Das Spiel
Servette rehabilitiert sich für das Cup-Out in Yverdon. Die Grenats gewinnen gegen ein harmloses und defensiv überfordertes Winterthur mit 4:0.
Fussballerisch passt das Spiel im spärlich gefüllten Stade de Genève in der ersten Halbzeit zu den Tabellenrängen der Teams. Das Schlusslicht aus dem Kanton Zürich tritt bis auf einen Weitschuss von Randy Schneider und einen Abschluss von Roman Buess, den Joël Mall locker parieren kann, offensiv im ersten Durchgang nicht in Erscheinung. Der Tabellenneunte dominiert das Spiel, geht früh in Führung und kommt durch Varelas Top-Chance in der 31. Minute beinahe zum 2:0 – Kapino im Winti-Kasten hält glänzend.
Und weil Servette auch in der zweiten Halbzeit früh im Anschluss an eine Ecke trifft, steuert Winti früh auf die nächste Niederlage zu. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken lässt das Heimteam dann doch noch sein spielerisches und technisches Potenzial aufblitzen. Varela trifft sehenswert zum 3:0, Ayé schnürt per Lupfer den Doppelpack. Winterthur bringt auch im zweiten Durchgang wenig bis nichts zustande.
Die Eulachstädter können den Schwung des 4:0-Erfolgs gegen Schaffhausen im Cup nicht mitnehmen und warten weiter auf den ersten Super-League-Sieg. Langsam aber sicher weird es ungemütlich im Tabellenkeller. Es bleibt die Hoffnung auf Francis Momoh und Pajtim Kasami, die in Genf noch nicht im Kader stehen.
Die Tore
8. Minute, Florian Ayé, 1:0. Neuzugang Ayé trifft nach einer Njoh-Ecke – sein erstes Tor für die Grenats. Der Franzose kommt noch vor dem nahen Pfosten an den Ball. Sein Kopfball schlägt in der weiten Ecke ein.
49. Minute, Miroslav Stevanovic, 2:0. Nächstes Servette-Kopfballtor: Njohs Ecke wird per Kopf geklärt, doch der Franzose kommt erneut an den Ball. Seine zweite Flanke verlängert Fomba auf Stevanovic, der aus rund acht Metern einköpfelt.
58. Minute, Keyan Varela, 3:0. Der Portugiese zieht über links los, dribbelt sich durch die Winti-Defensive und verwertet flach in die kurze Ecke. Eine klasse Einzelaktion.
62. Minute, Florian Ayé, 4:0. Der Franzose trifft nach einem genialen Steckpass von Cognat per Lupfer. Doppelpack!
Die Stimme (gegenüber Blue)
Luca Zuffi (Winterthur): «Ich glaube, in der ersten Halbzeit haben wir es nicht schlecht gemacht. Wir haben hinten sehr wenig zugelassen. Und in der zweiten Halbzeit war es wieder das gleiche Problem wie in den letzten Spielen: dass wir es dem Gegner zu einfach machen, Chancen zu kreieren. Wir probieren, uns zu verbessern, sprechen die Dinge an. Auf dem Platz ist es aber etwas anderes – man muss es auch umsetzen. Das schaffen wir momentan nicht. Wir müssen aber positiv bleiben. Es sind noch so viele Spiele zu spielen. Letztes Jahr haben wir auch eine riesige Aufholjagd gezeigt. Wir glauben daran, es drehen zu können. Es wird sich zeigen, ob uns die Neuzugänge helfen werden, wenn sie ganz fit sind. Ich glaube es auf jeden Fall.»
Der Beste
Florian Ayé. Der französische Mittelstürmer erzielt per Kopf das erste Tor und schiesst ganz cool das 4:0 per Lupfer. Ausserdem zeigt er eine gute Leistung als Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Genfer.
Der Schlechteste
Randy Schneider. Er bringt offensiv nichts zustande und wird beim 0:3 von Keyan Varela vorgeführt. Ein Spiel zum Vergessen für Wintis Nummer 10.
Das gab zu reden
Steve Rouiller hat im Cup in Yverdon die beeindruckende Marke von 250 Spielen für Servette erreicht. Gegen Winti muss er aber wieder auf der Bank Platz nehmen und kommt erst in der 89. Minute ins Spiel. Jocelyn Gourvennec zieht ihm Yoan Severin und Dylan Bronn in der Innenverteidigung vor. Gegen Yverdon testete der Servette-Coach Rouiller als rechten Aussenverteidiger, was jedoch nicht wunschgemäss klappte. Darum spielt dort gegen Winterthur der Linksfuss Bradley Mazikou.
Die Fans
Das Stadion ist erschreckend leer. Etwa 150 Fans aus Winterthur sind da, sie singen trotz Niederlage die ganze Zeit durch. Insgesamt finden nur 6511 Personen den Weg ins Stadion.
Die Schiris
Fedayi San muss keine schwierigen Entscheidungen treffen. Er zeigt eine gute Leistung. Ein sehr ruhiges und gut kontrolliertes Spiel für ihn.
So gehts weiter
Für die beiden Teams geht es am Sonntag, 5. Oktober, um 16.30 Uhr weiter: Winterthur empfängt Lugano, Servette den Meister aus Basel.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 7 | 8 | 15 | ||
2 | 7 | 4 | 14 | ||
3 | 7 | 3 | 13 | ||
4 | 7 | 1 | 13 | ||
5 | 7 | 3 | 12 | ||
6 | 7 | 3 | 11 | ||
7 | 7 | 1 | 11 | ||
8 | 7 | 0 | 8 | ||
9 | 7 | -5 | 7 | ||
10 | 7 | -1 | 6 | ||
11 | 7 | -4 | 5 | ||
12 | 7 | -13 | 2 |