Das Spiel
Der FC Thun reitet trotz des Ausscheidens im Cup auf einer Erfolgswelle. In der Liga sind die Berner Oberländer bislang noch ungeschlagen und gegen GC wollen sie diese Siegesserie fortsetzen. Der Start gelingt den Thunern schon einmal. Sie sind das aktivere Team, kommen aber nur zu Halbchancen.
Die erste wirkliche Möglichkeit gehört nämlich GC. Samuel Marquez zimmert einen Ball nach einem Dribbling nur an die Latte – das wäre ein absolutes Traumtor gewesen. Danach sind es aber wieder die Thuner, die am Drücker sind. Bis zur Pause haben sie 65 Prozent Ballbesitz, wissen aber nicht wirklich was damit anfangen.
Das sieht nach dem Seitenwechsel anders aus: Die Thuner gehen nur 5 Minuten nach der Pause in Führung. Danach muss sich GC erstmal sammeln. Das gelingt nur bedingt, denn Heule hat nach einer Stunde sogar die Chance auf das 2:0, doch sein Volley zischt nur knapp über das Tor. GC sträubt sich gegen die nächste Niederlage und kommt nach einem schön vorgetragen Angriff zum Ausgleich. Für die Hoppers ist der Punkt etwas glücklich und die Thuner können den Vorsprung an der Tabellenspitze nur leicht ausbauen.
Die Tore
50. Minute, Nils Reichmuth, 1:0. Die GC-Abwehr lässt sich von einem weiten Ball auf Reichmuth überrumpeln. Der Flügel trifft mit seinem satten Schuss zur Führung. GC reklamiert aber: Reichmuth zieht Imoure Hassane leicht am Trikot, doch das ist zu wenig für einen Foulpfiff.
84. Minute, Pantaleo Creti, 1:1. Eben erst eingewechselt, trifft Pantaleo Creti bereits. Der 17-Jährige startet im genau richtigen Moment und versenkt den Ball wie ein Knipser in den Maschen.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Nils Reichmuth: «Der Punktverlust tut extrem weh. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das wir den späten Ausgleich bekommen, ist bitter. Aber wir sind immer noch ungeschlagen. Wer harte Arbeit leistet, wird auch belohnt. Wir machen das täglich und deshalb bin ich auch nicht überrascht.»
Nikolas Muci: «Zum Glück konnten wir noch das Tor schiessen. Wir können es mit dem Ball noch besser machen. Dieser Punkt ist verdient. Es ist das erste Mal, dass wir hinten waren und mit einem Punkt nach Hause können. Es ist wichtig für den Kopf. Wir müssen Spiel für Spiel schauen und möglichst schnell drei Punkte einfahren.»
Der Beste
Michael Heule (24) strotzt vor Selbstvertrauen, dribbelt als Linksverteidiger durch den gegnerischen Strafraum, erobert hinten Ball um Ball, ist gefühlt überall. Zwei Makel: In der 65. Minute verpasst er nach einer Flanke das offene Tor, dann holt er unnötig Gelb. Es sei verziehen bei einer solchen Leistung.
Der Schlechteste
Thun-Captain Marco Bürki (32) zeigt eigentlich eine sehr solide Partie, sieht dann aber im Vorfeld des GC-Ausgleichs mehrmals unvorteilhaft aus und steht damit am Ursprung.
Das gab zu reden
Am Freitag weiss die Öffentlichkeit und wohl auch Gegner GC noch nichts – am Spieltag wird bekannt, dass bei Aufsteiger Thun der Vizecaptain und Mittelfeldantreiber fehlt. Leonardo Bertone (31) hat sich einer Operation unterzogen. «Ein kleiner Eingriff an der Leiste.» Es ist ein taktisch gewählter Zeitpunkt für die Operation. Weil nach dieser Partie Nati-Pause ist, ist möglich, dass Bertone beim nächsten Spiel am 13. September gegen Basel bereits wieder mit dabei ist.
Die Schiris
Der Schweizer Spitzenschiedsrichter Sandro Schärer (37) kommt zum zweiten Super-League-Einsatz in dieser Saison. Er pfiff vor zehn Tagen das 5:0 von Champions-League-Debütant Bodö/Glimt gegen Sturm Graz in der Quali. Der Schwyzer fällt in Thun mit seiner klaren bestimmten Körpersprache auf – und seine Genauigkeit. Als bei einem Thun-Abstoss Plange auf der Strafraum-Linie steht, also einige Zentimeter zu weit vorne, wartet Schärer zuerst und weist den Engländer dann grob zurecht.
Die Fans
In der Tabelle ist bei Thun aktuell bekanntlich keine Luft nach oben – auf den Rängen schon noch etwas. Zu sehen sind beim Leader in der Stockhorn Arena noch reichlich graue, also leere, Plätze. Aber die Zuschauerzahl ist dann eine stattliche für Thun und das Berner Oberland, nicht das grösste Einzugsgebiet der Super League. 8311 Fans sind da.
So geht es weiter
Nächste Woche pausiert die Super League wegen der Länderspielpause. Am Samstag in zwei Wochen trifft der FC Thun um 18 Uhr auswärts auf Meister Basel. GC empfängt tags darauf Lausanne im Letzigrund (Anpfiff 16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 5 | 7 | 13 | ||
2 | 5 | 9 | 12 | ||
3 | 5 | 2 | 9 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
6 | 4 | 4 | 7 | ||
7 | 5 | -2 | 7 | ||
8 | 5 | -2 | 3 | ||
9 | 4 | -2 | 3 | ||
10 | 4 | -5 | 3 | ||
11 | 4 | -5 | 2 | ||
12 | 5 | -8 | 2 |