Das Spiel
Das torlose Remis zwischen Servette und YB in Genf sorgt nur gut 180 Kilometer nordöstlich für Freude. Der FC Basel ist dank Servettes Punktverlust definitiv neuer Schweizer Meister. Um ein Haar wäre die Basler Party in letzter Sekunde verschoben worden: Stevanovic hat in der Nachspielzeit den Siegtreffer auf dem Fuss, scheitert aber an Keller.
YB, das durch die Nullnummer den Sprung auf Platz zwei verpasst, startet vermeintlich perfekt in die Partie. Schon in der zweiten Spielminute liegt der Ball im Genfer Tor. Doch weil sich der VAR einschaltet, wird der Treffer wegen Offside einkassiert. Der Schuss von Athekame wird zwar nicht mehr abgefälscht, doch Males, der hauchdünn in der verbotenen Zone steht, macht eine aktive Bewegung in Richtung des Balles.
Auch in der Folge ist YB dominant und hat die besseren Chancen. Die beste vergibt Males nach einer halben Stunde: Der Schweizer mit serbischen Wurzeln scheitert an Servette-Goalie Mall. Colley verwertet den Nachschuss, steht bei Males’ Abschluss aber im Abseits – auch der zweite Berner Treffer zählt nicht.
Servette wird erst kurz vor Stundenfrist so wirklich gefährlich – dafür dann gleich richtig. Innert zwei Minuten kommen die Genfer zu drei Top-Chancen. Zuerst nimmt Varela eine Einladung von Athekame, dessen Rückpass zum Goalie viel zu kurz gerät, nicht an, dann trifft Jubilar Cognat nur den Pfosten, ehe Crivelli den im Fünf-Meter-Raum frei stehenden Severin zu ungenau anspielt.
Bis auf eine weitere Grosschance (64.) des glücklosen Males, drücken bis zum Schluss fast nur noch die Hausherren. Weil kein Treffer mehr fällt, bleibt Servettes Vorsprung auf das drittplatzierte YB konstant – und Basel hat den Meistertitel auf sicher.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
«Ich hatte viele Szenen, aber auch nicht extrem schwierige», stapelt Servette-Keeper Mall tief. «In der ersten Halbzeit haben wir gelitten, aber YB hat es nicht ausgenützt. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein Chancenplus und hätten mit der grossen Chance am Schluss gerne drei Punkte mitgenommen. Aber alles in allem ist das 0:0 gerecht.» Mall gratuliert dem FC Basel zum Titel: «Das war ja schon klar, Gratulation an den FC Basel. Nach gestern brauchte man beim Blick aufs Torverhältnis keinen Taschenrechner mehr. Das Meister-Thema war nicht in unseren Köpfen.»
YB-Captain Benito: «Gratulation an Basel. Chapeau für die Konstanz, die sie hinbekommen haben in den Spielen, als es wichtig war. Gratulation an dieser Stelle. Uns motiviert das nur, nächstes Jahr wieder voll anzugreifen.» Bezüglich des Spiels spricht Benito von einem gerechten Unentschieden.
Servette-Coach Häberli: «YB hat es am Anfang sehr gut gemacht, hatte viel Bewegung drin. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Es waren zwei verschiedene Spiele vor und nach der Pause. Das kannst du im Fussball manchmal nicht erklären. Uns hilft der Punkt in dieser Situation sicher etwas mehr, wir bleiben vorne. Aber es bleibt eng bis zum Schluss.»
Der Beste
Joël Mall. Sieht zwar nach 90 Sekunden beim Schuss von Athekame etwas unglücklich aus – weil ihm der im Offside stehende Males die Sicht verdeckt. Der Servette-Keeper verhindert danach vor der Pause mit mehreren guten Paraden einen Rückstand.
Der Schlechteste
Keyan Varela. Der Teenager erhält den Vorzug vor Dereck Kutesa, vergibt aber seine beiden Top-Gelegenheiten zur Servette-Führung kläglich.
Das gab zu reden I
Bei Servette feiern die Mittelfeld-Asse Miroslav Stevanovic und Timothé Cognat gleich beide ein Jubiläum. Der Bosnier absolviert sein 300. Spiel für die Grenats, der Franzose sein 200. Spiel in der Super League – ebenfalls alle für Servette.
Das gab zu reden II
YB-Captain Loris Benito meldet sich nach überstandenem Muskelfaserriss wieder zurück – und prompt ist die YB-Defensive mit Ausnahme einer kurzen Schwächephase wieder einiges stabiler.
Das gab zu reden III
Servettes Sportchef René Weiler erklärt vor dem Spiel gegenüber Blue, dass der Klub auf Stürmersuche ist, weil Nati-Spieler Dereck Kutesa den Verein aller Voraussicht nach verlassen wird. Der Abgang des besten Torschützen der Grenats, der 89 Minuten auf der Bank schmort, hat sich schon länger angedeutet.
Die Fans
11’430 Fans sind im Stade de Genève. Zwar ist es das Duell um Platz 2 in der Liga, doch einige Fans scheinen das schöne Wetter anderweitig zu geniessen. Auch der YB-Block ist nur gut zur Hälfte gefüllt.
Die Schiris
Urs Schnyder (5) bringt die Partie ohne grosse Aufregung über die Runden. Bei Athekames frühem Tor braucht er die Hilfe des VAR, ansonsten aber ohne Fehler.
So gehts weiter
YB empfängt am Donnerstag den FC Luzern (20.30 Uhr), Servette spielt zeitgleich zu Hause gegen Lugano.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 35 | 47 | 67 | |
2 | Servette FC | 35 | 5 | 56 | |
3 | BSC Young Boys | 35 | 6 | 54 | |
4 | FC Luzern | 35 | 8 | 52 | |
5 | FC Lugano | 35 | 0 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 35 | 9 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 35 | -2 | 50 | |
2 | FC St. Gallen | 35 | 0 | 48 | |
3 | FC Sion | 35 | -9 | 40 | |
4 | FC Winterthur | 35 | -24 | 36 | |
5 | Yverdon Sport FC | 35 | -24 | 35 | |
6 | Grasshopper Club Zürich | 35 | -16 | 33 |