Das Spiel
Winterthur will im sechsten Super-League-Spiel der Saison den ersten Sieg einfahren. Doch auch gegen Sion will es nicht klappen.
In der ersten Hälfte gehts hin und her. Sion startet stark: Nivokazi hat schon nach wenigen Minuten die Chance zur Führung, doch Winti-Goalie Kapino vereitelt. Fünf Minuten später macht es Nivokazi besser und trifft zum 1:0.
In der Folge wird Winterthur stärker und geht entschlossener in die Zweikämpfe. Elias Maluvunu bringt die Gastgeber mit seinem ersten Super-League-Tor den Ausgleich. Wenige Augenblicke später trifft der 21-jährige Schweizer sogar zum zweiten Mal ins Netz – der Treffer wird aber aberkannt – Glück für Sion (siehe «Das gab zu reden»). Statt dass die Partie vollends auf die Seite der Zürcher kippt, werden die Walliser von dieser Szene beflügelt: Sie erzielen daraufhin einen Doppelpack.
Nach der Pause verliert die Partie an Tempo. Sion verspürt keinen Druck, nochmals nachzulegen und Winterthur tut sich sichtlich schwer, das Spiel zu gestalten und bleibt zu harmlos. Hektisch wird es einzig kurz vor Schluss, als Hunziker das Heimteam nochmals ranbringt. Winterthur drückt ab da nochmals auf den Ausgleich, doch Sion zittert die Führung über die Zeit.
Die Tore
13. Minute, Rilind Nivokazi, 0:1. Kabacalman schickt Sommerneuzugang Nivokazi in die Tiefe. Der Kosovare zögert nicht lange und schliesst im Strafraum flach ab. Kapino hat keine Chance den präzisen Schuss zu halten.
21. Minute, Elias Maluvunu, 1:1. Sidler verlängert eine Ecke Winterthurs zum zweiten Pfosten. Da steht Maluvunu, der mit viel Wucht ins Tor köpft, und danach mit Sion-Verteidiger Nias Hefti zusammenstösst.
32. Minute, Noé Sow, 1:2. Sow springt an der Strafraumgrenze der Ball zu. Der 26-jährige Franzose fackelt nicht lange und hämmert den Ball in die rechte untere Torecke.
35. Minute, Josias Lukembila, 1:3. Nivokazi sieht den freistehenden Lukembila, der von ausserhalb des Strafraums abzieht. Der Ball wird von einem Winterthur-Verteidiger abgefälscht und segelt unerreichbar über Goalie Kapino ins Tor.
85. Minute, Andrin Hunziker, 2:3. Der Ball kommt über die Defensive zu Hunziker, Kronig sieht dabei nicht gut aus. Der Winterthurer blickt kurz auf und schiebt den Ball rechts an Racioppi vorbei ins Netz.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Uli Forte, FC Winterthur: «Die Szene nach dem 2:1 geht einfach nicht. Herr Gianforte (der VAR, Anm. d. Red.) hat unser Spiel ein weiteres Mal verpfiffen. Im Letzigrund am Abend zuvor wird alles laufengelassen und hier wird das 2:1 zurückgenommen? Das geht nicht. Das ist keine Linie. Wir krampfen die ganze Woche und sind am Ende die ... die ohne Punkte da stehen. Es fängt wieder so an, wie es letzte Saison war. Muss ich jetzt wieder Sperren einfangen?»
Andrin Hunziker, FC Winterthur: «Schade. Wir wussten, dass es mit einem Anschlusstreffer noch einmal hektisch wird. Am Schluss hätte ich sie nochmal fast nochmal auf dem Fuss gehabt – es wollte leider nicht. Wir hätten früher All-in gehen sollen.»
Jan Kronig, FC Sion: «Wir haben es unnötig spannend gemacht am Schluss. Wir müssten das 4:1 noch vor der Pause erzielen. Aber insgesamt haben wir ein gutes Spiel gezeigt.»
Der Beste
Josias Lukembila. Kickte in der letzten Saison noch für Winti, nun tut er seinen Ex-Kollegen weh. Trifft erst den Pfosten, dann das Tor. Steter Unruheherd. Stark.
Der Schlechteste
Theo Golliard. Wurde als Di-Giusto-Ersatz verpflichtet, kann aber noch nicht in die Fussstapfen des Zauberers treten. Hat zwar einen feinen Fuss, aber kommt nicht auf Touren. Bleibt zur Pause in der Kabine.
Das gab zu reden
Die VAR-Intervention nach dem 2:1 für den FC Winterthur. Klar, es ist ein Foul von Silvan Sidler. Und ja, es ist nicht falsch, den Treffer nicht zu geben. Aber die Aktion findet 15 Sekunden vor dem Treffer statt. Und dazwischen verliert Sion einen Luftkampf im Mittelfeld und steht hinten komplett im Schilf. Drum sei die Frage erlaubt: Kann es im Sinne des Fussballs sein, einen solchen Treffer nicht zu geben? Im Reglement steht: Die Aktion müsse «unmittelbar» vor dem Tor erfolgen. Sind 15 Sekunden unmittelbar?
Die Schiris
Mirel Turkes, Susanne Küng und Noel Lötscher machen vorallem vor dem Winterthurer Treffer zum 2:1 keine gute Figur. Das Foul von Sidler müsste man eigentlich sehen. Dass der Schiri dann auf Hinweis von VAR Nico Gianforte vor dem Bildschirm einknickt, ist verständlich. Auch wenn 15 Sekunden zwischen den beiden Aktionen liegen.
Die Fans
8000 Zuschauer haben den Weg auf die Schützenwiese gefunden, für einmal ist das Stadion nicht ausverkauft. Aus dem Wallis sind es um die hundert Anhänger, die mit vier Bussen angereist sind. Die Stimmung bleibt friedlich, die Winterthurer Bierkurve lässt sich die gute Laune auch durch die sich anbahnende Niederlage nicht verderben und singt praktisch 90 Minuten lang durch.
So gehts weiter
Sion holt am Mittwoch (19 Uhr) die Super-League-Partie gegen Servette nach, bevor sie am Samstag (19 Uhr) im Cup-Sechzehntelfinal auf Erstligist Prishtina Bern treffen. Winterthur tritt am Sonntag (16 Uhr) in Schaffhausen an.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 6 | 10 | 15 | ||
2 | 6 | 5 | 13 | ||
3 | 6 | 4 | 12 | ||
4 | 6 | 2 | 11 | ||
5 | 5 | 5 | 10 | ||
6 | 6 | -1 | 10 | ||
7 | 6 | 0 | 8 | ||
8 | 6 | 0 | 6 | ||
9 | 5 | -4 | 3 | ||
10 | 5 | -6 | 3 | ||
11 | 5 | -6 | 2 | ||
12 | 6 | -9 | 2 |