Das Spiel
Sowohl Luzern (3:2-Sieg gegen GC) als auch der FCZ (2:3-Niederlage gegen Sion) waren vergangene Woche beim Super-League-Start jeweils in torreiche Spiele involviert. Gute Vorzeichen also für eine attraktive Begegnung – müsste man meinen.
Kein Witz: Es dauert 62 Minuten lang, bis erstmals ein Schuss tatsächlich auch auf eines der beiden Tore kommt. Allerdings wird da FCL-Goalie Loretz von FCZ-Stürmer Phaëton nicht wirklich auf die Probe gestellt.
Da war Bajramis Aktion in der 31. Minute weitaus gefährlicher: Luzerns Verteidiger köpfelt einen Corner haarscharf am Pfosten vorbei. Lange Zeit bleibt dies der einzige Aufreger der Partie – bis sich in der Schlussphase die Ereignisse für kurze Zeit überschlagen.
Der erste Luzerner Schuss, der den Weg aufs FCZ-Gehäuse findet, ist sogleich drin (72./Grbic). Nur hält diese Führung bloss sechs Minuten. Emmanuel, der kurz zuvor für eine Schwalbe im Strafraum mit Gelb bestraft worden ist, gleicht nach Krasniqis Traumpass aus – und bewahrt die Stadtzürcher damit vor dem totalen Fehlstart.
Die Tore
72. Minute, Adrian Grbic, 1:0. Spadanuda spielt von links in die Mitte, wo Di Giusto per Direktpass Grbic lanciert. Der FCL-Stürmer bezwingt FCZ-Keeper Brecher mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. Die Zürcher Volken und Gomez kommen da zu spät. Und Sauter sticht zu vogelwild heraus, als er Di Giusto stören will.
78. Minute, Umeh Emmanuel, 1:1. Emmanuel spielt zu Krasniqi und sprintet direkt in den Strafraum. Krasniqi packt dann einen Lupfer-Traumpass aus. Loretz zögert. Und so gelingt es Emmanuel, mit einer ganz feinen Berührung per Kopf den Ball am FCL-Torhüter vorbeizuspitzeln.
Die Stimmen
Adrian Grbic (Luzern) gegenüber Blue: «Das Resultat geht über 90 Minuten gesehen in Ordnung. Beide hatten nicht die hochkarätigsten Chancen. Wir wussten, dass der FCZ gute Qualitäten vorne hat und wollten ihm keine Lücken geben, so hatten aber auch wir wenig Raum zu spielen vorne. Mit wenigen Torchancen haben wir das 1:0 gemacht, bitter, dass wir dann noch eines kassieren.»
Bledian Krasniqi (Zürich) gegenüber Blue: «Es war ein 50:50-Spiel, das Resultat geht in Ordnung. Unser Pressing war nicht immer überzeugend. Aber wenn es das war, hatten wir sie.»
Jubilar Yanick Brecher (Zürich) nach seinem 300. Super-League-Spiel gegenüber Blue: «Ich wusste es nicht, habe erst im Interview davon erfahren. Es ist ein schöner Meilenstein, aber ich hätte lieber die drei Punkte geholt heute. Wir haben gut verteidigt, nur einmal gab es eine Kettenreaktion, wo wir die Positionen nicht eingehalten haben. Das haben sie eiskalt ausgenutzt.»
Trainer Mario Frick (Luzern) gegenüber Blue: «Das heute war ein Abnützungskampf. Aus dem Nichts gehen wir 1:0 in Führung. Und nachher spielts Krasniqi super beim 1:1. Ein leistungsgerechtes Resultat.»
Der Beste
Adrian Grbic. Macht das, was man von einem Goalgetter verlangt. Bringt den FCL mit seinem ersten Torschuss in Führung. Beinahe wäre dies drei Punkte wert gewesen.
Der Schlechteste
Jahnoah Markelo. Viele Fehlpässe und wenn er dann mal vor das gegnerische Tor kommt, dann trifft er die falsche Entscheidung.
Das gab zu reden I
Die FCL-Familie trauert. Vor dem Anpfiff gegen den FCZ gibt es eine Schweigeminute zu Ehren des verstorbenen Nando Bucher (†17). Der langjährige Nachwuchsspieler der Luzerner ist vor einer Woche nach schwerer Krankheit verstorben.
Das gab zu reden II
Völlig überraschend steht FCZ-Leitwolf Steven Zuber nicht im Kader. Der Grund? Eine Knieverletzung, die er sich am Freitag im Training bei einem Zweikampf zugezogen hat. Für Zuber ist es das erste Spiel, seit er im letzten Winter zum FCZ gewechselt ist, welches er verpasst. Wie lange der offensive Mittelfeldspieler fehlen wird, ist noch offen. Der Klub rechnet, Stand jetzt, mit ein bis zwei Wochen.
Die Schiris
Johannes von Mandach (Schiedsrichter), Benjamin Zürcher (Assistent), Leroy Hartmann (Assistent), Sandro Schärer (VAR). Von Mandach hat keine grosse Mühe, das Spiel zu leiten. Allerdings gibt seine Linie zu reden: In mehreren Szenen, bei denen er auf Foul entscheidet, schaut man sich auf der Tribüne an und fragt sich, wo das Foul war.
Die Fans
Die Zentralschweiz hat Lust auf Fussball. Zum ersten Luzerner Heimspiel sind 15'100 in der Swissporarena. Damit ist das Stadion ausverkauft.
So gehts weiter
Luzern tritt kommende Woche gleich noch einmal zu Hause an. Am 9. August heisst der FCL-Gegner in der Swissporarena Thun (20.30 Uhr). Der FCZ ist erneut in der Fremde im Einsatz. Auf die Stadtzürcher wartet am 10. August im Stade de la Tuilière Lausanne (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 5 | 6 | ||
2 | 2 | 4 | 6 | ||
3 | 2 | 2 | 6 | ||
4 | 2 | 2 | 4 | ||
5 | 2 | 1 | 4 | ||
6 | 2 | 0 | 3 | ||
7 | 2 | 0 | 3 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
10 | 2 | -2 | 0 | ||
11 | 2 | -5 | 0 | ||
12 | 2 | -5 | 0 |