Das Spiel
Zwölf Minuten lassen die Grasshoppers den Gast gewähren. Dann nehmen sie das Zepter in die Hand. Mit der ersten Chance erzielt Bayern-Leihgabe Jonathan Asp Jensen das 1:0 – das Kantonsderby ist lanciert. Und wird zur einseitigen Angelegenheit. Mit der Führung im Rücken spielt nur noch GC. Und lässt in der ersten Halbzeit gleich mehrere dicke Chancen liegen. Marques scheitert kurz nach dem 1:0. Asp Jensen schiesst über die Latte. Lee vergibt kläglich alleine vor dem Goalie. Und Winterthur? Das zeigt sich kaum mehr offensiv. Gomis trifft nach über einer halben Stunde das Aussennetz. Mehr gibts nicht zu sehen. Bis es kurz vor der Pause beinahe Penalty gibt. Doch der VAR schaltet sich ein (siehe «Das gab zu reden»).
Nach dem Seitenwechsel gehts im gleichen Stil weiter. GC spielt sich Chancen heraus, um sie liegen zu lassen. Erst nach einer Stunde fällt der längst überfällige zweite Treffer. Mit Lovro Zvonarek trifft auch die zweite Bayern-Leihgabe. Durchschnaufen kann GC aber nicht lange. Nur acht Minuten später fällt der Anschlusstreffer. Und danach schnuppert Winterthur am Ausgleich. Erst rettet GC-Keeper Hammel mirakulös, dann trifft Buess nur den Pfosten. Die Hoppers zittern – auch weil sie weitere Topchancen versemmeln. Und werden in der Nachspielzeit bestraft. Winterthur gleicht aus. Und beide Teams warten weiter auf den ersten Liga-Sieg.
Die Tore
12. Minute, Jonathan Asp Jensen, 0:1. Marques schickt Asp Jensen mit einem perfekt getimten Schnittstellenpass Richtung Tor. Von der Winterthurer Defensive bekommt er nur Begleitschutz und netzt mit einem satten Schuss unten rechts ein.
60. Minute, Lovro Zvonarek, 2:0. Etwas Glück ist dabei, dass Zvonarek im Strafraum an den Ball kommt. Denn Marques rutscht der Ball durch. Zvonarek startet und nutzt die freie Schussbahn aus, um den Ball in der entfernten Ecke zu versorgen.
68. Minute, Silvan Sidler, 2:1. Ulrich setzt sich auf der linken Seite durch, spielt die hohe Flanke. Sie fliegt zur Mitte, wo Sidler seinen Fuss nur hinhalten muss, um GC-Keeper Hammel zu bezwingen.
92. Minute. Tibault Citherlet, 2:2: Eckball von rechts. In hohem Bogen fliegt er zur Mitte. Dort beweist Citherlet, der erst nach der Pause eingewechselt wurde, seine Kopfballstärke. Er schraubt sich am höchsten und erwischt GC-Keeper Hammel.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Silvan Sidler (FCW): «Es ist ein hart erkämpfter Punkt. Wir nehmen den auswärts gerne mit. GC war aufsässig, wir hatten recht Mühe. Aber wir sind froh, können wir einen Punkt mitnehmen. Die Einwechselspieler haben einen guten Job gemacht und uns den Punkt gesichert. Heute hatten wir das Glück, dass sich das Sprichwort ‹Wer sie vorne nicht macht, kassiert sie hinten›, wieder einmal bewahrheitet hat.»
Samuel Marques (GC): «Es ist extrem bitter, wenn man so gut im Spiel drin ist. Wir hatten extrem viele Chancen. Schade, dass wir diese nicht verwerten. Wir werden das Spiel noch analysieren, werden schauen was gut war und was wir verbessern müssen. Dann gilt der Fokus dem nächsten Samstag. Wir werden unter der Woche nochmal Gas geben und dann holen wir die drei Punkte. Wir hatten extrem viele Chancen, haben das 2:0 geschossen – ich weiss auch nicht, woran es lag.»
Saulo Decarli (GC): «Ich glaube, die Leistung hat gestimmt. Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Wir sind nicht in der Lage, den Deckel draufzumachen. Es ist ein Unentschieden, aber schmeckt wie eine Niederlage. Wir haben auch nach dem 1:2 genug Chancen, um das Spiel zu entscheiden. Wir waren einfach nicht in der Lage. Wir wurden bestraft – schrecklich. Über 70 Minuten war die Leistung gut, das hat nicht gereicht. Wir werden dranbleiben.»
Remo Arnold (FCW): «Am Schluss können wir mit dem Punkt zufrieden sein. Die zweite Halbzeit war eine Reaktion, eine Leistung. Und darum gehts, eine solche auf den Platz zu bringen. Denn das Resultat ist eine Folge davon. Wir können mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein, beim Gesamtauftritt haben überall ein paar Prozent gefehlt. Zur Pause waren wir verdient hinten.»
Der Beste
Jonathan Asp Jensen. Die Bayern-Leihgabe strotzt nach seinem Tor vor Selbstvertrauen und stellt die Winti-Verteidigung mit seinen Tempodribblings immer wieder vor Probleme. Der klar aktivste GC-Akteur auf dem Feld.
Der Schlechteste
Winterthurs Innenverteidiger Lukas Mühl zeigt eine sehr nervöse Partie. Gleich zu Beginn spielt er unbedrängt einen schlimmen Fehlpass und kommt beim Tor von Asp Jensen keinen Zugriff. Verursacht beinahe das 2:0 und wird zur Pause ausgewechselt.
Das gab zu reden
Kurz vor der Pause bricht Hektik im GC-Strafraum aus, weil Schiedsrichter Johannes von Mandach auf den Punkt zeigt. Christian Gomis stürmt in den Sechzehner und fällt nach einer Grätsche von Saulo Decarli. Die Hopper sind erbost, weil Decarli nur den Ball gespielt hat. Der Schiedsrichter nimmt seinen Entscheid nach einer VAR-Intervention korrekterweise zurück.
Das gab zu reden II
Bitter für Luca Zuffi. Der Mittelfeldspieler wäre eigentlich in der Winterthurer Startelf gestanden. Doch der Routinier verletzt sich beim Aufwärmen und kann nicht mittun. Er wird kurzfristig durch Stéphane Cueni ersetzt.
Die Schiris
Johannes von Mandach leitet die Partie unaufgeregt und lässt eine grosszügige Linie laufen. Bewahrt auch in brenzligen Momenten einen kühlen Kopf.
Die Fans
Die GC-Fans zeigen zu Beginn der Partie eine Choreo. Die Winterthurer halten mit ihren Gesängen dagegen. 7’782 Fans schauen sich das Kantonsderby an und sorgen für eine stimmungsvolle Kulisse.
So gehts weiter
Beide Teams stehen kommenden Samstag um 18 Uhr wieder im Einsatz. Dann empfängt Winterthur den FC Zürich und GC muss bei Aufsteiger Thun ran.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 4 | 7 | 12 | ||
2 | 4 | 8 | 9 | ||
3 | 3 | 5 | 7 | ||
4 | 4 | 1 | 7 | ||
5 | 4 | 1 | 6 | ||
6 | 4 | -1 | 5 | ||
7 | 4 | -4 | 4 | ||
8 | 3 | -1 | 3 | ||
9 | 3 | -3 | 3 | ||
10 | 4 | -2 | 2 | ||
11 | 4 | -6 | 2 | ||
12 | 3 | -5 | 1 |