Das Spiel
Das gab es noch nie seit der Gründung der Super League (2003): Ein Aufsteiger, der zum Start in drei Spielen drei Siege holt. Thun schafft dies dank einer verdienten Wende in Luzern. Und dank des dritten 2:1-Sieges in Folge.
Einmal mehr bringen die Berner Oberländer die Präsenz und Aggressivität auf den Platz, die Aufstiegstrainer Mauro Lustrinelli (49) stets fordert. Doch alles fällt ihnen diesmal nicht in den Schoss. Es beginnt denkbar schlecht für Thun. Der erfahrene Vizecaptain Bertone lässt sich den Ball vom frechen 18-jährigen Luzerner Lucas Ferreira klauen – Rückstand in der lauten Swissporarena! Und dann vergibt Sturmtank Christopher Ibayi (30) eine Hundertprozentige (30.).
Aber Thun schlägt zurück. Ibayi wird vom Tölpel innert Kürze zum Helden. Dem Korsen gelingt ein Doppelpack – die Wende in Luzern. Und die ist alles andere als unverdient.
Ibayi ist das beste Beispiel, wie rund es beim Aufsteiger aktuell läuft. In der Challenge League schoss Ibayi drei Tore in 16 Spielen. Nun in der Super League? Drei Tore in drei Spielen!
Die Stimmen
Die Tore
13. Minute, Lucas Ferreira, 1:0. Bertone kann ein Zuspiel vor Di Giusto klären, zögert dann aber vor dem eigenen Strafraum zu lange, um den Ball wegzuspielen. Ferreira lässt sich nicht zweimal bitten, schnappt sich den Ball, sprintet alleine auf Steffen zu und bezwingt den Thun-Goalie in der rechten Ecke. Der VAR überprüft noch ein mögliches Foulspiel von Bajrami an Montolio sowie das Einsteigen von Ferreira gegen Bertone, aber der Treffer zählt.
39. Minute, Christopher Ibayi, 1:1. Meichtry kann im Zweikampf mit Britschgi den Ball auf Bertone zurücklegen. Dieser flankt ins Zentrum, wo Ibayi von FCL-Verteidiger Freimann vergessen geht. Der Thuner lenkt den Ball mit dem rechten Fuss herrlich zum Ausgleich ins Tor.
46. Minute, Christopher Ibayi, 1:2. Kaum wieder angepfiffen, führt Thun plötzlich. Heule flankt von der linken Seite in den Luzerner Strafraum. Dort kommt der zur Pause eingewechselte Ciganiks gegen Ibayi zu spät, der Thuner Stürmer kann unbedrängt per Kopf einnetzen.
Der Beste
Christopher Ibayi. Der Thun-Stürmer vergibt erst eine Hundertprozentige, um dann eine Doublette zu erzielen.
Der Schlechteste
Bung Meng Freimann. Nicht sein Abend. Verliert zweimal im Strafraum Christopher Ibayi aus den Augen. Einmal als Linksverteidiger, einmal als Innenverteidiger. Zweimal wird er dafür bestraft.
Das gab zu reden
Eigentlich hat der FC Luzern eine souveräne Bilanz gegen Aufsteiger. Bis vor dem Thun-Spiel verlor er nur eines seiner letzten 17 Heimspiele in der Super League gegen Aufsteiger (zehn Siege, sechs Unentschieden) – ein 1:2 zum Saisonabschluss 2023/24 gegen Stade-Lausanne-Ouchy. In der Saison 2010/11 war gegen Aufsteiger Thun hingegen wenig zu holen (drei Unentschieden, eine Niederlage). Und auch diesmal sind es die Berner Oberländer, die den Zentralschweizern in die Suppe spucken.
Die Schiris
Das Schiri-Gespann um Anojen Kanagasingam liefert eine solide Partie ab. Zwei, drei Pfiffe enervieren die Luzerner aber besonders. So zum Beispiel bei der angeblichen Schwalbe von Spadanuda, wofür er Gelb sieht. Genauso in der Schlussphase, als die Luzerner sich über Thuns Zeitspiel aufregen.
Die Fans
10’859 sind beim Flutlichtspiel in der Luzerner Swissporarena anwesend. Unter ihnen auch der verletzte FCL-Stürmer Lars Villiger, der von der Kurve aus seine Teamkollegen anfeuert.
So gehts weiter
Am nächsten Wochenende steigt die erste Cup-Runde. Luzern misst sich am Freitag mit dem Zweitligisten Perlen-Buchrain (17 Uhr), für Thun steht nächsten Sonntag um 15.30 Uhr das Spiel bei Promotion-Ligist Breitenrain an. In der Liga geht es für die Luzerner am Sonntag, 24. August, um 18 Uhr mit dem Auswärtsspiel in St. Gallen weiter. Die Berner Oberländer spielen am Samstag davor auswärts beim FCZ (18 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 3 | 9 | 9 | ||
2 | 3 | 3 | 9 | ||
3 | 3 | 5 | 7 | ||
4 | 4 | 1 | 6 | ||
5 | 4 | -1 | 5 | ||
6 | 3 | 0 | 4 | ||
6 | 3 | 0 | 4 | ||
8 | 3 | -1 | 3 | ||
9 | 3 | -3 | 3 | ||
10 | 3 | -2 | 1 | ||
11 | 3 | -5 | 1 | ||
12 | 3 | -6 | 1 |