Das Spiel
Nach dem erfolgreichen Saisonstart (3:1 gegen Vizemeister Servette) muss YB auf der Schützenwiese einen Dämpfer hinnehmen. Die Berner verspielen gegen das Team von Uli Forte eine 1:0-Führung.
YB startet zunächst wie erwartet dominant ins Spiel und kommt so früh zur ersten Chance. Males verfehlt nach zehn Minuten das Tor nach einem durch die Winterthurer nicht sauber geklärten Eckball nur knapp, kurz darauf muss FCW-Torhüter Kapino gegen Fassnacht eingreifen. Schliesslich ist es Fernandes, der den Bann bricht. Der YB-Neuzugang trifft zur Berner Führung und erzielt damit sein Premieren-Tor für die Berner.
Für Janko, der bei YB auch nach langer Verletzung zum ersten Startelfeinsatz seit über einem Jahr kommt, ist der Auftritt seines Teams zu wenig souverän. «Wir könnten es besser machen und müssen konzentrierter sein», analysiert der Verteidiger in der Pause bei Blue.
Die von ihm angesprochene Unkonzentriertheit macht sich gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit bemerkbar, als sich die Winterthurer praktisch ungestört nach vorne kombinieren und Gomis zum vermeintlichen Ausgleich trifft. Der Stürmer war jedoch aus dem Abseits gestartet, der Treffer zählt nicht. Winterthur macht weiterhin mächtig Druck und wenig später ist die knappe YB-Führung dann doch futsch, als Winti-Captain Arnold ungestört einköpfelt.
In der Schlussphase geht YB erneut in Führung – aber nun ist auch YB im Abseits-Pech. Nach langer Überprüfung durch den VAR wird das Tor zurückgezogen, denn Torschütze Bedia stand beim Zuspiel von Fassnacht im Offside. Weil auf der Gegenseite Gomis alleine vor YB-Goalie Keller den Matchball für Winterthur vergibt, teilen sich die beiden Teams am Ende die Punkte.
Die Tore
24. Minute, Edimilson Fernandes, 0:1. Fernandes tritt eine Ecke, die die Winterthurer nicht klären können. Via Benito kommt der Ball an den rechten Strafraumrand wieder zu Fernandes. Der YB-Neuzugang trifft mit einem gut platzierten Flachschuss am heran grätschenden Gomis und am machtlosen Kapino vorbei in die linke untere Ecke.
64. Minute, Remo Arnold, 1:1. Arnold wird nach einem Schneider-Eckball von der YB-Verteidigung nicht angegangen. Der Winti-Captain kommt so im Zentrum ungestört an den Ball und köpfelt zum Ausgleich ein.
Die Stimmen
Winti-Captain und -Torschütze Remo Arnold: «Es ist das erste direkte Tor von mir in der Super League. Ich habe schon einige gemacht, aber bisher waren es nur Prellbälle. Wir können mit dem Punkt und vor allem mit der Leistung in der zweiten Halbzeit zufrieden sein. Wir haben sie unter Druck gesetzt. Zu Hause vor unserer Kulisse zu spielen ist immer speziell. Unsere Fans haben uns bis zum Schluss geholfen, das Tor zu verteidigen.»
YB-Goalie Marvin Keller: «In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel im Griff, könnten höher in Führung gehen. Das wollten wir in der zweiten Halbzeit mitnehmen, haben aber den Faden verloren und liefen in unnötige Konter. Winterthur war da sicher gefährlicher als wir. Wir hatten einige Kommunikationsprobleme, die wir auf dem Platz ausdiskutiert haben und versucht haben, umzusetzen. Das ist uns aber leider nicht gelungen.»
Der Beste
Remo Arnold. Trifft per Kopf zum Ausgleich, packt den Luca-Toni-Gedenk-Jubel aus und schraubt am Ohr rum. Verliert praktisch keinen Zweikampf. Bärenstark.
Der Schlechteste
Chris Bedia. Hat Glück, dass er nicht vom Platz fliegt, weil er Sidler mit der Hand im Gesicht trifft. Verliert beim 1:1 das Kopfballduell gegen Arnold.
Das gab zu reden
Kurz vor der Pause greift YB-Stürmer Bedia seinem Gegenspieler Sidler ins Gesicht. Der ehemalige Schiedsrichter und Blue-Experte Bruno Grossen sagt: «Wenn der VAR das sieht, ist das eine Rote Karte. Weil der Verteidiger kein Theater macht und nicht zu Boden geht, wurde der VAR nicht darauf aufmerksam. Eine Hand ins Gesicht ist eine Tätlichkeit, wenn es nicht vernachlässigbar ist. Und das ist es hier nicht. Es ist eindeutig ein Griff ins Gesicht.» Kurzum: Respekt für Sidler, der standhaft bleibt, statt den toten Schwan zu mimen.
Die Schiris
Lukas Fähndrich zückt bloss eine Gelbe Karte. Was für ein relativ gemütliches Spiel für den Schiedsrichter spricht. Der VAR-Entscheid beim Abseitstor durch Bedia geht etwas lang. Aber die Entscheidung ist auch ultraknapp.
Die Fans
8700 Zuschauer. Einmal mehr platzt die Schützenwiese aus allen Nähten. Auf der Warteliste für ein Saisonabo stehen knapp 3000 Menschen. Kurzum: Die Euphorie in der Eulachstadt geht ungebremst weiter.
So gehts weiter
Für Winterthur steht nächsten Samstag um 18 Uhr das Ostschweizer Derby in St. Gallen an. Für YB geht es bereits am Mittwoch (20.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Basel weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 5 | 6 | ||
2 | 2 | 4 | 6 | ||
3 | 2 | 2 | 6 | ||
4 | 2 | 2 | 4 | ||
5 | 2 | 1 | 4 | ||
6 | 2 | 0 | 3 | ||
7 | 2 | 0 | 3 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
10 | 2 | -2 | 0 | ||
11 | 2 | -5 | 0 | ||
12 | 2 | -5 | 0 |