Das Spiel
Der FC Lugano will seinen Fehlstart gegen den FC Thun schnellstmöglich korrigieren. Die Tessiner sehen sich gegen Sion aber erst einmal in der Rückwärtsbewegung und müssen nur wenige Minuten nach Anpfiff den ersten Gegentreffer hinnehmen – die Verteidiger der Bianconeri sehen in dieser Situation nicht gut aus. Nach dem Weckruf wird die Elf von Mattia Croci-Torti aber besser und jubelt nach 20 Minuten über den vermeintlichen Ausgleich. Doch Georgios Koutsias steht bei seinem Treffer im Abseits. Die Sittener überstehen die Druckphase der Tessiner und stechen kurz vor der Pause ihrerseits zu.
Auch nach dem Seitenwechsel ist Lugano die aktivere Mannschaft, doch es fehlen die zündenden Ideen, um für Torgefahr zu sorgen. So wechselt Croci-Torti nach einer Stunde dreifach, das Tor fällt aber wieder für Sion – erneut ist die Verteidigung im Tiefschlaf. 10 Minuten vor Abpfiff besiegelt Rilind Nivokazi mit dem 4:0 den deutlichen Heimsieg der Walliser. So müssen die Tessiner den nächsten Rückschlag hinnehmen, während die Sittener makellos in die Saison gestartet sind und von der Tabellenspitze grüssen.
Die Tore
6. Minute, Josias Lukembila, 1:0. Da sieht die Lugano-Verteidigung ganz alt aus. Gleich gegen zwei Gegner tankt sich Lukembila nach einem Steilpass von Nias Hefti durch und versenkt die Kugel in den Maschen.
42. Minute, Ilyas Chouaref, 2:0. Hefti bedient Chouaref und dieser bedankt sich mit dem zweiten Sion-Tor. Goalie Saipi macht die nahe Ecke aber auch nicht richtig zu. Ärgerlich, denn der Treffer fällt in einer Druckphase der Tessiner.
60. Minute, Benjamin Kololli, 3:0. Von der rechten Seite kommt der Ball in die Mitte, wo Kololli den Ball in Seelenruhe annehmen und ihn flach in der unteren rechten Torecke versenken kann.
80. Minute, Rilind Nivokazi, 4:0. Lugano zeigt Auflöseerscheinungen. Nivokazi ist es egal und trifft zum 4:0
Das gab zu reden
Eigentlich ist Mattia Zanotti als Startelf-Spieler geplant, nimmt aber am Sonntag nur auf der Bank Platz. Für ihn startet auf Luganos rechter Abwehrseite Zachary Brault-Guillard. Dieser Entscheid dürfte aus transferstrategischen Gründen gefällt worden sein, denn der italienische Verteidiger steht bei Leeds United auf dem Einkaufszettel. Laut englischen Medienberichten seien die Gespräche zwischen dem Premier-League-Klub und Lugano bereits weit fortgeschritten. Es ist von einer Ablösesumme von rund 10 Millionen Euro die Rede.
Das gab zu reden II
Wie schon in der letzten Saison steht der FC Sion am Ende des zweiten Spieltags an der Tabellenspitze. Vor einem Jahr haben sich die Walliser in Bern durchgesetzt, bevor sie Lausanne-Sport zu Hause schlugen. In dieser Saison haben sie gegen den FCZ dank einer späten Aufholjagd gewonnen, bevor sie Lugano im Tourbillon mit 4:0 aus dem Stadion schiessen.
Der Beste
Josias Lukembila erzielt am Sonntag den ersten Treffer und sorgt damit für einen perfekten Start der Walliser in den Nachmittag. Mit seinem zweiten Torschuss für Sion überhaupt, schiesst er gleich sein zweites Tor. Lukembila ist auf dem linken Flügel sehr präsent und liefert auch die Vorlage für Kololli zum dritten Tor.
Der Schlechteste
Lugano hatte offensiv Schwierigkeiten, schafft sich aber beim Stand von 1:0 eine sehr gute Chance. Renato Steffen, allein vor Anthony Racioppi, verfehlt jedoch das Tor und besiegelt damit wahrscheinlich die Niederlage der Tessiner. Nach seiner Auswechslung kickt er vor Wut noch eine Flasche weg.
Die Stimmen (gegenüber blue)
Ezgjan Alioski: «4:0 sagt alles aus. Die Doppelbelastung kostet viel Kraft. Wir müssen viel reisen, aber das ist keine Entschuldigung. Wir spielen guten Fussball, aber das reicht nicht. Du musst gewinnen, egal ob Europa League oder Super League. Wir bekommen zu einfache Tore.»
Anto Grgic: «Es war ein ganz schwieriger Match für uns. Es hat hinten und vorne nicht gereicht. Die Tore, die wir bekommen, sind viel zu einfach. Momentan haben wir Mühe mit Toreschiessen. Das wissen wir und wir dürfen dann einfach solche Tore nicht zulassen. Wir müssen auf dem Platz stehen. Jeder muss sich selbst hinterfragen, denn so reicht es nicht.»
Numa Lavanchy: «Wir sind sehr zufrieden. Wir haben einen guten Match gemacht. Das 4:0 ist vielleicht ein zu hartes Resultat. Lugano hatte gute Chancen gehabt, aber wir nehmen den Sieg natürlich. Mit unserer ersten Torchance machen wir das 1:0. Danach geht es für die ganze Mannschaft etwas leichter. Ab und zu haben wir aber nicht so gut verteidigt, das müssen wir verbessern.»
Die Schiris
Luca Piccolo und sein Team haben die Partie im Griff. Entscheidet auch bei Luganos Offsidetor richtig. Einzig die Gelbe Karte sitzt beim Unparteiischen etwas gar locker, behält seine Linie aber bei.
Die Fans
Der FC Sion startete vor 9200 Zuschauern ins erste Heimspiel der Saison. Die vollbesetzte Nordtribüne glänzt vor dem Spiel mit einer Choreografie zu Ehren der Walliser. Die wenigen Dutzend Tessiner Fans lassen sich trotz der Niederlage nicht die Laune verderben und singen während des gesamten Spiels durch.
So geht es weiter
Für die Sittener geht es am nächsten Sonntag zu den Berner Young Boys (14 Uhr). Für Lugano geht es am Donnerstag bereits in der Conference-League-Quali gegen Celje weiter (20.30 Uhr). In der Super League treffen die Tessiner am Sonntag um 16.30 Uhr auf Meister Basel.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 5 | 6 | ||
2 | 2 | 4 | 6 | ||
3 | 2 | 2 | 6 | ||
4 | 2 | 2 | 4 | ||
5 | 2 | 1 | 4 | ||
6 | 2 | 0 | 3 | ||
7 | 2 | 0 | 3 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
10 | 2 | -2 | 0 | ||
11 | 2 | -5 | 0 | ||
12 | 2 | -5 | 0 |