Das Spiel
Zweimal sieht es nach einem Luzern-Sieg aus: Den Genfern ist die Müdigkeit nach 120 anstrengenden und enttäuschenden Minuten gegen Schachtar Donezk in den Conference-League-Playoffs vor der Pause anzusehen. Doch trotzdem können die Grenats zweimal ausgleichen – und kommen so zu einem 2:2-Remis.
Abgesehen von einer animierten Startphase, in der früh das Luzerner Führungstor fällt, zeigen auch die Innerschweizer zu wenig. Nach einer guten Chance durch den Ex-Servettien Julian von Moos (10.) und einer beinahe Kopie des 1:0 durch Grbic nach einem Eckball schläft die Partie ein.
Nach der Pause ist dann wieder etwas mehr los im Stade de Genève – und das liegt an den Hausherren. Mit den drei neuen Antunes, Stevanovic und Mraz finden die Westschweizer offensiv endlich statt. Der verdiente Ausgleich ist die Konsequenz.
Ein Konter gegen die mehrheitlich in Ballbesitz spielenden Grenats bringt den FCL noch einmal in Front, bevor Stevanovic die Luzerner Siegesträume kurz vor Schluss beerdigt.
Die Tore
5. Minute, Kevin Spadanuda, 0:1. Der 1,77 grosse Flügelspieler trifft nach einer Di-Giusto-Ecke per Kopf, ohne überhaupt hochspringen zu müssen. Servette-Verteidiger Njoh (1,80) stört ihn nur halbherzig.
58. Minute, Alexis Antunes, 1:1. Co-Produktion zweier Joker: Antunes trifft nach Stevanovic-Ecke auf den nahen Pfosten per Kopf.
75. Minute, Matteo Di Giusto, 1:2. Luzern kontert, Von Moos spielt Di Giusto an, der mit einem satten Flachschuss aus rund 15 Meter trifft.
89. Minute, Miroslav Stevanovic, 2:2. Nach der Vorlage zum 1:1 liefert der Bosnier das 2:2 selbst. Er trifft nach einer Flanke von Cognat, der kurz vor der Hereingabe noch am Boden liegt, wuchtig per Kopf.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Matteo Di Giusto: «Im ersten Moment nach dem Match ist es eine grosse Enttäuschung. Schlussendlich lagen wir bis in die 89. Minute 2:1 in Führung und dass wir das 2:2 dann noch bekommen, tut extrem weh. Über das ganze Spiel hatten wir aber auch Phasen, in denen wir Glück hatten. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir eine Phase, in der wir leiden mussten, wo wir keine Entlastung bekommen haben. Mit unseren Wechseln haben wir nochmal etwas frischen Wind bekommen und konnten das 2:1 schiessen. Servette ist eine gute Mannschaft und hat die Unkonzentriertheit bestraft.»
«Es ist mein Job, aber klar freue ich mich, der Mannschaft helfen zu können. Mit drei Punkten hätte es mich noch mehr gefreut», kommentiert er sein Tor und seine gute Form.
Joël Mall: «Wir befinden uns in einer Phase, in der vieles nicht stimmt, in der wir vieles probieren, in der wir vieles umstellen und immer wieder versuchen zu pushen und die Energie reinzubringen. Heute haben wir desolate erste 25 Minuten gespielt. Da hat nichts zusammengepasst: viele Fehler, wenig Energie. Wir haben es Luzern sehr einfach gemacht, in Führung zu gehen und sie hätten auch noch ein Tor mehr machen können. Wir haben den Tritt erst nach der Halbzeit gefunden und haben dann gedrückt, wie man es von uns gewohnt ist zu Hause. Man hat phasenweise schon gesehen, dass wir das bessere Team sind. Wir haben dann das Tor gemacht und dann kommt ein dummer Konter, der nicht passieren darf. Wir werden im Moment auch eiskalt bestraft in dieser schweren Phase. Wir haben aber wieder reagieren können. Am Ende haben wir einen Punkt, sind aber trotzdem enttäuscht. Den Sieg haben wir aber vielleicht auch nicht verdient, so ehrlich müssen wir sein.»
Der Beste
Pascal Loretz hat in der ersten Halbzeit nichts zu tun, hält in der zweiten Halbzeit aber sehr sicher, als Servette den FCL dominiert. Seine Parade in der 83. Minute gegen Samuel Mraz ist Weltklasse. Beim Ausgleichstreffer von Miroslav Stevanovic in der 89. Minute ist er machtlos. In der Nachspielzeit gelingt ihm eine weitere Glanzparade.
Der Schlechteste
Giotto Morandi vermasselt so ziemlich alles. Kein Wunder muss der Tessiner den Platz auf der rechten Aussenbahn nach einer miserablen Leistung in der Halbzeit an Miroslav Stevanovic abtreten.
Das gab zu reden
Luzern ist in dieser Saison auswärts noch ungeschlagen, und es hätte nicht viel gefehlt und die Männer von Mario Frick hätten erneut drei Punkte mit nach Hause genommen. Erstaunlich, dass sie zu Hause bisher nicht gewinnen können.
Die Fans
Erneut eine enttäuschende Zuschauerzahl im grossen Stade de Genève. 7820 Fans verkündet der Stadionsprecher. Aus Luzern sind etwa 400 Fans angereist. Die Servette-Fans sind wie immer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die grosse «Section Grenat» im Norden und die sehr kleine Gruppe «Les Plus Malins» (ca. 30 Personen) auf der anderen Seite des Stadions. Die Stimmung ist trotz der Bemühungen beider Kurven mässig.
Die Fans
Ein sehr ruhiges Spiel für Alessandro Dudic, der keine Mühe hat, mit dem langsamen Tempo der Partie mitzuhalten. Er trifft alle Entscheidungen korrekt.
So gehts weiter
Die Super League macht wegen der Länderspielpause knapp zwei Wochen Pause. Am Samstag, 13. September, trifft Servette auswärts auf den FCZ (18 Uhr). Luzern empfängt einen Tag später die Young Boys (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 5 | 7 | 13 | ||
2 | 5 | 9 | 12 | ||
3 | 5 | 2 | 9 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
6 | 4 | 4 | 7 | ||
7 | 5 | -2 | 7 | ||
8 | 5 | -2 | 3 | ||
9 | 4 | -2 | 3 | ||
10 | 4 | -5 | 3 | ||
11 | 4 | -5 | 2 | ||
12 | 5 | -8 | 2 |