Das Spiel
Was für eine Startviertelstunde von Alessandro Vogt: Erst sieht der St. Galler Stürmer nach nur 28 Sekunden für ein Foul an Abels die Gelbe Karte. Dann sticht er gleich doppelt zu: Per Dribbling und Lupfer stellt er bis zur 15. Minute auf 2:0. Dazwischen verpasst Boukhalfa ein weiteres Tor des Heimteams, als er aus kurzer Distanz an GC-Goalie Hammel scheitert.
Im Anschluss haben die Espen alles im Griff und erzielen noch vor Ablauf der ersten halben Stunde das 3:0: Im Getümmel vor dem GC-Tor reagiert Stanic am schnellsten und sorgt für eine noch deutlichere Führung der Gastgeber.
GC auf der anderen Seite bäumt sich in einer Halbzeit zum Vergessen erst gegen Ende auf: Clemente zirkelt den Ball in der 43. Minute an die Latte.
Nach der Pause werden die Grasshoppers beinahe erneut früh geschockt: Mit einer Grätsche weit ausserhalb des Tores verhindert Hammel das 0:4, ehe er einen Kopfball von Baldé festhält.
Und dann passiert das, was GC in den letzten Spielen immer passiert: Die Zürcher schwächen sich selbst. Mantini wird innert fünf Minuten zweimal verwarnt und fliegt deshalb vom Platz. Damit beenden die Zürcher zum vierten Mal in Folge ein Liga-Spiel in Unterzahl.
Die personelle Überlegenheit nutzt St. Gallen aus: Nach einigen vergebenen Tormöglichkeiten fällt das 4:0 schliesslich in der 72. Minute – Vladi schiebt nach einem Boukhalfa-Zuspiel ein. Das Fest auf den Zuschauerrängen ist da schon längst im Gang.
Den Schlusspunkt setzt Boukhalfa dann in der 92. Minute mit dem fünften St. Galler Tor – GC auf der anderen Seite ist bis zum Schluss weit von einem Ehrentreffer entfernt.
Die Tore
10. Minute, Alessandro Vogt, 1:0. Nach einem Ballgewinn von Stanic am eigenen Strafraum schalten die Espen schnell um. Über Görtler erreicht das Spielgerät Stanic, welcher zum Dribbling ansetzt und damit drei Gegenspieler austanzt als wäre er Teil des Schweizer Slalom-Teams und die Zürcher Verteidiger nur Hindernisse auf der Piste. Am Ende legt er den Ball auch noch an Hammel vorbei ins GC-Tor.
15. Minute, Alessandro Vogt, 2:0. Wieder findet ein Zuspiel von Görtler Vogt, welcher der GC-Abwehr entwischt und alleine vor Hammel auftaucht. Dieses Mal überlistet er den GC-Goalie mit einem Lupfer.
29. Minute, Jozo Stanic, 3:0. Nach einer Flanke von Okoroji bringt die GC-Abwehr in mehreren Anläufen den Ball nicht weg. So gelangt dieser zu Stanic, welcher aus rund zehn Metern entschlossen abzieht. Via Ablenker von Abels findet das Leder den Weg ins Tor.
72. Minute, Shkelqim Vladi, 4:0. Boukhalfa kommt im GC-Strafraum an den Ball und legt auf den besser postierten Vladi quer. Der Joker hat nur noch Hammel vor sich und schiebt überlegt zum 4:0 ein.
92. Minute, Carlo Boukhalfa, 5:0. Tief in der Nachspielzeit scheint die GC-Defensive das Spiel eingestellt zu haben. So bietet sich den Espen viel Platz, den Boukhalfa zum Schlusspunkt ausnutzt.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
FCSG-Doppeltorschütze Alessandro Vogt: «Wir hatten das Ziel, ab der ersten Minute Vollgas zu geben und konnten danach mit 3:0 in die Pause gehen. Es ist sehr wichtig, dass ich der Mannschaft helfen konnte, um zu gewinnen. Allzu fest feiern können wir aber nicht, wir haben ja eine englische Woche.»
Samuel Marques, GC: «Wir sind ab der der ersten Minute nicht wirklich bereit gewesen, haben dann die zwei Tore bekommen. In der zweiten Halbzeit dann noch die Rote Karte – das war nicht gut heute. Nun analysieren wir das Spiel, schauen, was man verbessern kann. Zum Glück haben wir am Donnerstag gleich noch einmal ein Spiel, damit wir eine Reaktion zeigen können.»
Der Beste
Alessandro Vogt. Vier Spiele in Folge erzielte er keinen Treffer. Manche dachten schon, der Hype um ihn sei verflogen. Und dann schiesst er GC innert fünf Minuten ab. Überragend.
Der Schlechteste
Matteo Mantini. Holt nach Wiederanpfiff innert fünf Minuten zweimal Gelb. Er nimmt mit seinem Platzverweis – auch wenn sehr hart (siehe «Die Schiris») – seiner Mannschaft die allerletzten Hoffnungen in diesem Spiel.
Das gab zu reden
Die Serie wird langsam unheimlich. Die Gelb-Rote von Matteo Mantini ist der vierte Platzverweis für einen GC-Spieler im vierten Spiel in Folge. Haben die Hoppers ein Disziplinarproblem?
Die Schiris
Johannes von Mandach (Schiedsrichter), Pascal Hirzel (Assistent), Venancius Antony (Assistent), Nico Gianforte (VAR). Eigentlich alles im Griff. Bis auf die sehr harte Gelb-Rote gegen Matteo Mantini. Dieser trifft Carlo Boukhalfa nur ganz leicht am Fuss. Der Deutsche fliegt aber ziemlich theatralisch, sodass es härter aussieht, als es ist. Bitter für GC.
Auch Schiedsrichter-Experte Bruno Grossen zeigt sich gegenüber «Blue» skeptisch: «Die Gelb-Rote Karte macht mich nicht glücklich. Es ist kein klarer Step-on-Foot für mich. Dafür müssten die Stollen voll auf den Fuss.»
Die Fans
19010 Fans trotzen den garstigen Bedingungen und sehen, wie die St. Galler den höchsten Saisonsieg egalisieren.
So gehts weiter
In der Super League steht nun eine englische Woche an. Heisst: Der FC St. Gallen wird bereits am kommenden Dienstag um 20.30 Uhr wieder im Einsatz stehen, wenn er ins Wallis zum FC Sion reist. GC empfängt am Donnerstag ebenfalls um 20.30 Uhr im Zürcher Letzigrund YB.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 10 | 7 | 22 | ||
2 | 10 | 13 | 21 | ||
3 | 10 | 5 | 18 | ||
4 | 10 | -1 | 17 | ||
5 | 10 | 3 | 15 | ||
6 | 10 | 1 | 14 | ||
7 | 10 | -3 | 13 | ||
8 | 10 | -4 | 13 | ||
9 | 10 | 5 | 12 | ||
10 | 10 | -4 | 11 | ||
11 | 10 | -4 | 9 | ||
12 | 10 | -18 | 3 |






