Das Spiel
Yverdon-Sport gibt vier Tage nach der 0:5-Klatsche gegen GC ein kleines Lebenszeichen von sich. Die Waadtländer spielen im Direktduell im Abstiegskampf gegen den FC Winterthur 2:2. Damit verbleibt Yverdon zwar auf dem letzten Tabellenplatz, lässt die den FCW allerdings nicht davonziehen. Die Zürcher wiederum schieben sich dank des Unentschiedens an GC vorbei – zumindest vorübergehend.
Dabei sieht es lange nach einem Vollerfolg für Yverdon aus. Nachdem beide Teams mutig in die Partie starten, ist es nach einer Viertelstunde Winti-Verteidiger Loïc Lüthi, der den Ball ins eigene Tor befördert. So nimmt das Abstiegskampf-Drama seinen Lauf.
Winterthur ist geschockt, eine Reaktion bleibt vorerst aus. Und dann ist da noch die Effizienz der Gäste. So trifft Aké nach knapp 40 Minuten zum 2:0 für die Gäste, obwohl Yverdon nicht wirklich viel mehr vom Spiel hat..
Erst kurz vor dem Pausenpfiff erwachen die Winterthurer. Mit einem traumhaften Freistoss verkürzt Matteo di Giusto und gibt den Fans auf der Schützenwiese damit wieder Hoffnung.
Die grosse Chance auf den Ausgleich bietet sich Winti dann zehn Minuten vor Schluss, als Schiedsrichter Wolfensberger einen fragwürdigen Penalty pfeift (siehe «Das gab zu reden»). Den harmlos getretenen Versuch von Joker Roman Buess kann Bernardoni aber parieren.
Die Waadtländer sind drauf und dran, Winterthur zurück auf den letzten Platz zu befördern, doch dann kommt es tief in der Nachspielzeit wieder zu einem Foul-Penalty für das Heimteam. War das wirklich ein Foul? Oder ist es sogar Buess, der Marques' Arm hält und dann fällt? Heikle Szene! Sie wird sicher noch zu reden geben. Ur-Winterthurer Fabian Frei macht es diesmal besser als sein Teamkollege und verwandelt die Schützenwiese kurz vor Schluss in ein Tollhaus.
Die Stimmen
Nach dem Schlusspfiff ist Yverdon-Spielmacher Antonio Marchesano aber so richtig bedient. Im Interview redet er Klartext zur Umstrittenen Szene in der Nachspielzeit: «Dass es so einfach ist, so einen Penalty in so einem wichtigen Spiel in letzter Sekunde zu bekommen, ist eine grosse Frechheit. 50:50-Entscheide sind immer gegen uns, weil es einfach ist, gegen die Kleinen zu pfeifen.»
Die Tore
14. Minute, Loïc Lüthi (ET), 0:1. Moussa Baradji setzt auf der linken Seite durch und spielt den Ball flach in den Fünfmeterraum. Dort grätscht Winti-Verteidiger Lüthi unglücklich rein, wodurch die Kugel ins eigene Tor kullert.
38 Minute, Marley Aké, 0:2. Erneut ist Baradji massgeblich am Tor beteiligt. Der Mittelfeldspieler spielt im Strafraum quer auf Aké, der sich einmal um die eigene Achse dreht und den Ball anschliessend unter die Latte haut.
45+1. Minute, Matteo di Giusto, 1:2. Was für ein Traumtor von di Giusto! Der Schweizer verwandelt einen Freistoss aus über 25 Metern direkt. Der Ball schlägt zwar platziert links oben ein, wirklich gut sieht Yverdon-Goalie Bernardoni trotzdem nicht aus.
90+6. Minute, Fabian Frei, 2:2. Diesmal sitzt der Elfmeter der Winterthurer. Der Penalty ist zwar schlecht geschossen – Goalie Bernardoni ist dran –, findet aber den Weg ins Tor.
Der Beste
Matteo Di Giusto. Stemmt sich in er ersten Halbzeit praktisch im Alleingang gegen den Untergang. Holt den Freistoss raus und versenkt ihn gleich selbst. Taucht danach zwar ab, trotzdem stark.
Der Schlechteste
Ledjan Sahitaj. Lässt sich beim 0:2 von Aké vernaschen, das 0:1 läuft über seine rechte Seite. Wirkt überfordert. Bleibt zur Pause in der Kabine.
Das gab zu reden I
Die Penaltypfiffe von Schiri Wolfensberger. Der brisanteste Entscheid kommt zum Schluss. In der Nachspielzeit fällt Buess nach einem Rencontre mit Marques. Aber hat er dieses nicht selber provoziert? Yverdon tobt!
Klar ist: Der erste Penaltyentscheid ist ein Witz. Wintis Gomis ist zwar vor Yverdon-Goalie Bernardoni am Ball, aber die Berührung im Gesicht danach ist harmlos. Wolfensberger dürfte nicht unglücklich darüber sein, dass Winterthur den Penalty verschiesst.
Minuten später gibts eine ähnliche Situation. Wieder ist Bernardoni involviert und erwischt Buess am Kopf. Wolfensberger wird an den Bildschirm gebeten, gibt den Elfmeter aber nicht. Zurecht.
Das gab zu reden II
Dank des Unentchiedens zwischen Winterthur und Yverdon hat der FC Sion den direkten Klassenerhalt auf sicher. Die Walliser stehen mit vier Punkten Vorsprung vor Winterthur und fünf Punkten Vorsprung vor Yverdon auf dem neunten Rang.
Die Schiedsrichter
Schiri Wolfensberger und seine beiden Assistenten Claudio Dos Santos und Antony Venancius machen nicht den souveränsten Eindruck. Die Penalty-Szenen lassen grüssen. Auch VAR Anojen Kanagasingam erwischt nicht seinen besten Abend.
Die Fans
7600 Fans beehren die Schützenwiese. Alle Heimsektoren sind ausverkauft, der Gästesektor aber bietet noch genügend Platz, weil nur eine Handvoll Yverdon-Fans die Reise in den Kanton Zürich antreten.
So gehts weiter
Die Teams in der Abstiegsrunde bestreiten bereits am Donnerstag (20.30 Uhr) ihre letzten Spiele der regulären Saison. Der FC Winterthur empfängt dann den FC Sion auf der Schützenwiese, während Yverdon zu Hause gegen den FC Zürich spielt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 37 | 44 | 70 | |
2 | Servette FC | 37 | 9 | 62 | |
3 | BSC Young Boys | 37 | 11 | 60 | |
4 | FC Lugano | 37 | -3 | 53 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 37 | 8 | 52 | |
6 | FC Luzern | 37 | 6 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 37 | 0 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 37 | 1 | 52 | |
3 | FC Sion | 37 | -8 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 37 | -27 | 37 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 37 | -12 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 37 | -29 | 36 |