Das Top-Team vom Wochenende
Karlo Letica (Lausanne): Er kassiert zwei Gegentore, trotzdem kann sich Karlo Letica nach dem Sieg gegen YB auf die Schultern klopfen lassen. Mehrere starke Paraden packt er gegen die Berner aus. Die Beste zeigt er gegen den Schuss von Bedia, der der Ausgleichstreffer sein müsste.
Dantas Fernandes (Luzern): Sein bis anhin bestes Spiel im FCL-Trikot. Mit viel Drang nach vorne und mit zwei, drei sehr gelungenen Aktionen, die das Publikum mit Extra-Applaus honoriert.
Nicolas Vouilloz (Basel): Kriegt nach dem Spiel Besuch von Kumpel und Ex-Mitspieler Thierno Barry, der dem Romand zum Treffer gratuliert – seinem ersten im FCB-Dress. Und das ausgerechnet gegen Ex-Klub Servette.
Noé Sow (Sion): Er ist viel stärker als Innenverteidiger denn im defensiven Mittelfeld. Er hält den Laden hinten zusammen und das ist auch nötig, denn in den Sittener Strafraum fliegen massenweise Bälle. Logisch, bei 71 Prozent Ballbesitz des Gegners. Fast alle können Sow und Co. sauber klären.
Loïc Lüthi (Winterthur): Er ist einer der Gründe, warum die Winti-Defensive zum zweiten Mal in Folge gegen GC nichts anbrennen lässt. Und dann steuert der Verteidiger auch noch das Tor bei, das die Hoppers endgültig zurück in den Abstiegskampf-Strudel zieht.
Mattia Bottani (Lugano): Ist mit seinem Tor in Luzern der Matchwinner. Und er gibt den Tessinern die Hoffnung auf eine Qualifikation für Europa zurück.
Koba Koindredi (Lausanne): Jedes Mal, wenn er sich den Ball zurechtlegt, herrscht Alarmstufe Rot bei YB. Dabei wusste man um die Stärke des Leihspielers von Sporting Lissabon. Es nützte nichts.
Xherdan Shaqiri (Basel): Der Zauberwürfel strotzt vor Spielfreude, ist an vier von fünf Toren direkt beteiligt. Ein Treffer, drei Assists. Note 6. Chapeau.
Mattia Zanotti (Lugano): Hat Charakter und beweist es auch heute wieder. Mario Frick sagt auf der PK nach dem Spiel zu Croci-Torti: «Dieser Junge wird eine gute Karriere hinlegen.»
Albian Ajeti (Basel): Wartet 183 Tage auf einen Treffer, dann platzt der Knoten gleich doppelt. Im Stile eines typischen Strafraumstürmers trifft Ajeti zweimal abgebrüht aus kurzer Distanz. Und weil er auch noch den ersten Basler Treffer auflegt, gibts ebenfalls die Note 6.
Dejan Sorgic (Sion): Er ist der Mann, der blitzsauber zum 1:0 einköpfelt. Auch sonst verrichtet der Zuger ein Riesenpensum, bis die Kräfte ausgehen. Im Tholotschen Defensivsystem hat man als Stossstürmer ganz viel zu laufen und auszuhelfen.
Das Flop-Team vom Wochenende
Joel Mall (Servette): Wird von seinen Teamkollegen zwar oft im Stich gelassen, kann das Debakel aber auch nicht verhindern. Es ist die zweite Ohrfeige vom FCB. Schon beim 0:6 im August stand Mall zwischen den Pofsten.
Kasim Adams (Servette): Erzielt zwar ein Tor, kassiert aber trotzdem die Note 1. Weil er beim 0:1 den Ball vertändelt, vor dem 0:2 einen Fehlpass spielt und dann auch noch das Abseits aufhebt. Gebrauchter Tag für den ehemaligen FCB-Spieler.
Sandro Lauper (YB): Er ist der Abwehrchef von YB. Doch er hat mit sich selber derart zu kämpfen und verliert diesen Kampf allzu oft, sodass er kaum zum Dirigieren kommt.
Junior Ligue (FCZ): Unfassbar, dass der Verteidiger nicht vom Platz fliegt. Sein hasserfüllter Blick, seine geballten Fäuste, als er auf Hajrizi losgeht, passen eher zu einem Boxkampf als zu einem Fussballspiel. Da hat er Glück. Richtig Schwein hat er, dass er nicht mit Gelb-Rot vom Platz fliegt. Zwei Minuten später hat Trainer Moniz genug gesehen und nimmt ihn runter.
Ayumu Seko (GC): Man kann es Pech nennen, dass sein Kopfball gegen Winterthur in der 49. Minute an der Latte landet. Ein bestandener Profi könnte den Abschluss aus wenigen Metern aber auch einfach aufs Tor bringen. Bei den beiden Gegentreffern wahrt der GC-Japaner immer etwas zu viel Höflichkeitsabstand.
Nicky Beloko (Luzern): Holt früh eine Gelbe und kann danach nie sein Spiel entfalten. Wirkt dadurch gehemmt und muss schon zur Pause runter.
Filip Ugrinic (YB): Mannomann, solche Spiele sieht man von Ugrinic selten. Zweimal geht er nicht richtig hin nach den stehenden Bällen von Koindredi. Das Foul, das zum Freistoss zum 2:1 führt, begeht er zudem noch selber. Es war unnötig. Auch sein Assist beim 2:3 rettet den Zentralschweizer nicht vor diesem Titel.
Alexis Antunes (Servette): Einverstanden, die erste gelbe Karte ist ein bisschen hart. Wer aber schon vorbestraft ist, sollte nicht so in den Zweikampf gehen wie Antunes kurz nach der Pause. Der Platzverweis ist darum korrekt. Auch sonst bringt der Servette-Zehner nicht viel auf die Reihe.
Tim Meyer (GC): Ist vor dem 0:1 offensichtlich überrascht, dass Kollege Pascal Schürpf unter Druck eine spielerische Lösung versucht und schaut dem Ball darum bloss verdutzt nach. Der 20-Jährige ist nach seinem Bock gegen Winti vor zwei Wochen verunsichert.
Young-Jun Lee (GC): Als die Aufstellung öffentlich wird, fragt man sich: Warum bringt GC-Trainer Tomas Oral den Südkoreaner (zwei Ligatore) und lässt dafür Adama Bojang (sechs Tore) Nikolas Muci (sieben Tore) auf der Bank? Als das Spiel beendet ist, rätselt man noch immer.
Nestory Irankunda (GC): Er gilt als die grosse Hoffnung des australischen Fussballs. Er ist bei Bayern München unter Vertrag. Der 19-Jährige müsste in dieser Liga eigentlich alle in Grund und Boden spielen. Stattdessen wirkt sein Einsatz wie eine einzige, 78 Minuten dauernde Frage: Wann bin ich hier endlich weg?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 34 | 44 | 64 | |
2 | Servette FC | 34 | 5 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Lugano | 34 | 3 | 52 | |
5 | FC Luzern | 34 | 8 | 51 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 34 | 3 | 48 | |
2 | FC Zürich | 34 | -5 | 47 | |
3 | FC Sion | 34 | -9 | 39 | |
4 | Yverdon Sport FC | 34 | -24 | 34 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 34 | -13 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 34 | -27 | 33 |