Das Spiel
FCL-Party gegen GC! Luzern gewinnt gegen die Hoppers gleich mit 6:0 und setzt damit der Durststrecke von acht Heimspielen ohne Sieg ein Ende. Es ist ein Spiel voller Highlights. Der Freistoss-Treffer von Julian von Moos? Wunderbar. Das Fallrückzieher-Tor von Matteo Di Giusto? Spektakulär.
Das Spiel ist de facto schon kurz vor der Pause entschieden, als von Moos das 3:0 markiert. Die Luzerner müssen für die komfortable Führung nicht einmal an ihre Leistungsgrenze gehen. Die Grasshoppers leisten mit diversen Unkonzentriertheiten und unnötigen Fouls gütige Mithilfe. Alle FCL-Tore vor der Pause fallen nach Standards.
Nach der Pause machen die Hausherren munter weiter. Sie schenken den Hoppers nochmals drei Tore ein. GC weiss mit dem Ball wenig anzufangen – ganz anders als noch am Donnerstag beim 3:3 gegen YB. Nach dem 0:5 im letzten Auswärtsspiel in St. Gallen kassiert GC die höchste Pleite aller Teams in der bisherigen Super-League-Saison. Der Rekordmeister spielt defensiv desolat.
Das Ziel, den Barrageplatz mit einem Sieg an den Stadtrivalen FCZ abzugeben, wird krachend verfehlt. Das Warten der Grasshoppers auf einen Auswärtssieg (zuletzt am 2. Februar 2014) in der Swissporarena geht auch nach dem 18. Spiel weiter.
Die Tore
18. Minute, Matteo Di Giusto, 1:0. Paloschi hält Luzerns Kawbit im Strafraum leicht zurück. Die Pfeife von Schiri Wolfensberger bleibt zunächst stumm. Doch dann meldet sich VAR Tschudi – es gibt den Penalty! Di Giusto verwandelt in die linke untere Ecke. Hammel ist noch leicht dran.
27. Minute, Adrian Bajrami, 2:0. Wieder eine Standardsituation, wieder klingelts im GC-Kasten. Bajrami köpfelt nach einem Di-Giusto-Corner ein. Der Nati-Verteidiger sprintet Mantini davon und läuft am nahen Pfosten perfekt in die Flanke. GC-Keeper Hammel kommt zu zögerlich aus dem Tor.
40. Minute, Julian von Moos, 3:0. Erstes Saisongoal für von Moos – er zirkelt den Ball aus gut 20 Metern links oben in die Torwartecke. Bajrami und Dorn gehen erst im letzten Moment aus der Schussbahn und verdecken Hammel so die Sicht.
66. Minute, Matteo Di Giusto, 4:0. Der FCL-Topskorer trifft nach einer abgefälschten Bajrami-Flanke von links per Fallrückzieher. Ein Augenschmaus.
72. Minute, Adrian Grbic, 5:0. Ein Konter ist erfolgreich: Owusu zieht aus der eigenen Platzhälfte mit dem Ball los und lanciert Grbic. Der Österreicher schiebt den Ball cool an Hammel vorbei ins Netz.
74. Minute, Kevin Spadanuda, 6:0. Luzern kontert erneut. Ferreira bedient Spadanuda. GC fällt komplett auseinander.
Die Stimmen
GC-Goalie Justin Hammel zu Blue: «Das war das zweite Auswärtsspiel, in dem wir komplett untergehen – und das geht nicht. Man kann es an ganz vielen Sachen festmachen: am Zweikampfverhalten zum Beispiel. Es sind ganz grundlegende Dinge. Das kann nicht sein. Es ist ein No-Go, wie die letzten zwei Auswärtsspiele gelaufen sind. Jetzt folgt ein sehr wichtiger Match. Wir müssen vorwärts schauen.»
GC-Coach Gerald Scheiblehner: «Mir tut es natürlich leid für die Mannschaft. 0:6 zu verlieren, ist natürlich nicht angenehm. In der ersten Halbzeit können wir uns eigentlich nicht viel vorwerfen. Da kassieren wir drei Standardsituationen und liegen 0:3 hinten – ein sehr ungünstiger Spielverlauf. Wir hatten auf dem Feld taktisch eigentlich kein Problem und haben wenig zugelassen. Wir bekommen nach einem unnötigen Foul den Penalty. Beim 0:2 geht ein Eckball rein, der eigentlich Abstoss war – zumindest habe ich das so gesehen. Dann ist es ein neues Spiel, und unsere Schwächen werden schonungslos aufgezeigt. 0:6 ist viel, aber wir werden gestärkt da rauskommen.»
Der Beste
Matteo Di Giusto ist jeden Franken der hohen FCL-Investition im letzten Sommer wert. Der kreative Kopf in der Offensive zieht bei der Gala gegen GC die Fäden nach Belieben. Dank seines Penaltytors, dem Corner-Assist zum 2:0 und dem wunderbaren Fallrückzieher zum 4:0 (66.) ist die Nummer 11 Luzerns in der 12. Runde bereits bei zehn Skorerpunkten angelangt.
Der Schlechteste
Bei GC hat man die Wahl der Qual: Dorian Paloschi, der zu allem Übel nach einer Kollision mit FCL-Keeper Loretz verletzt ausgeschieden ist, oder Matteo Mantini. Im internen Duell der beiden verwarnten Italo-Junioren aus Mailand setzt sich der 18-jährige Mantini um einen Prozentpunkt durch. Mit seinem grobfahrlässigen Griff an die Schulter des FCL-Punchers Owusu verschuldet er das wunderbare Freistosstor von Julian von Moos und leitet den Untergang der Hoppers ein.
Das gab zu reden
Neben der Gala der unterirdische Auftritt der Hoppers. Sie zerfallen in Luzern in einer Art und Weise, die Fragen aufwirft. Die Hochrisiko-Strategie von Sportchef Alain Sutter wird zu diskutieren sein. Ob es sich lohnt, auch in Luzern auf eine junge Equipe zu setzen, darf bezweifelt werden. Innert acht Tagen erleidet der abgestürzte Rekordmeister eine zweite Demontage. Nach dem 0:5 in St. Gallen nun das 0:6 gegen den FCL, der notabene nach 203-tägiger Heimflaute vor eigenem Publikum erstmals wieder gewinnt. Notiz am Rande: Im August 2011 haben die Hoppers eine vergleichbare Lektion erteilt bekommen – beim 0:6 im Derby gegen den FCZ.
Die Fans
Wieder verwandeln über 12’000 Fans die Swissporarena in die grösste Festhütte der Innerschweiz. Dauergesang, viel Stimmkraft! Die FCL-Fans zelebrieren den ersten Heimsieg seit 203 Tagen und dem 5:0 gegen YB mit grösstem Vergnügen.
Die Schiris
Sven Wolfensberger hat das Leibchen-Zupfen von Dorian Paloschi übersehen, der VAR greift zu Recht korrigierend ein. Mehr Aufreger gibt es nicht. Die Partie verläuft zu einseitig, als dass noch etwelche Hektik aufkommen könnte.
So gehts weiter
Auf die Hoppers wartet am nächsten Samstag das heisse Kellerduell auf der Schützenwiese gegen Winterthur (18 Uhr). Der FCL spielt zeitgleich im Letzigrund gegen den kriselnden FCZ.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 12 | 11 | 28 | ||
2 | 12 | 7 | 22 | ||
3 | 11 | 12 | 21 | ||
4 | 12 | -1 | 19 | ||
5 | 12 | 3 | 18 | ||
6 | 12 | 5 | 17 | ||
7 | 11 | -1 | 16 | ||
8 | 12 | 4 | 15 | ||
9 | 12 | -4 | 14 | ||
10 | 12 | -7 | 13 | ||
11 | 12 | -10 | 10 | ||
12 | 12 | -19 | 6 |






