Das Spiel
Der Mega-Bock von Servette-Goalie Jérémy Frick steht am Ursprung von Servettes 1:4-Pleite gegen St. Gallen.
Damit haben die Genfer nach zwei Runden weiterhin null Punkte auf dem Konto. Hinzukommt das Ausscheiden gegen Pilsen in der Champions-League-Quali – der Saisonstart ist misslungen. Ganz anders bei den Ostschweizern, die nach dem Coup gegen Meister Basel zum zweiten Mal gewinnen.
Es läuft die 11. Minute, als Frick FCSG-Stürmer Geubbels abschiesst – dieser muss nur noch zum 1:0 einschieben. Eine offensiv animierte Genfer Startphase findet so ein jähes Ende. Denn ab diesem Zeitpunkt übernehmen die Gäste das Spieldiktat und doppeln mit Geubbels’ zweitem Treffer schnell nach. Auch auf Servettes Aufbäumen in Form des Anschlusstreffers zum 1:2 haben die Espen sofort eine Antwort parat.
Nach dem Seitenwechsel haben die Genfer viel Ballbesitz, ohne dabei jedoch gefährlich zu werden. Die Gäste verpassen durch einen Kopfball von Carlo Boukhalfa (47.) und einen Vogt-Schlenzer an den Pfosten (56.) einen noch höheren Sieg. Die einzige Top-Chance macht Zigi-Ersatz Lukas Watkowiak im Tor gegen Alexis Antunes zunichte (81.).
Der Handspenalty in der Nachspielzeit steht sinnbildlich für einen rabenschwarzen Servette-Nachmittag.
Die Tore
11. Minute, Willem Geubbels, 0:1. Was für ein Bock von Jérémy Frick. Der Servette-Goalie will den Ball weit schlagen und schiesst den heran rauschenden Geubbels ab. Die Kugel springt über Frick in Richtung Tor, sodass der Franzose locker verwerten kann.
18. Minute, Willem Geubbels, 0:2. Durch einen Vandermersch-Einwurf von rechts kommt der Ball zu Görtler, der ihn mit etwas Glück behaupten kann. Seine flache Hereingabe vom Rand des Fünf-Meter-Raums verwandelt Geubbels, der knapp drei Meter vor dem Kasten bereitsteht.
27. Minute, Miroslav Stevanovic, 1:2. Innenverteidiger Dylan Bronn schlägt einen langen Pass in die Spitze, Jérémy Guillemenot, der aufgrund einer Wadenverletzung von Samuel Mraz beim Aufwärmen in die Startelf rutscht, verlängert per Kopf in den Lauf von Stevanovic. Der Bosnier nimmt den Ball gekonnt mit dem Kopf an und trifft eiskalt.
30. Minute, Alessandro Vogt, 1:3. Servettes Verteidiger Dylan Bronn und Loun Srdanovic können eine Ecke von Behar Neziri im Kopfballduell mit Tom Gaal nicht klären. Der Ball springt zu Vogt, der aus nächster Nähe sein erstes Super-League-Tor erzielt.
96. Minute, Aliou Baldé, 1:4. Der eingewechselte Stürmer verwandelt einen Handspenalty. Lamine Fomba, dem der Ball nach einer Flanke von links an den Arm springt, verursacht den Strafstoss.
Die Stimmen
«Ich freue mich schon, mehr zu spielen. Aber zuerst kommt die Mannschaft, dann komme ich. Wir haben verloren», sagt Jérémy Guillemenot, der für den verletzten Samuel Mraz kurzfristig in die Startelf gerutscht ist gegenüber Blue.
«Ich fühle mich wohl hier. Ich kann aber nicht sagen, ob ich bleibe oder gehe. Alles, was ich weiss, ist, dass ich einen Vertrag bis 2027 habe», sagt Willem Geubbels gegenüber SRF.
«Wir kamen gut ins Spiel und dann kommt aus dem Nichts der Fehler. Sie kommen durch Standards und unsere Fehler zum 3:1 – das müssen wir sofort abstellen. In der zweiten Halbzeit war es dann zu wenig von uns. Aber es fehlten die Automatismen. Am Ende ist es vielleicht auch etwa die fehlende Kraft, drei Tage nach dem letzten Spiel», erklärt Servette-Coach Thomas Häberli zu SRF.
Der Beste
Willem Geubbels bestätigt seine starke Form. Der Franzose erzielt die ersten beiden Tore und ist während des gesamten Spiels ein Gefahrenherd. Seine Begehrtheit auf dem Transfermarkt dürfte weiter gestiegen sein.
Der Schlechteste
Jérémy Frick ist beim 0:1 und beim 1:3, vor dem er mit einem missglückten Klärungsversuch den Eckball verursacht, mitschuldig. Der Servette-Captain wechselt sich aktuell mit seinem Konkurrenten Joël Mall, der im Europacup spielt, ab. Das ist zu Beginn dieser Saison eindeutig keine gute Entscheidung von Thomas Häberli.
Das gab zu reden
Bei Servette rumort es auf den Rängen: Am letzten Samstag ist es vor dem Einsteigen in den Extrazug nach Bern zwischen den eigenen Fans zu einer Rauferei gekommen. Als Konsequenz hat die «Section Grenat» die Gruppierung «Les Plus Malins» aus der Fankurve verbannt. Diese finden sich zu Spielbeginn gegen St. Gallen auf der anderen Seite des Stade de Genève ein. Zum Start der zweiten Halbzeit sind sie dann aus unbekannten Gründen verschwunden.
Die Schiris
Ein sehr gutes Spiel von Luca Cibelli. Er verteilt seine Karten zur richtigen Zeit und trifft zusammen mit seinen Assistenten die richtigen Entscheidungen. Der VAR muss ihn nie korrigieren – eine rundum gute Leistung.
Die Fans
7289 Zuschauer sind an diesem Samstag im Stade de Genève, darunter 300 sehr lautstarke und hoch motivierte Fans aus St. Gallen.
So gehts weiter
St. Gallen empfängt am nächsten Samstag den FC Winterthur (18 Uhr). Servette spielt einen Tag später zu Hause gegen GC (16.30 Uhr). Zuvor wartet auf die Grenats aber noch das Heimspiel der dritten Quali-Runde in der Europa League gegen Utrecht am Donnerstag (20.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 2 | 5 | 6 | ||
2 | 2 | 4 | 6 | ||
3 | 2 | 2 | 6 | ||
4 | 2 | 2 | 4 | ||
5 | 2 | 1 | 4 | ||
6 | 2 | 0 | 3 | ||
7 | 2 | 0 | 3 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
10 | 2 | -2 | 0 | ||
11 | 2 | -5 | 0 | ||
12 | 2 | -5 | 0 |