Das Spiel
Letztes Heimspiel der Saison – und die Espen wollen ihren Fans zum Abschluss noch einmal etwas bieten. Und das tun sie! Zwar geht es sportlich um nichts mehr, aber vielleicht gerade deshalb liefern sich der FCSG und der FCZ ein wildes Spiel mit besserem Ende für das Heimteam.
Von Beginn an drückt St. Gallen aufs Tempo. Aggressiv, bissig, spielfreudig – der FCZ wird eingeschnürt. Und dann fällt das 1:0 auch schon: Gomez verstolpert eine Klärung, Daschner schaltet blitzschnell und trifft aus acht Metern.
St. Gallen bleibt am Drücker. Mambimbi scheitert alleine vor Brecher, lässt Chance um Chance liegen. Die Effizienz der Espen scheint schon in der Sommerpause. Und so kommt, was kommen muss: Zuber gleicht nach einem Foul an Markelo per Penalty zum 1:1 aus. Doch weil auch St. Gallen kurz vor der Pause noch einen Elfmeter zugesprochen bekommt und sich Geubbels trotz Chancenwucher da nicht zweimal bitten lässt gehts mit einer Führung der Ostschweizer in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel belohnen der FC St. Gallen sich und das frenetische Publiumk dann besser: Ein Konter wie aus dem Lehrbuch, Vandermersch bleibt cool und trifft zum 3:1. Die Entscheidung? Noch nicht. Denn Joker Samuel Ballet belebt den FCZ spürbar. Nach einem verschossenen Elfmeter zeigt er seine Klasse: herrliches Solo über links, Abschluss oben rechts in den Knick – 3:2.
In der Schlussphase wackelt St. Gallen nochmals, doch der FCZ bringt den Ball nicht mehr über die Linie. So endet ein mitreissendes Spiel mit einem Heimsieg – und St. Gallen sichert sich verdiente drei Punkte.
Die Stimmen
Die Tore
8. Minute – Lukas Daschner, 1:0. Frühe Führung für St. Gallen! Nach einem Steilpass auf Daschner scheint Zürichs Verteidiger Gomez eigentlich alles im Griff zu haben – doch er verstolpert den Ball kläglich. Daschner schaltet blitzschnell, schnappt sich das Leder und trifft eiskalt aus rund acht Metern flach ins linke Eck.
31. Minute – Steven Zuber, 1:1. Nach einem Foul an Markelo zeigt der Schiedsrichter auf den Punkt. Routinier Steven Zuber übernimmt Verantwortung – und lässt Zigi keine Chance: Der Zürcher versenkt den Strafstoss souverän in der rechten Ecke.
42. Minute – Willem Geubbels, 2:1. Noch vor der Pause die erneute Führung für die Espen. Nach einem Handspiel gibt es auch für St. Gallen Elfmeter. Geubbels tritt an – und hämmert den Ball kompromisslos oben rechts unter die Latte. Keine Chance für den Keeper.
49. Minute – Hugo Vandermersch, 3:1. Blitzstart nach dem Seitenwechsel! Nach einem Bilderbuch-Konter der St. Galler bekommt Vandermersch auf halbrechter Position den Ball, hat viel Platz – und schliesst aus rund 20 Metern präzise flach ins linke Eck ab.
58. Minute – Samuel Ballet, 3:2. Die Gäste zeigen Moral. Joker Samuel Ballet – zur Pause eingewechselt – bringt frischen Wind. Zunächst scheitert St. Gallens Akolo mit einem Elfmeter, und nur Minuten später bestrafen das die Zürcher: Nach einem starken Solo über die linke Seite schlenzt er den Ball traumhaft oben rechts in den Winkel.
Der Beste
Sein Flug gegen Konrad Faber ist etwas gar leicht. Aber das gleicht er mit seinem Handspiel im eigenen Sechzehner wieder aus. Und vor allem ist Jahnoah Markelo ein steter Unruheherd auf der rechten Zürcher Seite. Ein Mann, von dessen Speed und Dribblings Gegenspieler Faber vermutlich noch träumt in der Nacht.
Der Schlechteste
Es sieht leicht unwürdig aus, wie Mariano Gomez beim ersten St. Galler Tor gleich mehrfach auf den Hosenboden fällt. Aber es ist ein passendes Bild für den Auftritt des Mannes, der die FCZ-Abwehr zusammenhalten soll.
Das gab zu reden
Die schlechte Nachricht des Tages ereilt den FCZ bereits vor dem Anpfiff der Partie in St. Gallen: Die U-21 hat ihr enorm wichtiges Spiel in der Promotion League auswärts bei Bavois nach einer schwachen Leistung 1:3 verloren. Weil alle Konkurrenten im Abstiegskampf ihre Spiele gewonnen haben, rutscht der Zürcher Nachwuchs eine Runde vor Saisonende auf den letzten Tabellenplatz ab und ist akut abstiegsgefährdet. Ein Verlust des Platzes in der dritthöchsten Liga wäre ein herber Rückschlag für das Nachwuchsprojekt des FCZ. Die letzte Partie der Spielzeit trägt die U-21 des FCZ zu Hause aus. Gegner: die U-21 des FC Basel.
Die Schiris
Désirée Grundbacher ruft den «Tag des weichen Penaltys» aus. Alle drei Elfmeter, die sie gibt fallen, in die Kategorie: Kann man geben, muss man aber nicht unbedingt. Falsch sind die Entscheidungen nicht, weswegen Video-Assistent Mirel Turkes zurecht nur dann eingreift, als er Jahnoah Markelos Handspiel per Videobilder in den Strafraum verlegt. Aber wer den Fall von Felix Mambimbi gegen Cheveyo Tsawa in der 54. Minute sieht, weiss: Der St. Galler Stürmer hat bei Markelos Flug gegen Kondrad Faber in Halbzeit eins ganz genau hingeschaut. Und gesehen: Da geht was, wenn man den Kontakt mit dem Defensivspieler aktiv sucht.
Die Fans
Das gibt es wohl nur in St. Gallen: Im Spiel um die goldenen Ananas sind alle Tickets verkauft, die an Einheimische abgegeben werden. 19’850 sind gekommen. Und sie sind so laut, als ginge es für beide Teams um mehr als bloss die Frage, wer am Ende Siebter und wer Achter wird. Einzige Auffälligkeit: Der FCZ-Fansektor ist zwar voll. Aber er platzt für einmal nicht aus allen Nähten.
So gehts weiter
Zum Saisonabschluss reist der FCZ nach Yverdon (20.30 Uhr). St. Gallen bekommt es erneut mit einem Zürcher Team zu tun – diesmal mit GC (20.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 37 | 44 | 70 | |
2 | Servette FC | 37 | 9 | 62 | |
3 | BSC Young Boys | 37 | 11 | 60 | |
4 | FC Lugano | 37 | -3 | 53 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 37 | 8 | 52 | |
6 | FC Luzern | 37 | 6 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 37 | 0 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 37 | 1 | 52 | |
3 | FC Sion | 37 | -8 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 37 | -27 | 37 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 37 | -12 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 37 | -29 | 36 |