres-Einkommen von 1,7 Mio. Franken. Hinzu kommt noch eine Sonderprämie für die Meisterschaft, für den Cup-Sieg und die Champions-League-Quali.
Alles in allem kann Gross in einem Jahr über zwei Millionen verdienen. Fast das Vierfache von Bernard Challandes (FCZ) und Vladimir Petkovic (YB), die knapp auf eine halbe Million Franken kommen können.
Was bekommt Eren Derdiyok, den Leverkusen lockt? Wie viel verdient Liga-Topskorer Almen Abdi? Und wer ist der Top-Verdiener bei YB – lesen Sie alle Zahlen in den exklusiven Gehaltslisten der gedrucketen Ausgabe des SonntagsBlick.
Mitarbeit: Peter Pflugshaupt, Thomas Renggli und Andreas Böni
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |
Marco Streller (27): 1200000
Eren Derdiyok (20): 400000
Marco Streller (27): 1200000
Eren Derdiyok (20): 400000
Almen Abdi (23): 550000
Dusan Djuric (24): 400000
Almen Abdi (23): 550000
Dusan Djuric (24): 400000
Mario Raimondi (28): 500000
Marco Schneuwly (24): 200000
Mario Raimondi (28): 500000
Marco Schneuwly (24): 200000