Das Spiel
Mauro Lustrinelli schickt gegen Servette erstmals YB-Leihgabe Kastriot Imeri und Stürmer Brighton Labeau von Beginn an auf den Platz. Und der Thun-Coach beweist damit sein Goldhändchen. Auf die frühe Servette-Führung durch Miroslav Stevanovic reagieren die Thuner postwendend. Nur wenige Sekunden nach dem Gegentreffer schiebt Imeri gegen seinen Jugendklub zum Ausgleich ein.
Der zweite Debütant Labeau ist zunächst im Pech, als sein Treffer wegen Handspiel nicht zählt. Doch der Stürmer versucht sich einfach gleich nochmals, nutzt einen Mall-Patzer und trifft zur Führung. Danach verwaltet das Heimteam den Vorsprung souverän und kann diesen vermeintlich noch ausbauen, Imeri ist bei seinem Abschluss jedoch aus dem Abseits gestartet.
Während es für die Thuner einfach nur zu laufen scheint, vergeben bei Servette die Leistungsträger hundertprozentige Chancen. Florian Ayé bringt in einer Genfer Druckphase nach knapp einer Stunde das Kunststück zustande, den Ball völlig freistehend aus rund zwei Metern an die Latte zu knallen … Stevanovic schiesst den Ball nur zehn Minuten später aus bester Position in den Thuner Nachthimmel.
Stattdessen macht in der Schlussphase Joker Ethan Meichtry mit dem 3:1 den Deckel für die Thuner drauf. Auch mit dessen Einwechslung lag Lustrinelli goldrichtig. Die Berner Oberländer brechen dank des Vollerfolgs auch den Leader-Fluch in der Super League, denn erstmals in dieser Saison kommt der aktuelle Tabellenführer zu einem Sieg. Der Aufsteiger überrascht somit weiter.
Die Tore
6. Minute, Miroslav Stevanovic, 0:1. Fomba wird von den Thunern alleine gelassen und kann so ungestört Mazikou auf der linken Seite lancieren. Mazikou flankt ins Zentrum, wo Stevanovic im Duell gegen Heule die Oberhand behält und per Kopf zur Genfer Führung einnickt.
7. Minute, Kastriot Imeri, 1:1. Heule flankt den Ball von der linken Seite in den gegnerischen Strafraum. Die Genfer können zunächst klären, auch Käits Nachschuss bleibt in der Servette-Verteidigung hängen. Der Ball kommt schliesslich zu Imeri, der aus spitzem Winkel zum Ausgleich einschieben kann.
18. Minute, Brighton Labeau, 2:1. Die Thuner spielen den Ball nach vorne in die Spitze. Mall will klären und kommt daher weit aus dem Tor. Der Servette-Goalie trifft statt den Ball seinen Mitspieler Rouiller. Labeau lässt sich nicht zweimal bitten und schiebt zur Führung ein.
90.+4 Minute, Ethan Meichtry, 3:1. Wenige Minuten zuvor eingewechselt, trifft Meichtry zur definitiven Entscheidung. Der Mittelfeldspieler kommt zum Abschluss, der von einem Genfer unhaltbar für Mall ins Tor abgelenkt wird.
Die Stimmen
Der Beste
Mattias Käit. Das Traumtor in der WM-Quali hat dem Estland-Captain gutgetan. Er zeigt eines seiner besten Spiele seit der Ankunft in Thun im Sommer. Sehr bissig, präsent, starke Passquote.
Der Schlechteste
Florian Ayé. Wie der Servette-Stürmer aus zwei Metern vor dem offenen Tor nur die Latte treffen kann, bleibt sein Geheimnis. Es wäre der Ausgleich gewesen (55.).
Das gab zu reden
Die kuriose Erkenntnis für den Überraschungsaufsteiger: Selbst wenns eigentlich nicht läuft, läufts. Am Anfang kommt die kalte Dusche, das Gegentor (6.). Was passiert? Der Thuner Startelf-Debütant Kastriot Imeri schlägt gegen seinen Heimatklub sofort zurück (7.). Dann folgt das aberkannte Labeau-Tor wegen des vorangehenden Handspiels (15.). Also trifft Labeau einfach drei Minuten später erneut (18.). Auch Labeau ist Startelf-Debütant, nachdem er als eingekaufter Torjäger nach seiner Ankunft zwei Monate lang hinten anstehen musste. Die dritte Szene folgt nach der Pause: Nach einer Steffen-Parade und einer unglücklichen Aktion von Marco Bürki haut Servette-Stürmer Ayé den Ball aus zwei Metern an die Latte, statt ins offene Tor.
Die Schiris
Dass Schiedsrichter Nico Gianforte vor dem letztlich aberkannten Tor von Labeau das Handspiel nicht sieht, ist kein grober Bock. Selbst Blue-Schiri-Experte Adrien Jaccottet sagt in der Pause: «Ich musste lange suchen.» Ansonsten hat Gianforte das Spiel im Griff und kommt trotz intensiver Spielweise mit wenigen Karten aus.
Die Fans
Beim FC Thun ist man sehr erfreut über den Zuschaueraufmarsch für das Heimspiel als Leader. Die Kinderaktion sorgt zusätzlich für eine stolze Zahl. 8609 sind es an diesem Samstagabend offiziell.
So gehts weiter
Für Thun steht nächsten Samstag um 18 Uhr das Auswärtsspiel in Sion an. Servette empfängt einen Tag später Lugano (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 9 | 6 | 19 | ||
2 | 9 | 9 | 18 | ||
3 | 9 | 8 | 18 | ||
4 | 9 | 4 | 15 | ||
5 | 9 | -2 | 14 | ||
6 | 9 | 1 | 13 | ||
7 | 9 | -2 | 13 | ||
8 | 9 | -3 | 13 | ||
9 | 9 | 1 | 9 | ||
10 | 9 | 1 | 9 | ||
11 | 9 | -5 | 8 | ||
12 | 9 | -18 | 2 |